Nachhaltiges Kiel
Wir machen Zukunft
In Kiel gibt es viele engagierte Menschen, die sich mit guten Ideen und viel Tatendrang dafür einsetzen, dass unsere Fördestadt nachhaltig und zukunftsfähig wird.
Jeden Monat stellen wir eine*n Kieler Zukunftsmacher*in in einem Kurzinterview vor. Sie kennen Leute, die unbedingt dazugehören? Dann lassen Sie uns das gerne wissen.
Juli 2021 Christoph Karius - Leiter Stabstelle Mobilität
Was hat Dich nach Kiel geführt?
Ich bin im Kieler Umland aufgewachsen und habe später an der Christian-Albrechts-Universität studiert. Dann hat es mich beruflich erst nach Berlin und dann zur Planersocietät aus Dortmund geführt. Da das Planungsbüro den Auftrag zur Erstellung des Masterplans Mobilität für die KielRegion hatte, war ich dann schnell wieder zurück im Norden - und in Kiel, da die Konzepterstellung eine intensive Abstimmung und Zusammenarbeit mit den lokalen und regionalen Akteuren der Verkehrs- und Mobilitätsplanung erfordert hat und die Bearbeitung auch vor Ort in Kiel erfolgt ist.
Über meine Arbeit beim Planungsbüro haben sich die Kontakte zur Landeshauptstadt Kiel dann auch unter anderem durch die Erarbeitung des Green-City-Plans fortgesetzt. Anschließend war ich für die KielRegion tätig und habe am Aufbau des Regionalen Mobilitätsmanagements mitgewirkt und erste Maßnahmen wie etwa die Sprottenflotte auf den Weg gebracht.
Für die Einleitung der Planung eines neuen hochwertigen ÖPNV-Systems bin ich dann zur Landeshauptstadt Kiel gewechselt.
Was genau machst Du?
Meine Hauptaufgabe bei der Landeshauptstadt besteht darin, die Einführung eines neuen hochwertigen ÖPNV-Systems in Kiel den Weg zu bringen. Dabei geht es um die Einführung eines Tram oder eines Bus-Rapid-Transit (BRT)-Systems.
Laut einer im Sommer 2019 abgeschlossenen Grundlagenstudie haben diese beiden Systeme die meisten Vorteile für Kiel. Weil beide konsequent auf einer eigenen Spur fahren, können sie den ÖPNV in Kiel schneller, zuverlässiger und dadurch attraktiver machen. Nur so können wir beispielsweise unsere Klimaschutzziele erreichen.
Für diese beiden Systeme wird aktuell eine Trassenstudie durchgeführt, um die beste Streckenführung in Kiel zu ermitteln. Auch die technischen und betrieblichen Umsetzungsmöglichkeiten werden untersucht und die Fördermöglichkeiten für beide Systeme. Ende 2022 soll die Ratsversammlung dann entscheiden, welches System in Zukunft dann durch Kiel fahren wird.
Danach sollen die weiteren Detail- und Genehmigungsplanungen folgen, damit schnellstmöglich eine erste Linie in Betrieb gehen kann.
Meine Aufgabe als Leiter der Stabsstelle Mobilität ist es, diesen Prozess gemeinsam mit meinen Kolleg*innen zu koordinieren und umzusetzen. Dazu gehört mit dem beauftragten Planungsbüro Ramboll die dafür erforderlichen Untersuchungen durchzuführen, die Planungen mit den Fachämtern der Stadtverwaltung und parallelen Planungsprozessen abzustimmen, die politischen Entscheidungsträger*innen eng einzubinden und die Öffentlichkeitsbeteiligung frühzeitig sicherzustellen, damit alle Fragen, Bedenken und Hinweise geprüft und möglichweise in der Planung Berücksichtigung finden können.
Für die Öffentlichkeitsbeteiligung haben wir eine Projektwebsite und einen Blog zur Mobilitätswende in Kiel eingerichtet.
Welche SDGs sind von Deinem Engagement besonders berührt?
Die Einführung eines neuen ÖPNV-System betrifft besonders das SDG 11 mit der Zielsetzung, gut ausgebaute, öffentliche Verkehrssysteme zu schaffen und die Umweltbelastung in den Städten zu senken. Damit betrifft es auch gleichermaßen das SDG 13 sowie weitere Nachhaltigkeitsziele.
Warum findest du Nachhaltigkeit wichtig?
Nachhaltige Veränderungsprozesse sind angesichts der begrenzten Ressourcen und des Klimawandels eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Die gesellschaftlichen Herausforderungen im Bereich der Mobilität sind bereits heute sichtbar. Engpässe im Straßennetz, eine hohe Flächenkonkurrenz zwischen Mobilität, Wohnen, Wirtschaft oder Aufenthaltsqualität führen zu großen Herausforderungen. Klimaschutz ist insbesondere für die Förde-Stadt am Meer die zentrale Zukunftsaufgabe. Um die gesetzten Ziele erreichen zu können, ist es heute dringend erforderlich, Maßnahmen umzusetzen und auch herausfordernde Planungsprozesse, wie den eines hochwertigen ÖPNV-Systems, voranzubringen.
Nachhaltigkeit ist als Zukunftsaufgabe aber nicht nur eine Herausforderung, sondern mindestens im gleichen Maße auch eine enorme Chance für eine höhere Lebens- und Wohnstandortsqualität oder auch einen attraktiven Wirtschaftsstandort.
Mit einer integrativen Planung können neue und moderne Mobilitätsangebote sowohl einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen, als auch neue Standortqualitäten in Kiel erreichen. Das neue hochwertige ÖPNV-System soll dazu einen maßgeblichen Beitrag leisten.
Kiel 2030 - was ist Deine Vision für unsere Stadt?
Kiel ist dann weit über die Stadtgrenzen als moderne Stadt bekannt und geprägt durch ein modernes und zukunftssicheres Mobilitätssystem. Moderne Mobilitätsangebote wie Carsharing, die Sprottenflotte, der Öffentliche Personennahverkehr werden im ganzen Stadtgebiet intelligent an Mobilitätsstationen miteinander verknüpft und sind für alle Kieler*innen einfach und unkompliziert zugänglich und werden im Alltag rege genutzt.
Die erste Line des neuen Tram- oder BRT-Systems steht zur Eröffnung an, wodurch die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs in Kiel nochmal einen maßgeblichen Schub erreichen wird. Kiel wird damit ein Vorbild sein, wie die Wiedereinführung eines hochwertigen ÖPNV-Systems nicht nur verkehrliche Verbesserungen erreicht, sondern auch zur städtebaulichen Aufwertungen beiträgt und die Stadt somit insgesamt noch attraktiver macht.
Über schnellere und verbesserte Verbindungen mit dem neuen ÖPNV-System auf dem Land und einer ausgebauten Fördeschifffahrt auf dem Wasser werden auch der soziale Zusammenhalt zwischen den Stadtteilen in Kiel durch eine verbesserte Erreichbarkeit gestärkt sowie Einzelhandels- und Stadtteilzentren belebt.
Auch die Region ist über ein modernes und ausgebautes Regionalbahnnetz an Kiel besser angebunden, das zum S-Bahnnetz weiterentwickelt wird und direkt mit dem Kieler System verknüpft sein wird.
Die Interviews der vergangenen Monate
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Kontakt
Stefanie Skuppin
Leiterin des Büros des Stadtpräsidenten
0431 901-3040
Stefanie.Skuppin@kiel.deFrauke Wiprich
Koordinatorin kommunale Entwicklungspolitik
0431 901-2504
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