"Kiel bittet um Ihren Besuch". Touristisches Stadtimage im Wandel

Reisende, die um 1800 Kiel besuchten, fanden die Stadt wenig reizvoll. Beliebt waren die idyllische Lage an der Förde und das malerische Umland.

Im Archiv - Diese Ausstellung lief vom
17. Juni 2022  bis  13. November 2022

Stadtmuseum Warleberger Hof

Dänische Straße 19, 24103 Kiel

Barrierefreier Zugang


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Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts begann die Naturidylle Industriestandorten und Wohnquartieren zu weichen. In Sorge, dass Kiel dadurch an Attraktivität verlieren würde, gründete sich am 24. April 1897 der "Verein zur Hebung des Fremden- und Geschäftsverkehrs". Die Ausstellung ist eine Würdigung des 125-jährigen Jubiläums des "Verkehrsvereins" - heute Kiel-Marketing - und präsentiert das wechselnde touristische Stadtimage. Anliegen des Vereins und des Nachfolgers war und ist es, Kiel für Tourist*innen einladend in Szene zu setzen. Dazu gehör(t)en Werbekampagnen, die den jeweiligen Zeitgeist widerspiegeln, und das Schaffen von touristischer Infrastruktur.

Die Ernennung Kiels zur Marinestation der Ostsee 1865 und zum Reichskriegshafen 1871 bescherte der Stadt neue touristische Anziehungspunkte: die kaiserliche Marine, Besuche des Kaisers und die seit 1882 jeden Sommer stattfindende Kieler Woche.Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg gab es diese Sehenswürdigkeiten und Reiseanlässe nicht mehr. Die Stadt versuchte, sich neu zu positionieren. Sie setzte mit der Kieler Herbstwoche für Kunst und Wissenschaft auf ein internationales Kulturprogramm, und die Nordischen Messe sollte die zivile Wirtschaft gezielt stärken. Beide Initiativen hatten in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten Mitte der 1920er Jahre einen schweren Stand.

In der Zeit des Nationalsozialismus hob die Tourismuswerbung erneut die Marine, die wachsende Kriegsflotte und den Segelsport hervor. Das publikumswirksame Großereignis der Zeit waren die in Kiel ausgetragenen olympischen Segelwettbewerbe 1936.Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Reisende weder die Kriegsmarine noch viele der kulturhistorisch interessanten Gebäude und Denkmäler vor. Ein neuerlicher Imagewechsel stand an.Die Stadt präsentierte sich überregional als Tagungsort und regional als lohnenswertes Ausflugsziel für Betriebsausflüge und Klassenfahrten. Die Kieler Bucht etablierte sich als eines der bekanntesten und beliebtesten Segelreviere. Die Kieler Woche erfuhr rasanten Aufschwung und zog internationale Segelsportgrößen und Besuchende an. So erhielt Kiel erneut den Zuschlag als Austragungsort olympischer Segelwettbewerbe. Am 28. August 1972 wurde im neuen Olympiazentrum Schilksee die olympische Flamme entzündet.

Das vor allem durch den Segelsport geförderte positive Image Kiels wird gezielt zur weiteren Betonung des maritimen Images der Stadt genutzt. Dies zeigt sich auch in der offiziellen Stadtmarke, die seit 2016 "Kiel. Sailing. City" lautet.

Eintrtitt frei

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Quelle

Landeshauptstadt Kiel