Nachhaltiges Kiel

Wir machen Zukunft

In Kiel gibt es viele engagierte Menschen, die sich mit guten Ideen und viel Tatendrang dafür einsetzen, dass unsere Fördestadt nachhaltig und zukunftsfähig wird.

Jeden Monat stellen wir eine*n Kieler Zukunftsmacher*in in einem Kurzinterview vor. Sie kennen Leute, die unbedingt dazugehören? Dann lassen Sie uns das gerne wissen. 

Oktober 2022 Marco Eckstedt - Hochschulgastronom

Marco Eckstedt: Ein Mann in Kochmontur mit weißer Kochmütze, im Hintergrund der Küchenbetrieb
Foto: Timo Wilke

Was hat Dich nach Kiel geführt?

Beruflich hat es mich 2017 von Berlin nach Kiel gezogen. Kiel ist eine tolle grüne Stadt und die Ostsee liegt direkt vor der Tür. Für meine Familie und mich ist Kiel zur Zeit der optimale Lebensmittelpunkt.

Was genau machst Du?

Ich bin gelernter Koch und Küchenmeister und arbeite beim Studentenwerk SHDort bin ich als Betriebsleiter der Mensa I am Westring tätig.

Mein Team und ich kümmern uns um das leibliche Wohl der Studierenden in der Mensa I. Meine weiteren Aufgaben sind unter anderem Planung des Speiseangebots, die Personaleinsatzplanung, die Überwachung des Wareneinsatzes, die Lebensmittelhygiene und das Sicherstellen des betrieblichen Ablaufs. 

Mit meinen Kolleg*innen arbeite ich ständig an der Weiterentwicklung unseres Speiseangebotes und wir entwickeln neue interessante Gerichte für unsere Studierenden.

In den letzten Jahren haben wir unser Angebot an veganen und vegetarischen Gerichten stetig ausgebaut und erweitert. Für seinen nachhaltigen Einsatz wurde das Studentenwerk SH in diesem Jahr zur „Planetary Health Mensa“ ausgezeichnet. 

Klimaschutz ist ein unglaublich großes Themen - und damit auch Aufgabenfeld, sodass ich froh bin Teil eines Teams zu sein, welches auch über die Abteilung Klimaschutz hinaus überall in der Kieler Stadtverwaltung zu finden ist und von vielen lokalen Partner*innen unterstützt wird.

Welche SDGs sind von Deinem Engagement besonders berührt?

SDG 8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: In der Hochschulgastronomie gibt es neben Kaffee und Trinkschokolade das komplette Teesortiment fair gehandelt und in Bio-Qualität. Dies ermöglicht den Arbeiter*innen eine Sicherung ihrer Existenz und verbessert die Lebensqualität durch Gesundheitsschutz. 

2019 haben wir insgesamt 529.678 Heißgetränke aus fair gehandeltem Kaffee, Kakao und Tee verkauft. Das Studentenwerk SH unterstützt außerdem als Kooperationspartner die Kampagne Fairtrade-Town in den Städten Kiel, Lübeck und Heide sowie die Fairtrade-University FH-Westküste.

SDG 12 - Nachhaltiger Konsum und Produktion: Mehrweggeschirr hat bei uns Priorität. An allen Standorten bieten wir ein pfandfreies Mehrweg-to-go-System an, das bequem über eine App genutzt werden kann. Mit unserer Preisregelung bieten wir dir einen Anreiz, Mehrweggeschirr zu bevorzugen. Die Leihgebühr für einen Mehrwegbecher sind 15 Cent, für eine Schale fallen 25 Cent an. Damit ist das Mehrwegsystem deutlich günstiger als die Einwegverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen.

Außerdem haben die Besucher*innen auch immer die Möglichkeit, eigenes und sauberes Geschirr mitzubringen. Wir befüllen es gerne. Für Heißgetränke im eigenen Mehrwegbecher gibt es 10 Cent Rabatt. Auch in anderen Bereichen unserer Mensen, Cafeterien und Café Lounges vermeiden wir Abfälle, indem wir:

  • unseren Gästen die Möglichkeit geben, leckere, zu viel produzierte Speisen vor dem Wegwerfen zu retten. Hierfür bieten wir ihnen an einigen unseren Standorten unseren Zero Waste Teller, jeweils 15 Minuten nach der regulären Essensausgabe, an. Das Team der Mensa I wurde durch den Zero Waste Teller so motiviert, dass es täglich eine Challenge gab, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren.
  • Speisen vorwiegend „just in time“ zubereiten und bei Bedarf nachproduzieren.
  • eine flexible Kombination der Beilagen zum Hauptgericht ermöglichen und die Gerichte nach erprobten Rezepturen zubereiten, so dass nur selten Reste auf den Tellern bleiben.
  • einwandfreie Speisen, die trotz sorgfältiger Planung und Zubereitung übriggeblieben sind, an einem anderen Öffnungstag als „begrenztes Angebot“ bewerben.
  • unvermeidbare Speisereste einer Biogasanlage zur Stromerzeugung zuführen.
  • nicht vermeidbare Speisereste an Foodsharing-Vereine abgeben, die diese selbst nutzen oder an gemeinnützige Institutionen weitergeben.

SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschuz: Unsere veganen und vegetarischen Angebote weiten wir laufend aus. Täglich gibt es in den Mensen mindestens ein veganes Gericht. Mindestens 50 Prozent unserer Mensaspeisen sind vegetarisch oder vegan (WS: 21/22: 53,8 Prozent*). Mit verschiedenen Aktionen, wie dem monatlichen Greenday (erster Donnerstag im Monat) oder dem Weltvegantag, fördert die Hochschulgastronomie das vegane Angebot.

Warum findest du Nachhaltigkeit wichtig?

Was wir heute tun, entscheidet darüber wie die Welt morgen aussieht. Jede*r muss verantwortungsbewusst mit den endlichen Ressourcen unserer Erde umgehen, damit jetzige und künftige Generationen ein lebenswertes Leben führen können.

Kiel 2030 - was ist Deine Vision für unsere Stadt?

In meinem Kiel in 2030 gibt es keine Kinderarmut, keinen Hunger und keinen Müll in der Förde und an den Stränden. Wir sind bunter, offen(er) für Veränderungen, haben mehr Grünflächen und es sind mehr Kieler*innen mit dem Rad und dem ÖPNV unterwegs.


Die Interviews der vergangenen Monate

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