Kieler Engagement zeigt Gesicht

Kieler*innen packen mit an, wenn andere Hilfe benötigen und Gemeinschaftssinn gefragt ist. Für den Zusammenhalt unserer Stadt ist das von unschätzbarem Wert.

Mit einer digitalen Plakat-Aktion würdigen die Landeshauptstadt Kiel, das nettekieler Ehrenamtsbüro und die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH das freiwillige Engagement der Kieler*innen. An dieser Stelle stellen wir die Gesichter der Aktion vor.


Luisa Galli
Junger Rat Kiel

Luisa Galli sitzt lachend an einem Tisch im Kieler Ratssaal

Warum engagierst Du Dich?

Schon seit meiner Kindheit habe ich Ungerechtigkeiten nie stillschweigend hingenommen und immer meine Stimme für die erhoben, die oft überhört werden. Damals wurde ich auch durch persönliche Herausforderungen wie Inobhutnahmen und meine eigene Migrationsgeschichte mit gesellschaftlichen Ungleichheiten konfrontiert. 

Diese Erfahrungen entfachten in mir eine Wut gegen vieles, die ich durch mein politisches Engagement kanalisiere. Ich setze mich für Kinder- und Jugendbeteiligung, Feminismus und Inklusion ein. Wie wertvoll das ist, spüre ich besonders wenn junge Mädchen mir schreiben, dass ich sie inspiriert habe, aktiv zu werden.

Was genau tust Du und wie beeinflusst dein Engagement die Gesellschaft?

Mit 13 Jahren wurde ich, mit einem klaren Fokus auf Feminismus, zur jüngsten Schülersprecherin gewählt. Ein Jahr später wurde ich in den Jungen Rat, den Kinder- und Jugendbeirat der Landeshauptstadt Kiel, gewählt. Anfangs war ich stellvertretende Vorsitzende, später übernahm ich die Position der Vorsitzenden. Während dieser Zeit war ich für die Organisation und Durchführung der Sitzungen verantwortlich, arbeitete eng mit der Bürgermeisterin und städtischen Ämtern zusammen und kümmerte mich um Öffentlichkeitsarbeit. Vor kurzem wurde ich als Mitglied des Jungen Rates wiedergewählt.

Zusätzlich bin ich Mitglied im Planunsgteam von Beatz im Park, einem städtischen Festival für junge Künstler aus Kiel, das wechselnd in Gaarden und Mettenhof stattfindet. Dort fungiere ich als Moderatorin und gestalte die Organisation mit. Des Weiteren engagiere ich mich im Jungen Feministischen Bündnis Kiel und dem 8.März-Bündnis Kiel, wo wir Demos und feministische Themenwochen organisieren. Außerdem bin ich im Jugendrat des Kinderschutzbundes S-H aktiv und vertrete dort die Interessen von Kindern und Jugendlichen. Kernthema ist dort die jährliche Jugendbefragung, in der wir Jugendliche fragen, was sie beschäftigt und wo die Politik noch handeln muss.

Als jüngstes Mitglied im "Bündnis für die junge Generation" des Bundesfamilienministeriums setze ich mich gemeinsam mit über 100 anderen wichtigen Persönlichkeiten unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Paus für eine größere Präsenz und mehr Kinder- und Jugendparlamente ein.

Mittlerweile bin ich 16 Jahre alt und werde regelmäßig als Moderatorin, Speakerin und Expertin zu den Themen Partizipation, Inklusion und Feminismus zu Veranstaltungen eingeladen. Ich möchte mich auch weiterhin nicht für eine Partei, sondern für die Themen, die mir wichtig sind, vielfältig engagieren.

Was macht Dein Engagement mit Dir? Glücksmomente? Besondere Erlebnisse?

Ein besonders prägender Moment war, als ich mit 13 bei der Wahl zur Schülersprecherin, trotz viel Gegenwind, gegen drei Jungs aus der Oberstufe gewann. Mein Sieg hat mir aber gezeigt, dass es oft laute Minderheiten sind, die mit Veränderungen nicht einverstanden sind. Dann definitiv der gemeinsame Bündniseintritt mit Bundesjugendministerin Lisa Paus, Landesjugendministerin Aminata Touré und dem Landesbeauftragten für politische Bildung im Landeshaus im Sommer 2023.

Was wünscht Du Dir für die Zukunft der Kieler Stadtgesellschaft/der Kieler*innen bezogen auf das Thema Engagement?

Mein größter Wunsch für die Zukunft der Kieler Stadtgesellschaft ist eine größere Offenheit für Andersartigkeit. Es sollte keine Rolle spielen, ob ich eine Sitzung in bauchfreier Kleidung oder im Blazer leite; beides beeinflusst meine politische Kompetenz nicht. Darüber hinaus ist es wichtig, Ageismus entgegenzuwirken, um mehr junge Menschen zu ermutigen, sich einzubringen. Denn Jugendliche schreiben mir regelmäßig, um zu fragen, wie sie sich engagieren können. Sie haben jedoch oft Bedenken, aufgrund ihres Alters als die Jüngsten im Raum negativ wahrgenommen zu werden und trauen sich deshalb nicht. Ich wünsche mir daher, dass gesamtgesellschaftlich erkannt wird, dass Alter nicht als Hindernis, sondern als Stärke betrachtet werden sollte. Das ist bei vielen noch ein langer Akzeptanzprozess, den ich aber gerne anstoße, solange ich hier in Kiel noch meiner Leidenschaft nachgehe.

Weitere Engagement-Gesichter
 

Danke!

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Kontakt

nettekieler Ehrenamtsbüro
Andreas-Gayk-Straße 31, Eingang A
24103 Kiel
0431 901-5502

 
 

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