AUSBILDUNG BEI DER STADT
Umwelttechnolog*in für Abwasserbewirtschaftung

Einleitung

Eine Stadt wie Kiel produziert täglich etliche Hektoliter Abwasser - aus tausenden Toiletten, Duschen und Waschbecken. Diese Abwässer müssen gesammelt, gereinigt und aufbereitet werden.

Das ist das Arbeitsfeld der Umwelttechnolog*in für Abwassertechnik. Sie müssen Betriebsabläufe in Kläranlagen und Kanalbetrieben steuern und überwachen sowie Abwasserrohrsysteme warten.

Durch die zunehmende Digitalisierung und den Klimawandel hatten sich die Anforderungen an die „Fachkräfte für Abwassertechnik“ - wie dieser Ausbildungsberuf noch bis vor kurzem hieß - in den letzten Jahren stark verändert. Gleichzeitig brachten neue Wetterphänomene wie häufiger Starkregen, sowie die steigenden Anforderungen im Kontext der Nachhaltigkeit, ebenfalls neue Herausforderungen für den Beruf mit sich. 

Auch erhöhten sich die Ansprüche an die IT-Anwenderkenntnisse, den Umgang mit Daten und das IT-Sicherheitsbewusstsein der Fachkräfte, insbesondere da die Abwasseraufbereitung ein Teil der kritischen Infrastruktur ist. Folgerichtig fand eine Modernisierung und Umstrukturierung des Ausbildungsberufes zum Ausbildungsjahr 2024 statt. 

Aus diesem Grund trägt der Ausbildungsberuf ab dem Ausbildungsbeginn 2024 die neue Berufsbezeichnung „Umwelttechnolog*innen für Abwasserbewirtschaftung“.

Klare Sache: Vom Schlamm zum sauberen Wasser

Im Klärwerk Bülk werden die im gesamten Stadtgebiet anfallenden Abwasser aufbereitet. Das Gelände des Klärwerks besteht aus mehreren Becken mit der Größe von Fußballfeldern, die eine Tiefe von fünf bis sechs Metern haben. Hier arbeiten die verschiedensten Fachleute wie Elektroniker*innen, Schlosser*innen, Maschinenbau- und Bauingenieur*innen Hand in Hand mit den Umweltechnolog*innen für Abwassertechnik.

Umwelttechnolog*in für Abwassertechnik sitzen in Leit- und Steuerständen, wo sie im Schichtdienst Messdaten ablesen und bei Normabweichungen sofort eingreifen müssen. Sie überwachen die Aufbereitung des Wassers in der mechanischen, biologischen und chemischen Stufe. Dabei analysieren sie Abwasser- und Klärschlammproben im Labor und werten sie aus. Außerdem sind sie für die Reinigung und Reparatur der Anlagen zuständig.

Ein Beruf mit Zukunft

Dass alles, was wir so wegspülen, auf Nimmerwiedersehen verschwindet, erscheint uns selbstverständlich. Es ist aber eine der zentralen Dienstleistungen, die unsere Stadt ihren Bewohner*innen bietet.

Gleichzeitig ist der schonende Umgang mit dem Rohstoff Wasser eines der großen Zukunftsthemen für Städte und Gemeinden. Dazu gehört auch die Aufbereitung und Weiterbearbeitung von Klärschlamm, unter anderem zur Gewinnung von Dünger und Energie. Umwelttechnolog*in für Abwassertechnik ist ein Beruf mit Zukunft und einer großen Bedeutung für den Umweltschutz.  

  

  • Erster allgemeinbildender Schulabschluss
  • gute Mathe- und Chemienoten
  • Interesse für Umwelt
  • technisches Verständnis
  • Teamfähigkeit
  • körperliche Fitness
  • PC-Kenntnisse

Drei Jahre

Praxis
Die Praxis wird im Klärwerk Bülk bei Strande vermittelt. Darüber hinaus lernst du auch den Betriebshof und das Pumpwerk Wik kennen.


Theorie
Die Theorie findet im Blockunterricht an der Berufsschule in Neumünster statt.

Lernfelder des theoretischen Unterrichts:

  • Planen eines Umweltkonzeptes
  • Umgang mit Mikroorganismen
  • Einsatz von Umweltchemikalien
  • Betrieb von Rohrleitungssystemen
  • Untersuchung von Abwasser- und Abfallinhaltsstoffen
  • Bedienung und Instandhaltung von Maschinen, Einrichtungen und elektrische Anlagen
  • Betrieb von Entwässerungssystemen
  • Mechanische Reinigung von Abwasser
  • Untersuchen sowie biologische und chemische Behandlung von Abwasser und Schlämmen
  • Anschluss elektrischer Geräte
  • Instandhaltung von Entwässerungssystemen, Überwachung von Indirekteinleitern
  • Steuerung und Regelung von Abwasserbehandlungsanlagen

  • wie man Aggregate, vor allem Pumpen, Gebläse, Verdichter und Elektro- und Verbrennungsmotoren sowie Geräte zum Heizen, Kühlen und Temperieren einsetzt und bedient
  • was die Ursachen und Wechselwirkungen von Umweltbelastungen der Luft, des Wassers, des Bodens und der Umgebung sind
  • wie man Gefahrstoffe und gefährliche Arbeitsstoffe erkennt und unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften und Schutzmaßnahmen einsetzt
  • wie man Proben nach unterschiedlichen Verfahren nimmt, vorbereitet, konserviert und aufbereitet
  • wie man sich bei Unfällen durch elektrischen Strom verhält und erste Maßnahmen einleitet
  • wie man technische Unterlagen und Pläne liest und Skizzen anfertigt
  • welche Verfahren der mechanischen Abwasserreinigung es gibt, wie man diese Einrichtungen bedient und am Laufen hält
  • wie man Einrichtungen, insbesondere Sonderbau- und Pumpwerke bedient und unterhält
  • wie man Abwasser- und Schlammuntersuchungen zur Betriebs- und Qualitätskontrolle durchführt und Einzel- und Summenparameter sowie Säurekapazität bestimmt
  • wie man Sicherungen, Sensoren, Messeinrichtungen, Beleuchtungsmittel und Signallampen prüft und austauscht
  • wie man Störungen im Kanalbetrieb feststellt und Maßnahmen zur Behebung ergreift und Indirekteinleiter-Kataster anwendet
  • welche Verfahren der chemisch-biologischen Abwasserreinigung man in Kläranlagen einsetzt und wie man Einrichtungen zur Schlammbehandlung bedient
  • wie man Ergebnisse in Betriebstagebüchern und Datenbanken dokumentiert und sichert
  • wie man fachbezogene Rechtsvorschriften und technische Regelwerke anwendet

Die Ausbildungsvergütung beträgt ab 1. März 2024 (brutto)

1. Ausbildungsjahr: 1.218,26 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.268,20 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.314,02 Euro

Die Bewerber*innen absolvieren einen Online-Einstellungstest. Bei einer erfolgreichen Teilnahme werden die Ergebnisse durch Auswahlgespräche und die eingereichten Bewerbungsunterlagen zu einem Gesamtbild ergänzt, das die Grundlage für eine Einstellungsentscheidung bildet.

Wer eine leitende Position anstrebt, kann eine Aufstiegsweiterbildung ins Auge fassen. Dies kann eine Weiterbildung als Meister*in oder als Techniker*in sein; ebenso ist eine Weiterbildung als Fachwirt*in möglich.

Darüber hinaus haben Personen mit einer Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit, ein Studium in Betracht zu ziehen.

Fachkräfte für Abwassertechnik können sich zum Beispiel mit einem Betrieb für Kanal- und Rohrreinigungsservice oder einem Dienstleistungsbetrieb für Kanalinstandhaltung selbstständig machen.

Wichtig zu Wissen

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Kevin Gehrmann

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