Das neue Sport- und Freizeitbad
an der Hörn
Am Ende der Kieler Förde wächst Großes heran: Das zukünftige Sport- und Freizeitbad wird das Hörn-Areal und vor allem die Bäderlandschaft in Kiel grundlegend verändern.
Voraussichtlich 2018 wird der markante weiße Bau fertiggestellt.
Das neue städtische Bad wird wie eine große 1 zwischen Gablenzstraße, Werftbahn, Adolf-Westphal-Straße und dem Teich vor der Agentur für Arbeit liegen.
Das helle Gebäude mit vielen Fenstern umfasst einen dreieckigen Außenbereich mit Becken und Liegewiese mit Blick auf den Teich.
Vor dem Eingang an der langen Seite des Gebäudes können die Badegäste parken.
Der Bau
Errichtet wird der Komplex als Stahlbetonkonstruktion mit Kantenlängen von 124 Metern und 82 Metern sowie einer Schenkeltiefe von 30 Metern.
Weiße Fassadenplatten, Glas und Aluminium prägen das Bild des Gebäudes ebenso wie teilweise schräg gestellte Außenwände und die Dachlandschaft mit unterschiedlichen Geschosshöhen.
Für die Gründung des Gebäudes mussten seit April 2015 zahlreiche Pfähle bis zu 32 Meter in den Baugrund geschraubt werden, der einst durch Erdaufschüttungen am Förde-Ende entstand.
Im Juli 2015 wurden auf den Pfählen die Fundamentbalken geschüttet und die zahlreichen Grundleitungen verlegt.
Die Bau-Chronik in Bildern
Das Innenleben
In der großen Spitze der „1“ findet der Sportbereich mit 50-Meter-Becken, Sprungbecken und Lehrschwimmbecken Platz, im lang gestreckten „Schaft“ (parallel zur Werftbahn) sind Umkleideräume und Freizeitbad untergebracht.
Obenauf im zweiten Geschoss wird eine Sauna gebaut. Das Untergeschoss beherbergt die komplexe Technik.
Der Innenbau
Herzstück des Sport- und Freizeitbades sind die 1720 Quadratmeter Wasserfläche. „Die Wasserlandschaft wartet mit einem hohen Erlebniswert auf und wird barrierefrei und übersichtlich organisiert“, unterstreicht das pbr Planungsbüro Rohling, das das Bad entworfen hat.
- Außenbecken 200 m²
- Sportbecken 1.082 m²
- Lehrschwimmbecken 166 m²
- Freizeitbecken 218 m²
- Eltern-/Kind-Becken 31 m²
- Rutsche 13 m²
- Tauchbecken 3 m²
- Warmsprudelbecken 7 m²
Das Sportbecken mit acht 50-Meter-Bahnen kann durch eine Wendebrücke unterteilt werden. Am tiefen Ende des Beckens ist die Sprunganlage (1, 3 und 5 Meter) untergebracht, am anderen Ende ist die Wassertiefe durch einen Hubboden variabel.
Neben dem Sportbecken ist das Lehrschwimmbecken untergebracht. Das Freizeitbecken verfügt über Sprudelinseln, Nackendusche, Bodenquelle, Wasserpilz und mehr. Im und am Kleinkindbecken sorgen Figuren wie ein Seelöwe und ein Schiffchenkanal für Spaß. Am Südende der Badeplatte endet die 70 Meter lange Reifen-Wasserrutsche in einem Landebecken.
Das Außenbecken wird 16,66 Meter lang, sodass sechs Bahnen dort 100 Metern entsprechen - wichtig für Schwimmer, die auch unter freiem Himmel auf die zurückgelegte Streckenlänge achten. Drumherum kann auf der großen Liegewiese die Sonne genossen werden.
Im Innenbereich des Bades werden die Gäste im Foyer mit Empfangstresen, Shop, Bistro und Aufenthaltszone empfangen. Das Bistro kann auch vom Badbereich her genutzt werden.
Die Umkleidebereiche für Freizeitnutzer und Sportler beziehungsweise Schüler sind getrennt nutzbar.
Im oberen Geschoss - rückversetzt auf der Dachfläche - wird der Sauna- und Wellnessbereich mit vier unterschiedlichen Themensaunen untergebracht.
Über einen separaten Zugang sind Büroräume der Kieler Bäderverwaltung im Obergeschoss zu erreichen.
Die Planung
Das pbr Planungsbüro Rohling (Osnabrück) hat das Gebäude entworfen und erbringt die Gesamtplanung. pbr ist ein Architektur- und Ingenieurbüro mit bundesweit mehr als 400 Mitarbeitern und hat schon mehrere Schwimmbäder entwickelt und gebaut.
Als pbr im Dezember 2010 den Hochbaulichen Realisierungswettbewerb gewann, lobte die Wettbewerbsjury den Entwurf als „Glücksfall“. Kompakt und mit wenig Flächenverbrauch seien alle erforderlichen Funktionen in dem städtebaulich interessanten Entwurf untergebracht.
Futuristisches Design und hohe Aufenthaltsqualität kennzeichnen laut pbr das zukünftige Schwimmbad.
Die Gesamtkosten betragen rund 25 Millionen Euro inklusive Planungskosten, Geländevorbereitung und Außenanlagen.
Für den Bau des Sport- und Freizeitbades können bis zu rund 10,6 Millionen Euro Städtebauförderungsmittel eingesetzt werden.“ Passend dazu erfolgte der offizielle erste Spatenstich auf dem bereits weitgehend vorbereiteten Gelände am ersten bundesweiten Tag der Städtebauförderung, dem 9. Mai 2015. Ministerpräsident Albig brachte zum Spatenstich die Bewilligungsbescheide mit.
Das Grundstück
Mit dem Sport- und Freizeitbad wird ein städtebaulicher Prozess vollendet. Das Grundstück ist das Gelände des ehemaligen Schlachthofs, der dort bis in die 1970er Jahre betrieben wurde. Anschließend entstanden dort Neubauten für die Agentur für Arbeit und für Landesministerien. Nun wird mit dem Bad die verbliebene Lücke geschlossen.