Stolpersteine – Den Opfern ihre Namen zurückgeben

Die in Fußwege eingebet­teten Gedenk­steine halten die Erinnerung an die Opfer des National­sozialismus - jüdische Bürger*innen, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homo­sexuelle, Zeugen Jehovas und "Euthanasie"-Opfer - wach.

Viele Schüler*innen in Kiel haben sich am Projekt beteiligt, haben die Geschichte von Opfern erforscht, haben Ursachen und Täter*innen beleuchtet. Von Verfolgung und Ermordung waren nicht nur Erwachsene betroffen, sondern ganze Familien. 

Einige Opfer waren in demselben Alter wie die heute recherchierenden Jugendlichen. Für die Schüler*innen handelt es sich durch die intensive Beschäftigung nicht mehr um anonyme Opfer, sondern um Menschen, die in unserer Nachbarschaft lebten.

 

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig (Jahrgang 1947). Jeder Stolperstein ist einem Menschen gewidmet, der durch nationalsozialistische Gewalt zu Tode kam.

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ (Gunter Demnig)

Die Stolpersteine in Kiel und Kronshagen

Alle 270 Stolpersteine

 


Stolpersteine – ein Kunstprojekt

Seit 2003 hat Gunter Demnig in über 1.300 Städten und Gemeinden in Deutschland und 21 weiteren Ländern Europas mehr als 68.000 Steine verlegt.

Demnigs Intention ist es, den Opfern ihre Namen zurückzugeben: "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist."

Auf den etwa zehn mal zehn Zentimeter großen Stolpersteinen sind kleine Messingplatten mit den Namen und Lebensdaten von NS-Opfern angebracht. Sie werden vor dem letzten bekannten und frei gewählten Wohnort in das Pflaster des Gehweges eingelassen. Finanziert werden die Stolpersteine durch private Spenden.

 

Spenden

Spenden sind weiterhin willkommen. Das Spendenkonto der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schleswig-Holstein e.V. bei der Förde Sparkasse bleibt bestehen.

Sie möchten mithelfen das Andenken an die Opfer wachzuhalten. Sie können das auch mit einer Spende tun. Damit unterstützen Sie Gedenkveranstaltungen, Kooperationen sowie Stolpersteinverlegungen. Ein Stein einschließlich Verlegung kostete 120 Euro.

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schleswig-Holstein e.V.
Förde Sparkasse
IBAN: DE74 2105 0170 0000 3586 01
Stichwort „Stolpersteine"

 

Chronik der Verlegungen in Kiel und Kronshagen

In Kiel wurden im Oktober 2006 auf Initiative der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Abstimmung mit der Landeshauptstadt Kiel die ersten fünfzehn Stolpersteine für jüdische Opfer verlegt.

Seit 2007 wird auf Initiative der ver.di-Projektgruppe Stolpersteine auch der anderen Opfer des NS-Terrors gedacht.Ein Arbeitskreis, bestehend aus ehrenamtlich Engagierten sowie der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Landeshauptstadt Kiel, bereitete die jährlichen Verlegungen vor.

Seit 2008 haben Schüler*innen verschiedener Kieler Schulen Patenschaften für einzelne Stolpersteine übernommen. Sie recherchierten die Lebensläufe der Opfer und erstellten Informationstexte. Dabei sind sie von fachkundigen, ehrenamtlich tätigen Menschen auf der Grundlage umfangreicher Recherchen unterstützt und begleitet worden. 2011 haben Schüler*innen für das Projekt "Eine Stimme gegen das Vergessen" einen Audioguide erstellt und Routen zum Besuch von Stolpersteinen erarbeitet.

Informationen zu den Stolpersteinen für unterwegs finden Sie außerdem über die kostenlose App "Stolpersteine Kiel".

Am 21. September 2020 sind die vorerst letzten Stolpersteine in Kiel verlegt worden. An dieser Stelle bedankt sich die Landeshauptstadt Kiel bei allen, die bei den Verlegungen mitgewirkt haben.