1972 | 2022
50 Jahre Olympische Segelwettbewerbe in Kiel‑Schilksee
Vom 6. August bis zum 8. September 2022 feiert Kiel ein besonderes Jubiläum:
Für die XX. Olympischen Sommerspiele in München wurde das rund 900 Kilometer entfernte Kiel 1972 der Austragungsort der Segelwettbewerbe.
Ein herausragendes Ereignis der Kieler Geschichte - nicht nur aus sportlicher Sicht.

Olympia in Schilksee 1972

Sportevents & Veranstaltungen
Sportliches Jubiläumsprogramm mit Regatten und mehr
Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum 50. Olympia-Jubiläum steht natürlich der Sport. Ein Höhepunkt werden die Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften im Segeln sein. In der Sportstadt Kiel wird anlässlich des Olympiajubiläums aber nicht nur gesegelt und es warten weitere sportliche Höhepunkte.
Feiern, Erinnern und Staunen im Olympiazentrum Schilksee
Zentrum der Feierlichkeiten zum Olympia-Jubiläum ist das Olympiazentrum Schilksee, dessen Geschichte eng mit den Spielen von 1972 verbunden ist. Dort finden nicht nur viele sportliche Programmpunkte statt, auch Kulturveranstaltungen und Preisverleihungen sind geplant. Und auch im weiteren Kieler Stadtgebiete und schon zur Kieler Woche im Juni wird es Veranstaltungen geben.
Segeln, Strandsport, Kultur & Freizeit: Das Kieler Olympiazentrum hat viel zu bieten - ganz besonders im Jubiläumsjahr.
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5
Wochen
13
Bootsklassen
Über
3.500
Sportler*innen
Vorschau auf das Programm

Fundstücke gesucht
Für eine Ausstellung zum Jubiläum im Olympiazentrum Schilksee hoffen wir auf Ihre Hilfe.
Gesucht sind Erinnerungsstücke der Wettbewerbe von 1972, die einen Kieler Bezug haben. Das können zum Beispiel Eintrittskarten, Fotos, Souvenirs, Textilien oder Programmhefte sein. Diese können von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr im Infocenter im Olympiazentrum (Soling 38, 24159 Kiel-Schilksee) abgegeben werden. Geschichten und digitale Dateien können Sie bereits jetzt an die E-Mailadresse 50jahreolympia@kiel.de schicken.
Der Kieler Verein Das ZeitZeugenStudio e.V. bereitet derzeit einen Film mit dem Titel „KIELympia - Unsere Stadt und die Spiele 1972“ vor. Dafür werden dokumentarischen Aufnahmen gesucht, die aus privatem Blickwinkel entstanden sind.
Wer über thematisch passende Fotos oder Filme verfügt und sie für dieses Vorhaben zur Verfügung stellen möchte, kann sich entweder mittwochs oder donnerstags telefonisch unter 0431 666 83 793 im ZeitZeugenStudio melden oder eine E-Mail an info@zeitzeugenstudio.de schreiben. Weitere Informationen gibt es auch unter www.zeitzeugenstudio.de.


Olympische Geschichte
Im April 1966 vergab das Internationale Olympische Komitee (IOC) die XX. Olympischen Sommerspiele nach München. Kiel wurde rund ein Jahr später als Austragungsort der Segelwettbewerbe benannt. Mittelpunkt der Regatten sollte Schilksee werden, wo 1968 bis 1972 auf dem ehemaligen Gelände eines Marinedepots das Olympiazentrum entstand.
Der Schilkseer Hafen musste in seiner Größe verdoppelt werden, um genügend Liegeplätze für die Segler*innen anzubieten. Für den Ansturm der Besucher*innenboote wurden in den Jachthäfen Düsternbrook, Strande, Wik, Laboe und Möltenort noch zusätzlich 600 Liegeplätze geschaffen.
Für die Landeshauptstadt war die Ausrichtung der olympischen Segelwettbewerbe 1972 eine „Jahrhundertchance“, wie es Kiels damaliger Oberbürgermeister Günther Bantzer zusammenfasste.
Am 26. August wurden die Olympischen Spiele in München eröffnet. Einen Tag später entzündete der Mittelstreckenläufer Wulf Kock von der KSV Holstein in Anwesenheit von 40.000 Zuschauer*innen auf dem Rathausplatz das olympische Feuer. Am 28. August fand dann die Eröffnungsfeier der olympischen Segelwettbewerbe in Schilksee statt, an der unter anderem IOC-Präsident Avery Brundage und NOK-Präsident Willi Daume teilnahmen.
Prägende Figuren für die Spiele in Kiel waren der Vorsitzende des „Ausschusses für olympische Segelwettbewerbe“ Berthold Beitz und Wettfahrtleiter Otto Schlenzka. Beide wurden später zu Ehrenbürgern Kiels ernannt.
318 Segler*innen, 42 Nationen & 6 Bootsklassen
Segler*innen aus 42 Nationen marschierten während der Feier mit ihren Fahnen ein. Marinesoldaten hissten die olympische Fahne und der Segler Philipp Lubinus entzündete mit seiner Fackel den Feuerkranz. Am folgenden Tag begannen die Regatten der 318 Segler*innen, die in sechs Bootsklassen antraten. Die bundesdeutschen Segler*innen konnten insgesamt nur wenig Medaillen erringen. Willi Kuhweide und Karsten Meyer erreichten Bronze im Starboot, Uli Libor und Peter Naumann im Flying-Dutchman. Die Segler*innen der DDR holten eine Silbermedaille in der Drachenbootklasse. Am erfolgreichsten war Australien mit zwei Goldmedaillen.
Terrorangriff am 5. September
Die XX. Olympischen Spiele standen unter dem Motto der „heiteren Spiele“. Überschattet wurden sie durch den Terrorangriff am 5. September auf die israelische Mannschaft im olympischen Dorf in München. Sämtliche Wettkämpfe wurden abgesagt und am 6. September in einer schlichten Feier - auch in Schilksee - der Opfer des Attentats gedacht. Dadurch verschob sich der Ablauf der Wettkämpfe bis zum 8. September. An diesen Tag fand eine einfache Abschlussfeier in Schilksee statt.
„Do it like in Kiel“
Die olympischen Segelregatten 1972 in Kiel begründeten Kiels Ruf als „Weltstadt des Segelns“ - und die hervorragende Wettfahrt-Organisation ließ unter Segler*innen das Motto „Do it like in Kiel“ entstehen.
Olympiazentrum
Das eigens für die Olympischen Spiele gebaute Olympiazentrum Schilksee ist eine historische Sportstätte.
Auf
dem 285.000 qm großen Gelände
entstand damals ein Sportzentrum
mit Sportboothafen, Bootshallen,
Schwimm- und Sporthalle, Sportler*
innen-Unterkünften und weiteren
Funktionsbereichen sowie einem großen
öffentlich zugänglichen Bereich.
Auch heute noch wird die Freizeit- und
Sportanlage vielseitig genutzt: Sie ist
Austragungsort nationaler und internationaler
Sportveranstaltungen
sowie
der Kieler Woche. Das Olympiazentrum
ist touristischer Standort und
Ort der Begegnung.
Städtebauliche Entwicklung
Die Ausrichtung der Olympischen Segelregatten hatte einen großen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung, die Bekanntheit und die städtebauliche Entwicklung.
Neben dem
Olympiazentrum Schilksee, nördlich
des Nord-Ostsee-Kanals, erhielt die
Stadt mit der A 215 eine Autobahnanbindung
zur A 7 und die zweite Holtenauer
Hochbrücke. Diese, die B 503
und die Fördestraße entlasten bis
heute den Verkehr nach Norden. Zudem
entstanden im Rahmen dieses
Großevents mit dem Zentralen Omnibusbahnhof,
der Kiellinie und dem
Alten Markt zahlreiche weitere Bauten,
die noch heute das Stadtbild
prägen.
Finn | Flying Dutchman | Tempest | Star | Soling | Drachen
Gesegelt wurde damals vom 29. August bis 8. September 1972 auf drei Regattabahnen der Strander Bucht in sechs Bootsklassen, von denen heute keine mehr im Olympischen Programm ausgetragen wird.
Während
Frankreich (Finn), Großbritannien
(Flying Dutchman), Australien
(Tempest), UdSSR (Star), Australien
(Soling) und die USA (Drachen) die
Olympiasieger stellten, gewannen
Paul Borowski, Konrad Weichert und
Karl-Heinz Thun Silber im Drachen.
Ullrich Libor und Peter Naumann gewannen
im Flying Dutchman Bronze
- ebenso wie Wilhelm Kuhweide und
Karsten Meyer im Star. Damals noch
als geteilte Nationalmannschaften
der BRD und DDR.
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