Nachhaltiges Kiel
Wir machen Zukunft
In Kiel gibt es viele engagierte Menschen, die sich mit guten Ideen und viel Tatendrang dafür einsetzen, dass unsere Fördestadt nachhaltig und zukunftsfähig wird.
Jeden Monat stellen wir eine*n Kieler Zukunftsmacher*in in einem Kurzinterview vor. Sie kennen Leute, die unbedingt dazugehören? Dann lassen Sie uns das gerne wissen.
November 2022 Tobias Scheffler und Aaron Lemke - ReTent
Was hat Euch nach Kiel geführt?
Alle Teammitglieder von ReTent sind in und um Kiel aufgewachsen. Da das Projekt ursprünglich aus einem Kurs an der CAU zu Kiel stammt, war es nur logisch hier auch unseren Heimathafen, beziehungsweise unseren Betriebsstandort zu haben.
Was genau macht Ihr?
Wir sind Studenten aus den Bereichen Geographie und Sozio-Ökonomik. Unsere Firma ReTent betreiben wir neben dem Studium. Unsere Hauptziel besteht darin, das Müllaufkommen auf Großveranstaltungen, vor allem von Festivals, zu reduzieren. Dazu sammeln wir nach Festivalende zurückgelassene und defekte Zelte von den Zeltplätzen und recyceln sie zu neuen Produkten. Diese können dann auf den jeweiligen Festivals und in unserem Online-Shop erworben werden.
Idealerweise ersetzen die aus unserer Kreislaufwirtschaft hergestellten Produkte Merchandise, welches auf herkömmliche Art und Weise im Ausland produziert wurde. Damit reduzieren wir indirekt die entstehenden Emissionen der Veranstaltungen.
In naher Zukunft ist unser Ziel, auch kleinere Veranstaltungen bei der Planung und Umsetzung nachhaltiger Entsorgung von Bannern und anderen jahres-spezifischen Dekorationselementen zu unterstützen. Zusätzlich betreiben wir eine Website und Social-Media-Kanäle, auf denen täglich Tipps und Tricks rund um das Thema Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit im Alltag sowie auf Festivals gepostet werden.
Klimaschutz ist ein unglaublich großes Themen - und damit auch Aufgabenfeld, sodass ich froh bin Teil eines Teams zu sein, welches auch über die Abteilung Klimaschutz hinaus überall in der Kieler Stadtverwaltung zu finden ist und von vielen lokalen Partner*innen unterstützt wird.
Welche SDGs sind von Eurem Engagement besonders berührt?
SDG 8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Neben der Nachhaltigkeit ist uns soziale Gerechtigkeit im Bereich Arbeit sehr wichtig. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, unsere Produktion lokal zu halten.
Dies sorgt für weniger CO2-Emissionen durch lange Lieferwege und ermöglicht uns, die Herstellung eng zu begleiten. Bei der Auswahl unserer Partner in der Produktion achten wir darauf, dass diese faire und angemessene Löhne zahlen und sich an alle Auflagen zum Schutz von Arbeitnehmern halten.
SDG 12 - Nachhaltiger Konsum und Produktion: Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion sind die Kernprinzipien von ReTent. Wir möchten mit unserer Idee die Kreislaufwirtschaft in Deutschland voranbringen und auf die Problematiken unseres gesellschaftlichen Konsums aufmerksam machen.
Konkret erreichen wir das dadurch, so viele recycelte Materialien zu verwenden, wie möglich. Neben dem farbenfrohen Polyesterstoff der Zelte werden auch Bodenplanen, Ösen, Reißverschlüsse und Bänder aufgehoben und in die Produkte eingearbeitet. Materialien, die dazugekauft werden müssen, stammen aus Restbeständen oder werden von regionalen Unternehmen gefertigt.
Das schließt unsere Werbematerialien mit ein, welche in umweltschonenden Druckverfahren hergestellt und durch Umweltzertifikate ausgeglichen werden.
SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz: Durch die Verwendung von Materialien, die sonst nicht recycelbar sind und daher verbrannt werden, verhindern wir den Ausstoß von CO2, der bei der Verbrennung der Stoffe entstehen würde. Durch kurze Lieferwege, lokale Herstellung und die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen schonen wir die Umwelt zusätzlich.
Unsere Aufklärungsarbeit sorgt für ein Umdenken in der aktuellen Wegwerfgesellschaft, welche enorme Schäden für das Klima zur Folge hat.
SDG 17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren in und um Kiel gehört für uns zum Arbeitsalltag. Lokale Vernetzung in der Stadt verbindet, stärkt und öffnet die Tür für wirtschaftliches Wachstum. Nachhaltig und sozial gerecht zu arbeiten ist uns dabei extrem wichtig.
Die von uns behandelte Problematik ist kein speziell deutsches Problem. Langfristig wäre eine internationale Zusammenarbeit mit Unternehmen ideal, um einen größtmöglichen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben.
Warum findet Ihr Nachhaltigkeit wichtig?
Nachhaltigkeit ist ein entscheidender Faktor, um ein Leben, wie wir es heute kennen, auch in Zukunft zu ermöglichen. Wir sehen bereits jetzt in der ganzen Welt die Folgen des Klimawandels. Wenn wir etwas daran ändern möchten, muss ein gesamtheitliches Umdenken zum Thema Konsum in der Gesellschaft stattfinden.
Dazu zählt ein langfristiges Denken, besonders was die Verwendung der begrenzten Erdressourcen angeht. Daher ist es wichtig, frühzeitig an einer ausgebauten Kreislaufwirtschaft zu arbeiten.
Kiel 2030 - Was ist Eure Vision für unsere Stadt?
Wir wünschen uns ein Kiel, welches das Thema Nachhaltigkeit ins Herz geschlossen hat. Der Verkehr in der Stadt ist primär begrenzt auf den ÖPNV. Wir haben ausgebaute Fahrradwege, wie die Veloroute in ganz Kiel. Durch weniger benötigte Parkplätze stehen mehr Bereiche für Grünflächen zur Verfügung.
Das Thema Müllentsorgung wurde überdacht und ein größerer Fokus liegt auf Recycling und Wiederverwendung. An dieser Stelle wollen wir mit unserer Arbeit im Norden mit Kiel als Herzstück einen Beitrag leisten. Wir sind als Stadt offener für Veränderungen und notwendige Beschlüsse können schnell umgesetzt werden.
Soziale Gleichheit und Gerechtigkeit werden aktiv gelebt, wodurch Armut, Hunger und soziale Ausgrenzung ein Thema der Vergangenheit sind.
Die Interviews der vergangenen Monate
Oktober 2022
September 2022
August 2022
Juli 2022
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Februar 2022
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Oktober 2021
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Kontakt
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Leiterin des Büros des Stadtpräsidenten
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Stefanie.Skuppin@kiel.deFrauke Wiprich
Koordinatorin kommunale Entwicklungspolitik
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