KULTURSPUREN DÜSTERNBROOK
Seeoffizier Friedrich Wilhelm, Herzog zu Mecklenburg

Kieler Seeoffizier

* 5. April 1871 in Schwerin

22. September 1897, ertrunken in der Elbmündung vor Cuxhaven

1888, im Alter von 17 Jahren, begann Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg seine Ausbildung zum Seeoffizier in Kiel. Auf dem Schulschiff "Niobe" führte ihn bereits seine erste Reise nach England, Norwegen und Danzig.

Auch der theoretische Unterricht an Land fand in Kiel statt: Ebenfalls 1888 wurde im Düsternbrooker Weg die neue Marineakademie des deutschen Kaiserreiches eingeweiht. Friedrich Wilhelm war einer der ersten Schüler. Heute beherbergt das ehemalige Gebäude der Marineakademie den Schleswig-Holsteinischen Landtag.

Friedrich Wilhelm, Herzog zu (Quelle: von Dambrowski, Hans: Herzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg. Lebensbild eines deutschen Seeoffiziers, Berlin 1898)

Herzog Friedrich Wilhelm fand schnell Anschluss an die gehobene Kieler Gesellschaft. Auch unter seinen Kameraden an der Marineakademie hatte er viele Freunde und genoss hohes Ansehen. Während dieser Zeit lebte er mit anderen Offiziersschülern in einer Villa in Düsternbrook. Er nahm als Segler an den Kieler Wettfahrten, einer Vorläuferveranstaltung der Kieler Woche, teil.

Ab 1896 führte er sein erstes eigenständiges Kommando auf einem Torpedoboot der neu eingerichteten fünften Torpedobootdivision. Sein Schiff sank am 22. September 1897 auf der Heimfahrt von einer Übung in der Cuxhavener Elbmündung.

Von den 16 Offizieren und Mannschaften an Bord fanden acht den Tod, darunter auch der Kommandant. In der Garnisonskirche (heute Pauluskirche) sind ihre Namen auf einer Gedenktafel verzeichnet.

Zu seinem ersten Todestag errichtete die Kieler Marine ein durch Spenden finanziertes Denkmal des Bildhauers Ludwig Brunow vor der Kieler Garnisonskirche. Den 5,20 m hohen Granitobelisken ziert eine Bronzeplakette mit dem Profil des Herzogs, darunter steht die Inschrift

Friedrich Wilhelm
Herzog zu Mecklenburg
der heldenmüthige Kommandant S.M. Torpedobootes S 26
fand mit sieben Braven seiner Besatzung
am 22. September 1897
beim Untergang des Bootes in der Elbemündung
den Seemannstod.

Denkmal für Friedrich Wilhelm vor der Kieler Pauluskirche (Quelle: Julia Fendler) - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Historische Postkarte (Quelle: Stadtarchiv Kiel, Postkarten Kieler Stadtportrait) - öffnet eine vergrößerte Ansicht

Die Rückseite des Obelisken trägt die Widmung "Ihrem unvergesslichen Kameraden Friedrich Wilhelm, Herzog zu Mecklenburg. Die Seeoffiziere."

Um den Sockel des Denkmals schlingt sich eine eiserne Ankerkette, der Anker lehnt am Obelisken. Die Kette symbolisiert Treue und Kameradschaft, der eingegrabene Anker das endgültige Ankommen im "himmlischen Hafen". Nachdem die Bronzeplakette im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen worden war, wurde das Denkmal 1957 restauriert und am 60. Jahrestag der Errichtung wieder enthüllt.

Ludwig Brunow war der Urheber zahlreicher weiterer Denkmäler, darunter ein Reiterstandbild von Friedrich Wilhelms Vater Friedrich Franz II. von Mecklenburg in Schwerin. Seine Werke finden sich vor allem in Mecklenburg und Berlin.


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Weitere Informationen

von Dambrowski, Hans: Herzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg. Lebensbild eines deutschen Seeoffiziers, Berlin 1898