Die historische Entwicklung des Volksparks

Einleitung

Mit der Bestimmung Kiels zum Reichskriegshafen 1871 veränderte sich sukzessive auch das Stadtbild. Neben den kleineren Holzschiffswerften entwickelten sich drei Großwerften: die Howaldtswerke, die Germaniawerft und die Kaiserliche Werft. Die Dörfer Ellerbek und Gaarden wandelten sich vom Fischerdorf zur Arbeitersiedlung.

Postkarte schwarz-weiß kaiserliche Werft
Blick vom Werftpark auf die kaiserliche Werft

Auf Anordnung Kaiser Wilhelms II. mussten alle Staatsbetriebe Arbeiterausschüsse bilden, die wiederum Wohlfahrtseinrichtungen für die Betriebsmitglieder einzurichten hatten. So wurde ein „Wohlfahrtsverein für die Angehörigen der Kaiserlichen Werft“ gegründet, der den 14 Hektar großen Werfterholungspark ausbaute und am 13. Mai 1899 feierlich der Öffentlichkeit übergab.   

Zeichnung
Werfterholungsheim im Werftpark

Der Werftpark mit seinem stattlichen Werfterholungshaus verlor mit dem Zusammenbruch des Kaiserreiches und damit der Kaiserlichen Marine seine ursprüngliche Funktion als Repräsentationsort.

Die Stadt kaufte 1921 den Werftpark vom Wohlfahrtsverein, um so den Erhalt der Grünflächen für die Allgemeinheit langfristig zu sichern. Der damalige Gartenbaudirektor Ferdinand Hurtzig veranlasste 1923 die Grundüberholung der Parkanlage. Während der Zeit des Nationalsozialismus hieß der Werftpark Horst-Wessel-Park. 1947 wurde er in Volkspark umbenannt.

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Schwentine

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Ausschnitt aus dem Kieler Stadtplan
Standort der Stele: Volkspark / Ostring

Bildmaterial

Kieler Stadtarchiv, Stadt- und Schifffahrtsmuseum