Kieler Erinnerungstag:20. Januar 1856
Im Januar 1856 - Erstes Konzert von Johannes Brahms in Kiel

„Es ist hier ein schöner Verein von See und Wald, immer sieht man die See durchblinken...Im ganzen bietet das Meer wenig Interesse, aber es ist doch das gemütlichste ländlichste Seebad, das ich kenne. Von Badegästen merkt man fast nichts. Stundenlang kann man im Walde wandeln und sieht keine Menschenseele. Das tut so wohl, darum gehe ich nach dem Bade immer allein in den Wald.“

Diese Tagebucheintragung bezieht sich auf das „Seebad Düsternbrook bei Kiel“ und stammt von Clara Schumann, der berühmten Klaviervirtuosin und Ehefrau des Komponisten Robert Schumann, die in der Musikwelt des 19. Jahrhunderts eine hervorragende Stellung einnahm.

Um sich abzulenken und zu erholen, denn ihr Ehemann war nach einem Selbstmordversuch 1854 in der Heilanstalt Endenich bei Bonn untergebracht, beschloss Clara Schumann 1855, in Düsternbrook eine Kur zu machen, denn dort hielt sich auch ihre Freundin, die Sopranistin Livia Frege, auf.

Die Schilderung vom Seebad Düsternbrook wird sicherlich auch Johannes Brahms erhalten haben, der zu der Zeit ein Liebesverhältnis mit Clara Schumann hatte. Auch Carl G. P. Grädener, der in Kiel Vereinsdirigent und dann als Universitätsmusikdirektor tätig war und 1851 in Hamburg eine Gesangsakademie gegründet hatte, mag mit Brahms über Kiel gesprochen haben. So entstand 1855 bei Brahms der Plan, in Kiel ein Konzert zu geben. 1856 war es dann soweit. Im „Correspondenzblatt und Kieler Wochenblatt“ erschien am Freitag, dem 18. Januar 1856 folgende Anzeige: „Concert der Herren Brahms, Boje und Grädener aus Hamburg Altona im Saale der Gesellschaft ’Harmonie’ am Sonntag, den 20. Januar, Abends 7 Uhr. Die Programme besagen das Nähere.“

Brahms spielte Beethovens Klaviersonate in Es-Dur, dann dessen Variationen in c-Moll und zum Schluss mit Grädener und Böie sein eigenes Klaviertrio in H-Dur op. 8. Das Konzert muss Anklang gefunden haben, denn am 23. Januar erschien in der Zeitung von unbekannter Seite eine kleine Anzeige: „Nachruf an Grädener, Brahms und Böie. Kommt wieder, kommt bald wieder, kommt

n u r mit gleicher gediegener Musik wieder.“

Brahms - Konzertpianist und Komponist

Als Johannes Brahms sein erstes Konzert in Kiel gab, war er erst 22 Jahre alt.

Er wurde am 7. Mai 1833 in Hamburg geboren. Sein Vater aber war Schleswig-Holsteiner und stammte aus Heide, wo er eine Stadtpfeifer-Ausbildung erhalten hatte. Ihn zog es nach Hamburg, wo er sich ein besseres Auskommen erhoffte. Im Laufe der Zeit brachte er es zum gehobenen Unterhaltungsmusiker und schließlich zum Kontrabassisten am Stadttheater.

Die Familie lebte in bescheidenen sozialen Verhältnissen. Daher bekam Johannes Brahms den ersten Musikunterricht von seinem Vater. Entscheidend wurde dann das Klavier- und Theoriestudium bei Eduard Marxen, einem bekannten Hamburger Musiker und Pädagogen. Daneben trug Brahms aber durch Klavierspielen in Gaststätten zum Familienunterhalt bei. Mit 15 Jahren trat er erstmalig solistisch auf. Bei seinem zweiten Konzert 1849 setzte er dann bereits eigene Variationen auf das Programm. Aber da er von seinen Kompositionen nicht leben konnte, trat Brahms jahrelang auf Konzertreisen als Begleiter oder Solist auf. Diese Tätigkeit war seine wichtigste Einnahmequelle.

Von entscheidender Bedeutung war für Brahms im September 1853 das Zusammentreffen mit Robert Schumann in Düsseldorf. Dieser erkannte die geniale Begabung des jungen Brahms’. In seiner Begeisterung für den Künstler veröffentlichte Schumann in der „Neuen Zeitung für Musik“ einen Aufsatz mit dem Titel „Neue Bahnen“. Darin heißt es u. a. :

„Am Klavier sitzend, fing er an, wunderbare Regionen zu enthüllen. Wir wurden in immer zauberischere Kreise hineingezogen. Dazu kam ein ganz geniales Spiel, das aus dem Klavier ein Orchester von wehklagenden und laut jubelnden Stimmen machte. Es waren Sonaten, mehr verschleierte Symphonien – Lieder, deren Poesie man, ohne die Worte zu kennen, verstehen würde, obwohl eine tiefe Gesangsmelodie sich durch alle hindurchzieht – einzelne Klavierstücke, teilweise dämonischer Natur von der anmutigsten Form.“

Durch die Anerkennung Schumanns wurde Brahms von einem unbekannten komponierenden Pianisten zu einem anerkannten Komponisten.

Aus der Bekanntschaft mit Schumann entstand eine lebenslange Freundschaft zwischen Clara und Robert Schumann und Johannes Brahms. Mit Clara verband Brahms darüber hinaus für zwei Jahre eine leidenschaftliche Beziehung. Nachdem Schumann in eine Heilanstalt gekommen war, stand Brahms Clara mit ihren sieben Kindern bei, kümmerte sich um sie und wohnte in ihrer Nähe oder sogar bei der Familie. Nach dem Tode Schumanns im Juli 1856 trennte sich Brahms von Clara, blieb ihr aber zeitlebens freundschaftlich verbunden. Dies ist der private Hintergrund, als Brahms im Januar 1856 sein erstes Konzert in Kiel gab.

Brahms bleibt Kiel verbunden

Brahms scheint es in Kiel und Schleswig-Holstein gefallen zu haben, denn als sein Vater mit seiner zweiten Frau Caroline für den Sommer 1867 eine Reise durch Schleswig-Holstein plante, gab der Sohn gute Ratschläge:

„Ihr bleibt doch ja nicht zu kurz in Heide, seht Euch auch weiter um in Schleswig-Holstein und geht jedenfalls nach Kiel und Düsternbrook! Da ist es doch wunderschön, bleibt ja einige Tage dort an der See“. Und im folgenden Brief heißt es: „Wie oft habe ich mir die Karte von Schleswig angesehen und einen Plan für Euch gemacht, damit Du auch alles Alte und Geliebte wieder siehst und auch was Neues dazu. Ich denke mir, Ihr fahrt mit der Eisenbahn nach Glücksstadt und Itzehoe, und von da nach Meldorf und Heide. Dann nach Rendsburg und Kiel. Hier aber müsst Ihr notwendig mit dem Dampfschiff die Küste von Schleswig hinauffahren. Das soll wunderschön sein. Ihr könnt ja einfach hin und zurückfahren bis zu irgendeiner Stadt, ich weiß nicht wohin – aber das tut, das soll prächtig sein. Alsdann denke ich mir die Fahrt von Kiel über Plön, Eutin und vielleicht Lübeck zurück zur gemütlichen Häuslichkeit. Kürzer dürft Ihr’s nicht tun.“

Brahms selbst kam dann 1868 zu seinem zweiten Konzert nach Kiel, und zwar zusammen mit dem berühmten Sänger Julius Stockhausen. In der „Kieler Zeitung“ wurde dieses Konzert für den 13. März, 7.00 Uhr angekündigt. Auf dem Programm standen u. a. Bach, Beethoven, Schumann und eigene Kompositionen von Brahms. Trotz kritischer Anmerkungen war die Beurteilung des Konzertes positiv. In der „Kieler Zeitung“ vom 19. März 1868 heißt es. „...Herr Brahms ist als gediegener Clavierspieler, vor allem als geistvoller Interpret der Schumann’schen Werke überall bekannt. Man sah seinem Auftreten hier mit großer Spannung entgegen und legte ganz besonderes Interesse für den Künstler an den Tag. Einestheils, weil Herr Brahms hier vor vielen Jahren schon concertierte, dann auch, weil er noch gewissermaßen als unser Landsmann anzusehen ist. Seine Vorträge bildeten unstreitig den Glanzpunkt des Abends. Abgesehen von seiner eminenten Technik, die ihn befähigt, die gesammte Clavierliteratur zu beherrschen, zeichnet sich sein Spiel durch ungekünstelte Vortragsweise, Solidität, maßvolle Haltung, Grazie und Anmuth vortheilhaft vor dem unseres jetzigen Virtuosenthums aus. Sein Ton ist edel, besitzt Klangfülle und Gesangsreichtum...“

Während dieser Konzertreise 1868 nach Kiel war Johannes Brahms auch Gast im „Haus Forsteck“, das der Hamburger Industrielle Heinrich Adolph Meyer 1865 in Düsternbrook, im heutigen Diederichsen-Park, hatte bauen lassen. Diese Villa war gesellschaftlicher Mittelpunkt in Kiel, in der viele namhafte Wissenschaftler, Dichter, Schriftsteller und Musiker verkehrten. Brahms gab hier private Konzerte vor Freunden des Hauses. Auch mit Carl Loewe traf Brahms in Kiel zusammen, der hochbetagt in einem Haus im Schlossgarten wohnte.

In den nächsten Jahren fand der Künstler keine Zeit für „Vergnügungsreisen“, zumal Brahms seit 1871 in Wien wohnte. Denn seine Vaterstadt Hamburg hatte ihn sehr enttäuscht, als 1864 und 1869 die Stelle des Leiters der Singakademie und des Philharmonischen Orchesters neu besetzt werden musste und Brahms jedes Mal übergangen wurde.

Seine Kieler Kontakte machte Brahms für seine Familien von Nutzen. 1873 hatte er auf der Wiener Weltausstellung den berühmten Chirurgen Professor Dr. Friedrich von Esmarch kennen gelernt, der zusammen mit Klaus Groth nach Wien gekommen war. Der Sohn aus erster Ehe von Brahms’ Stiefmutter, der in Pinneberg wohnte, hatte sich auf einer Russlandreise bei einem Sturz eine schwere Verletzung zugezogen. Johannes Brahms riet 1873, Professor Esmarch zu konsultieren: „Nun rate ich aber dringend, daß Ihr sobald als möglich nach Kiel fahrt. Professor Esmarch kenne ich selbst etwas, er war noch den Herbst hier. Womöglich schreibe mir, wann Du nach Kiel fährst und zeitig! Ich schreibe dann an Klaus Groth, daß er vielleicht mit Euch zu Esmarch geht oder Euch doch eine Karte mitgibt oder ihm vorher von Euch sagt. Sonst aber fahre Du vorher zu Klaus Groth (er wohnt nach Düsternbrook hinaus). Er kennt gewiß Esmarch und Ihr bittet ihn, Euch jedenfalls eine Karte mitzugeben! Das ist recht angenehm und wichtig, vergeßt das nicht und grüßt Klaus Groth von mir.“ Leider konnte der berühmte Arzt das Leiden nicht beheben.

1881 vollendete Brahms sein zweites Klavierkonzert in B-Dur op. 83, mit dem er dann auf Konzertreise ging. Kiel erlebte 1883 die 13. Uraufführung dieses Werkes, vom Komponisten selbst interpretiert. Die Meiniger Hofkapelle unter Leitung von Hans von Bülow veranstaltete am 12. Januar einen reinen Beethoven-Abend, während am 13. Januar ausschließlich Werke von Brahms gespielt wurden, wobei der Komponist selbst am Flügel saß. Aus der Beurteilung in der Zeitung ging hervor, dass die Kompositionen von Brahms einen großen Eindruck auf das Kieler Publikum gemacht hatten. Während der Veranstaltung legte der Kieler Gesangsverein Brahms als dem Komponisten des „Deutschen Requiems“ einen Lorbeerkranz auf den Flügel. Auf weißem Band war ein Huldigungsgedicht von Klaus Groth geschrieben. Der Anfang dieser Widmung lautet:

„An Johannes Brahms.

Du sprichst die Weltensprache,

die erst mit ihr vergeht,

Du sprichst, was man auf Erden,

so weit sie reicht, versteht.“

Nach diesem dritten Konzert in Kiel hat Brahms die Stadt nicht mehr besucht.

Die Freundschaft von Johannes Brahms und Klaus Groth

Die Freundschaft mit Klaus Groth aber blieb. Beide hatten sich nach dem ersten Konzert von Brahms 1856 in Kiel erst Ende April oder Anfang Mai in Düsseldorf kennen gelernt, wohin Clara Schumann zum 34. niederrheinischen Musikfest eingeladen hatte. Aus dieser Begegnung wurde eine vierzigjährige Freundschaft. Wenn Brahms im Norden war, bat er Groth, nach Hamburg hinüber zu kommen oder wohnte bei Groth in Düsternbrook. Brahms berichtet in seinen „Erinnerungen an Johannes Brahms“ über einen Besuch:

„Bei mir kam und wohnte Brahms öfter, oft acht bis vierzehn Tage oder länger; es war ein höchst behaglicher Verkehr mit ihm. Er war mit allem zufrieden, nur nicht immer mit unserem Wetter, worüber er mir verschiedene Male sagte und klagte: ’Nein, Du, bei Euch regnet es doch immer.’ Und er hatte allerdings das Mißgeschick, gewöhnlich bei schlechtem Wetter bei mir einzutreffen. Einst, übrigens im schönsten Hochsommer, klopfte morgens früh unser Mädchen an die Schlafstubentür mit den Worten, es wandere ein Herr schon seit einer Stunde um den Grasplatz in unserem Garten. Auf meine Frage, wer das denn sein könne, antwortete sie, der Herr, der schon oft bei uns gewohnt habe, sie habe aber seinen Namen vergessen. Ich erhob mich also lachend und ging ans Fenster: da wanderte Johannes, Zylinder auf dem Kopfe, in der hellen Morgensonne im Gärtchen vor meinem Hause auf und ab. Natürlich rief ich ihn herein und scherzte, warum er uns denn nicht geweckt habe. ’O’, sagte er, ’es ist hier ja auch ganz schön.’ Aber nun ließ er es sich doch gefallen, einen starken Kaffee mit mir und Frau und Kindern, die sich auch bald erhoben hatten, in unserer sogenannten ’Kajüte’, meinem Eß-und Gartenzimmer, zu trinken.“

Wie oben schon erwähnt, besuchte Groth dann Brahms zur Weltausstellung in Wien. 1888 verbrachten beide einen Sommer im schweizerischen Thun.

Groth fand in Brahms einen angenehmen und verständnisvollen Gesprächs- und Briefpartner. Vor allem aber schätze er den Komponisten wegen der Vertonung vieler seiner Gedichte: „...und wenn Brahms etwas von mir componirt, so empfinde ich das immer wie die Verleihung eines Verdienstordens.“ Schon 1859 hatte Brahms plattdeutsche Gedichte Groths vertont, die aber nicht veröffentlicht wurden. 1872 entstanden dann Lieder in hochdeutscher Sprache von Groth.

Der Dichter war von der Musik Brahms’ begeistert, insbesondere von seinen Liedern, ebenso seine Frau Doris, die sehr musikalisch war und eine Gesangsausbildung erhalten hatte. Für beide bedeutete es eine Freude, täglich miteinander musizieren zu können, wobei die Lieder von Brahms im Mittelpunkt standen. „Brahms’ Lieder sind die Krone der Pyramide Beethoven, Schubert, Schumann“, schrieb Doris Groth 1873 an den Komponisten.

Mit über 200 Sololiedern, zahlreichen Chören und mehrstimmigen Liedern ist die Vokalmusik der umfangreichste Bereich unter den Werken von Brahms. Zu einigen seiner schönsten Lieder gehört die Vertonung von Gedichten norddeutscher Dichter, vor allem von Klaus Groth, aber auch von Johann Heinrich Voß, Friedrich Hebbel, Theodor Storm und Detlev von Liliencron.

Brahms und das Schleswig-Holsteinische Musikfest

Die Bewunderung für Brahms beschränkte sich bei Klaus Groth nicht nur darauf, sich mit seiner Frau bei der Hausmusik den Werken des Komponisten zu widmen. Auch in seinem privaten Umfeld setzte er sich dafür ein, dass viel „gebrahmst“ wurde. Wiederholt versuchte Groth auch, Brahms für weitere Konzerte in Kiel zu gewinnen. Bedeutend in diesem Zusammenhang ist die Aktivität des Dichters für das Schleswig-Holsteinische Musikfest, das 1875 ins Leben gerufen und in Kiel durchgeführt wurde. Groth war als Mitglied des Lokalkomitees an der Organisation beteiligt. Um dem Fest einen besonderen Höhepunkt zu verleihen, wollte er 1875 Brahms nach Kiel einladen. Aber dieser lehnte ab, weil er sich „ungern auf Musikfeste und überhaupt Konzerte einlasse.“

Zum 4. Musikfest 1889 versuchte Groth erneut, seinen Freund Brahms nach Kiel zu holen. Aber er kam nicht, sondern fuhr nach Bad Ischl in die Sommerfrische, wo er sich nun jeden Sommer aufhielt. Auf dem Programm des Musikfestes stand jedoch die 2. Symphonie von Brahms, die begeistert in Kiel aufgenommen wurde. Die Kieler Zeitung nannte Brahms den bedeutendsten lebenden Komponisten. Noch unter dem Eindruck des Konzertes stehend, telegraphierten Brahms-Liebhaber nach Ischl:

„Dr. Johannes Brahms

Bad Ischl, Salzkammergut.

Unter den erhebenden Eindrücken seiner eben gehörten zweiten Symphonie senden die Freunde und Bewunderer dem großen Meister ihre herzlichsten Grüße und Dank vom vierten Schleswig-Holsteinischen Musikfest in Kiel...“

Brahms sandte am gleichen Tag ein Telegramm zurück:

„Ischl, 24. 6. 1889

Mit meinen Gedanken herzlich dort wurde ich durch Euren Gruß überaus erfreut. Johannes Brahms.“

Klaus Groth schrieb Brahms wenige Tage danach, an einem Abend mit Freunden, eine Postkarte:

„Da Du zu unserem Fest nicht kamst,

So haben wir allein gebrahmst.

Nun trinken wir und denken Dein

Allhier Klaus-Groth-Platz No. 1.“

Als Klaus Groth acht Jahre später, im April 1897, die Nachricht vom Tode Johannes Brahms’ erhielt, war er tief betroffen. Eine Einladung zu einem Konzert schlug er mit folgenden Zeilen aus:

„Lieber Freund! Vielen Dank für Ihre freundliche Einladung! Ich kann nicht kommen, ich bin zu zerschlagen. Was bleibt uns nun? Grüßen Sie Ihre liebe Frau und die andern Freunde unseres großen Toten! Ihr Klaus Groth.“


Durch seine Konzertreisen nach Kiel, die Freundschaft mit Klaus Groth, die Vertonung von Werken schleswig-holsteinischer Dichter und durch vielfache Aufführungen seiner Werke, für die sich vor allem Klaus Groth eingesetzt hatte, war Johannes Brahms mit Kiel und Schleswig-Holstein eng verbunden.

So wundert es auch nicht, dass 1985 in Kiel eine wissenschaftliche Arbeitsstelle für die geplante neue „Johannes Brahms Ausgabe“ eingerichtet wurde. Der Notentext aller überlieferten Werke sollte so veröffentlicht werden, wie er dem Willen des Komponisten entsprach. Noch zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird in Kiel an dieser Gesamtausgabe gearbeitet.

Autorin: Christa Geckeler (1937 - 2014)


Literatur

Harenberg

Konzertführer, Dortmund 1996

Hofmann, Kurt

Johannes Brahms und Kiel. Ein Beitrag zur Musikgeschichte Kiels, Jahresgabe 1973, Brahms-Gesellschaft Hamburg e. V.

Langner, Martin-M.

Brahms und seine schleswig-holsteinischen Dichter, Heide 1990

Pomsel, Edwin

Clara Schumanns Beziehungen zu Kiel, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, 1950, H. 1, S. 3-7; 1951, H. 3 und 4, S. 30f.

Stolz, Gerd

Heinrich Adolph Meyer und sein „Haus Forsteck“ in Kiel, Husum 2004

Weissweiler, Eva

Clara Schumann. Eine Biographie, Hamburg 1991


Dieser Artikel kann unter Angabe des Namens der Autorin Christa Geckeler, des Titels Kieler Erinnerungstage: 20. Januar 1856 | Im Januar 1856 - Erstes Konzert von Johannes Brahms in Kiel und des Erscheinungsdatums 20. Januar 2006 zitiert werden.

Zitierlink: https://www.kiel.de/erinnerungstage?id=48

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