x 4auss x4 unroll ToleranzRäume | Landeshauptstadt Kiel für Toleranz, Vielfalt und Grundgesetz

„ToleranzRäume“ Tag der Demokratie

Am 23. Mai 2024 wird unser Grundgesetz 75 Jahre alt. Wir laden Sie aus diesem Anlass zu einem spannenden Tag im Geiste der Demokratie ein.

 

Für den Terminkalender

23. Mai 2024
Ausstellung geöffnet:
9 - 18 Uhr

Betreute Ausstellungszeit:
13 - 16 Uhr

Rahmenprogramm ganztägig


Programm am Tag der Demokratie

Foto von der Ausstellung: Plakataushänge
© Förde-vhs

Ab 9 Uhr Ausstellung Mütter des Grundgesetzes

Die Ausstellung würdigt die Verdienste der vier weiblichen Mitglieder des Parlamentarischen Rates bei der Entstehung des Grundgesetzes und schildert deren Wirken in den ersten Jahren der Bundesrepublik. Es waren die Juristinnen Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel. Die Schau wird durch Kurzporträts von Frauen ergänzt, die in Kiel in der Kommunalpolitik Herausragendes geleistet haben.

Ort: Förde-vhs,  Gustav-Radbruch-Haus, Altbau (EG und 1. OG), Muhliusstraße 29/31
Öffnungszeiten: 9-12.30 Uhr, 14-16 Uhr
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Motivbild

Ab 11 Uhr Global Kitchen

Vom 21. bis zum 24. Mai lädt das Studentenwerk SH ein, eine Woche voller kulinarischer Entdeckungen zu erleben. Jeden Tag wird in den Kieler Mensen ein von den Köch*innen neu kreiertes internationales Gericht gekocht, von thailändischer Sup Ghai bis zum arabischen Mujadara. Diese Aktionswoche steht ganz im Zeichen der Toleranz und Vielfalt – Werte, die dem Studentenwerk besonders am Herzen liegen. In der Hochschulgastronomie arbeiten Mitarbeiter:innen aus vielen verschiedenen Nationen – eine Vielfalt, die man schmeckt. Die Mensen sind nicht nur ein Ort des Essens, sondern auch des interkulturellen Austauschs, an dem Studierende und Hochschul-Beschäftigte aus aller Welt zusammenkommen. Gäste sind herzlich willkommen!

Ort: Kieler Mensen, diverse Standorte
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Foto vom Grundgesetz

12 Uhr Vier Männer aus Kiel und das Grundgesetz

Vortragsveranstaltung: Welchen Beitrag leisteten Kieler vor 75 Jahren zum Deutschen Grundgesetz? mit Referent Prof. Wilhelm Knelangen

Andreas Gayk, Rudolf Katz, Hermann von Mangoldt und Carl Schröter - vier Männer entsendete der schleswig-holsteinische Landtag in den Parlamentarischen Rat, um das Grundgesetz für die Bundesrepublik auszuarbeiten. Alle hatten einen engen Bezug zu Kiel, wurden hier geboren oder lebten und arbeiteten in der Stadt, die seit kurzem die Hauptstadt von Schleswig-Holstein war. Sie kamen aus verschiedenen sozialen Milieus, sie machten im Berufsleben je eigene Erfahrungen, ihre Lebenswege in der nationalsozialistischen Zeit waren unterschiedlich, ihre Vorstellungen von einer guten Zukunft Deutschlands gingen weit auseinander. Dennoch arbeiteten sie im Parlamentarischen Rat gemeinsam an den Grundregeln eines Grundgesetzes für die neue Bundesrepublik. Der Vortrag fragt danach, wer diese Männer waren, welche Ideen sie für das neue Deutschland hatten und welchen Beitrag sie zum Grundgesetz leisteten, dessen 75. Geburtstags am 23. Mai 2024 gedacht wird.

Ort: Kieler Rathaus, Rotunde, Fleethörn 9
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Grafik

15 Uhr Vielfaltssprechstunde

Die Landeshauptstadt Kiel hat mit der Entwicklung einer Vielfaltsstrategie begonnen und möchte hierzu mit den Kieler*innen ins Gespräch kommen: Wo verhindern Barrieren Teilhabe? Welche Ideen gibt es für ein vielfältiges Miteinander? Wie erleben Menschen die Angebote der Verwaltung? Was plant die Verwaltung im Rahmen der Vielfaltsstrategie und was wäre Ihnen wichtig? Die Vielfaltssprechstunde wird angeboten von der Stabsstelle Diversität der LHK und Mitarbeitenden aus der Arbeitsgruppe zur Vielfaltsstrategie. Sie findet statt im Rahmen der Pop-up-Ausstellung ToleranzRäume.

Organisatorische Hinweise: Es ist keine Anmeldung erforderlich, allerdings kann es zu Wartezeiten kommen. Die Sprechstunde ist kein vertrauliches Beratungsgespräch, sondern ein Gesprächsangebot, um einen Dialog über ein buntes Kiel zu beginnen. Wir freuen uns auf Sie!

Ort: Kieler Rathaus, Fleethörn 9, Max-Planck-Zimmer
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gestaltung: isaraufwaerts.de

18 Uhr Dokumentarfilm: Die Unbeugsamen

Der Film "Die Unbeugsamen" porträtiert Politikerinnen der Bonner Republik und schildert ihren Kampf um Gleichberechtigung, Akzeptanz und Einfluss. Die Pionierinnen gingen ehrgeizig, beharrlich, geduldig, manchmal wütend ihren Weg. Sie trotzten Vorurteilen und Diskriminierung. Zu Wort kommen unter anderem Renate Schmidt (SPD), Hildegard Hamm-Brücher (FDP), Waltraud Schoppe (Die Grünen) und Rita Süssmuth (CDU). Regie: Torsten Körner, 2021, 100 Min.

Eine Kooperation der Förde-vhs mit „Die Pumpe“. Eintritte: 7 Euro / ermäßigt 6 Euro. Tickets an der Abendkasse oder unter www.diepumpe.de

Ort: Die Pumpe, Haßstraße 22
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Bild: Margo_Alexa – stock.adobe.com

18.15 Uhr Podiumsdiskussion „Gefährdete Demokratie – gefährdete Grundrechte?"

Das Präsidium und Mitglieder des Senats der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel laden zu einer Podiumsdiskussion ein, auf der die aktuellen Tendenzen aus wissenschaftlicher Sicht eingeordnet werden sollen. Dabei geht es auch um die Frage, welche Rolle Universitäten für die Verteidigung von Demokratie und Grundrechten spielen können.

Auf dem Podium vertreten sind:

  • Prof. Dr. Dr. Ino Augsberg (Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie)
  • Prof. Dr. Paula Diehl (Politische Theorie, Ideengeschichte und Politische Kultur)
  • Prof. Dr. Wilhelm Knelangen (Schwerpunkte u.a. Politisches System Deutschlands)
  • Prof. Dr. Gabriele Lingelbach (Geschichte des 19.-21. Jahrhunderts)
  • Moderation: Annette Wiese-Krukowska (Referatsleiterin für Kultur und Kreative Stadt der Landeshauptstadt Kiel)
Ort: Klaus-Murmann-Hörsaal, Leibnizstraße 1
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© Olaf Struck
© Olaf Struck

20 Uhr Bühne für Demokratie: 75 Jahre Grundgesetz der BRD

Am 23. Mai 2024 wird unser Grundgesetz 75 Jahre alt. Es ist das Fundament unseres Zusammenlebens in einem freien und demokratischen Rechtsstaat. Anlässlich dieses Jubiläums lädt das Theater Kiel gemeinsam mit anderen Kulturinstitutionen ins Opernhaus Kiel. In kleinen Beiträgen der unterschiedlichen Sparten sowie von geladenen Expert*innen wollen wir auf die Geschichte, Relevanz und Verteidigung unserer Grundgesetze aufmerksam machen. Eintritt frei, Zählkarten gibt es online und an den Theaterkassen.

Ort: Opernhaus Kiel, Rathausplatz 4
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Kiel als Ort der Demokratiegeschichte

 
Portraitbilder
Porträts von Mitgliedern der Provisorischen Regierung. Im Bild v.l.n.r.: Jürgen Bremer, Martin Thorsen Schmidt, Wilhelm Hartwig Beseler, Prinz Friedrich von Schleswig-Holstein, Theodor Olshausen und Graf Friedrich von Reventlou. Stadtarchiv Kiel (1848)

1848 Die Schleswig-Holsteinische Erhebung

1848 ist ein Jahr der Umwälzungen in Europa. Die Revolutionäre kämpfen für Bürgerrechte, Demokratie und Verfassungen. Gleichzeitig wächst das Nationalbewusstsein. Aber wie lassen sich Demokratie und Nationalbewusstsein im Herzogtum Schleswig vereinbaren? Hier leben verschiedene Nationen in einem Land. Hier wird dänisch und deutsch gesprochen. Aber jetzt wollen die sogenannten Eiderdänen ihr Königreich Dänemark bis zur Eider ausweiten und damit auch Schleswig angliedern. Auch die deutschen Nationalliberalen fordern Schleswig für sich.

Beide Lager wollen Demokratie, aber jeweils in ihren eigenen Nationalstaaten.

Im März 1848 spitzt sich die Lage zu: Am 11. März fordern die Eiderdänen in Kopenhagen, dass Schleswig dänisch wird. Am 18. März reagieren die deutschgesinnten Mitglieder der Ständeversammlungen aus den Herzogtümern prompt mit ihrem Anspruch auf Schleswig. Das wiederum klingt in den Ohren der Dänen nach Revolution. Sie setzen den dänischen König daraufhin so unter Druck, dass er am 22. März ein neues Ministerium bildet, in dem sie selbst die Oberhand haben. Als diese Nachricht einen Tag später in Kiel ankommt, ahnen die meisten: Es wird einen Krieg mit Dänemark geben. Die Bürgerwehr bewaffnet sich.

Am 24. März 1848, wird vor dem Kieler Rathaus die Provisorische Schleswig-Holsteinische Landesversammlung ausgerufen. „Der Wille des Landesherren ist nicht mehr frei und das Land ohne Regierung“, lautet die Begründung in dem verlesenen Aufruf. (Textquelle: Orte der Demokratie)

 

Stadtarchiv Kiel: Edlefsen, Hermann (1911)
 

1911 Kiel erhält ein neues Rathaus

Erst 1901, als in den umliegenden Städten immer mehr Rathausneubauten das Bild prägten, konnten sich auch die Stadtväter Kiels zum Bau eines neuen Rathauses durchringen. Wie in den anderen Städten sollte ein großangelegter Wettbewerb Architekten Entwürfe entlocken und gleichzeitig die Öffentlichkeit auf das Bauvorhaben aufmerksam machen.

Die Dimensionen des Neubaus machten einen Standort im Altstadtkern unmöglich. Das neue Rathaus wurde ausgelagert – in die Vorstadt. Als idealer Ort für das geplante – im 19. Jahrhundert nicht unübliche – Ensemble aus Rathaus und Stadttheater bot sich das Gelände der alten Gasanstalt in der Fleethörn an. 

Das Stadttheater, heute Opernhaus, wurde bereits 1905 bis 1907 nach den Plänen von Heinrich Seeling fertiggestellt. Die Gebäudegruppe um den Neumarkt, dem heutigen Rathausplatz, sollte einen repräsentativen Rahmen für ein neues wirtschaftliches und zugleich kulturelles Zentrum schaffen und Kiel ganz klar als Kulturträger ausweisen. Am 12. November 1911 konnte der 4,2 Millionen Goldmark teure Neubau schließlich eingeweiht werden.

Mehr zum Kieler Rathaus

 


Historisches Foto des Matrosenaufstands
Demonstration des Verbands aktiver Unteroffiziere der Reichsmarine vor dem Gouvernement in der Adolfstraße 22 (Ecke Lornsenstraße) gegen den Beschluss des Reichskongresses der Arbeiter- und Soldatenräte betreffend das Ablegen von Orden, Ehren- und Rangabzeichen. Stadtarchiv Kiel: Meyer, Ernst (1918)

1918 Kieler Matrosenaufstand

Mit dem Matrosenaufstand begannen im November 1918 in Kiel die revolutionären Umbrüche, die zur Abdankung des Kaisers und zur Gründung der Weimarer Republik und damit zur ersten deutschen Demokratie führten.

Viele der Orte, an denen der Kieler Matrosenaufstand stattfand, sind heute im Stadtbild nicht mehr sichtbar - doch es gibt auch Plätze, die sich seit diesen Tagen kaum verändert haben. An elf Stationen können Sie mit Hilfe der KulturSpuren zentrale Orte des Aufstandes besichtigen. 

Bereits im Sommer 1917 herrschte unter den Matrosen der deutschen Marine Unzufriedenheit. Schlechte Versorgung und Kriegsmüdigkeit führten zu ersten Meutereien und der Forderung nach "Frieden und Brot". Auch in der Zivilbevölkerung herrschten Kriegsmüdigkeit und Unterversorgung. Im Oktober 1918 war klar, dass der Krieg für das Deutsche Reich verloren war. Entgegen den Befehlen der Regierung wollte die Flottenleitung sich jedoch nicht ergeben, sondern in einem letzten, von Wilhelmshaven aus geführten Schlag gegen England glorreich untergehen.

Mehr zum Matrosenaufstand

 


Büste von Oberbürgermeister Andreas Gayk von Zoltan Szekessy im Kieler Rathaus

1949 Kiels Oberbürgermeister Andreas Gayk unterzeichnet das Grundgesetz

Im Februar 1946 wurde Andreas Gayk zum Kieler Bürgermeister und im Oktober zum Oberbürgermeister gewählt. Gleichzeitig war Gayk Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtages, von 1947-1950 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und bis 1950 auch Oppositionsführer. Hinzu kam der Vorsitz der sozialdemokratischen Bezirksorganisation im Land Schleswig-Holstein und die Mitgliedschaft im Parlamentarischen Rat, der das Grundgesetz ausarbeitete.

In Kiel verbindet sich seine Person mit dem Wiederaufbau der Stadt nach 1945. Mit Leidenschaft wehrte er sich gegen die Demontagepläne der Briten. Gayk setzte sich auch dafür ein, dass die Stadt wirtschaftlich wieder lebensfähig wurde. Als neue Landeshauptstadt, als neuer Seefischereihafen und wieder als Universitätsstadt hatte Kiel eine Zukunft.

Um die zerstörte Stadt wieder aufbauen zu können, rief Gayk die Bevölkerung Kiels zur freiwilligen, ehrenamtlichen Trümmerräumung an Sonn- und Feiertagen auf. Kiel wurde bald zur bestaufgeräumten Stadt in Deutschland. Die von Trümmern befreiten Grundstücke wurden als Gemeinschaftsaufgabe der Kieler zunächst mit Bäumen und Büschen bepflanzt. Die „Gayk-Wäldchen“ symbolisierten das neue Leben in Kiel.

Mehr über Andreas Gayk

 


Stadtpräsidentin Ida Hinz unmittelbar nach ihrer Wahl. Stadtarchiv Kiel: Magnussen, Friedrich (1970)

1970 Ida Hinz wird erste Kieler Stadtpräsidentin

Ida Hinz, Kiels erste Stadtpräsidentin, ist eine der bewegenden Persönlichkeiten der Kieler Nachkriegsgeschichte und der Kieler Sozialdemokratie. Mit ihrem Wirken verbinden sich politische Wachsamkeit, soziale Gerechtigkeit sowie zwischenmenschliche Verständigung. Im Mai 1970 wird Ida Hinz einstimmig zur Stadtpräsidentin gewählt. Damit ist sie nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in der Bundesrepublik die erste Frau, die dieses höchste kommunale Amt innehat. 

Als Kiel 1945 in Trümmern liegt, beschließt Ida Hinz, den Wiederaufbau ihrer Stadt tatkräftig zu unterstützen, und tritt gleich der neugegründeten SPD bei. Bereits 1946 wird sie als Frauenbeauftragte in den Kieler SPD-Kreisvorstand berufen und übernimmt für vier Jahre den Vorsitz der SPD-Frauengruppe. Im Oktober 1946 wählt man Ida Hinz in die erste frei gewählte Ratsversammlung nach dem Krieg. Das Amt der Ratsfrau übt sie knapp 28 Jahre lang ehrenamtlich aus.

Sachlichkeit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit im Kampf gegen Not und Bedrückung sind Eigenschaften, mit denen Ida Hinz auch beim politischen Gegner Respekt und Anerkennung hervorruft. Mitgefühl, soziales Verantwortungsbewusstsein und der Gedanke, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und alles dafür zu tun, künftige Kriege zu verhindern, sind Antriebskraft für ihr Schaffen. „Passt auf, dass das nie wieder passiert!“ wird sie oft zitiert.

Mehr über Ida Hinz

In Kooperation mit

dem Landesbeauftragten für politische Bildung

Wappen von Schleswig-Holstein und Schriftzug: Landesbeauftragter für politische Bildung

 

und der Kieler Forschungsstelle Toleranz

Schriftzug: Kieler Forschungsstelle Toleranz (KFT)

 

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Über die ToleranzRäume

 
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