MUSEUMSBRÜCKE SEEGARTEN
Der Tonnenleger „Bussard“

Die „Bussard“ wurde im Auftrag der Königlichen Wasserbau-Inspektion Flensburg auf der Jos. L. Meyer Werft in Papenburg gebaut und 1906 abgeliefert. 224.000 Goldmark kostete das 40 Meter lange Spezialschiff, für jene Zeit eine stattliche Summe.

Zunächst in Sonderburg stationiert, wurde ab 1919 die östliche Ostsee von Kiel aus zum Einsatzgebiet des Schiffes, das die Wartung der Seezeichen und damit die Sicherung des Schiffsverkehrs zur Aufgabe hatte.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Leuchtbojen mit Gas betrieben und mussten regelmäßig befüllt werden. Zusätzlich übernahm die „Bussard“ Versorgungsfahrten für das Feuerschiff „Fehmarnbelt".

Der Tonnenleger Bussard unter Dampf

Betriebsbereit bis heute


Bis in die 1970er-Jahre bestand die Besatzung aus 13 Mann. Selbst bei einer so kleinen Besatzung gab es eine strenge Trennung zwischen Mannschaft und Offizieren, die für Museumsbesucherinnen und -besucher auch räumlich sichtbar wird: Die einfachen Kojen und die enge Messe der Mannschaft befinden sich unter Deck im Bug, die Kajüten der Offiziere und ihr Salon mit den schönen Fensterfronten im Heck gleich gegenüber der Kombüse. Über eine Leiter gelangt man zur Kommandobrücke.

An Deck sind die Winden und Ladebäume zu sehen, mit denen die Seezeichen an oder von Bord gehoben wurden.

Die Maschine der „Bussard" ist 540 PS stark, ebenso wie Kessel und Feuerungsluken noch heute im Originalzustand und betriebsbereit. Sie bringt das Schiff auf bis zu zwölf Knoten Geschwindigkeit. Allgemein bekannt wurde der Dampfer „Bussard“ als Start- und Zielschiff für Regatten während der Kieler Woche. Die weithin sichtbare Rauchfahne war für die Segler ein sehr hilfreicher Indikator für die Windrichtung.

Ein Verein macht maritime Geschichte lebendig

1979 wurde das Schiff wegen zu hoher Betriebskosten außer Dienst gestellt. Eine Gruppe ehrenamtlicher Dampfschifffreunde brachte die „Bussard“ 2001 erfolgreich wieder in Fahrt. Seitdem liegt sie als Museumsschiff an der Seegartenbrücke und sticht von dort aus regelmäßig mit bis zu 100 Gästen in See.

Dazu kann sie vom Verein „Dampfer Bussard e.V." gechartert werden - ein besonders spannender Weg, Kieler maritime Geschichte lebendig zu machen.

Ein weiteres Zeugnis des historischen Seezeichenwesens ist der Signalturm auf dem Museumsvorplatz. Er stammt vom ehemaligen „Feuerschiff Kiel“, das bis 1969 in der Ostsee als Ansteuerungsmarke für die Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals diente. 


Technische Daten

  • Vermessung: 246 BRT
  • Abmessungen: Länge 40,6 m, Breite 8,1 m, Tiefgang 3,3 m
  • Maschinenanlage: Hersteller Meyer Werft Papenburg, Type Dreifach-Expansions-Dampfmaschine, Leistung 540 PS, Kessel Flammrohrkessel, Druck 12 bar
  • Geschwindigkeit: 12 kn

Unsere Schiffe

Historische Aufnahme: Tonnenleger Bussard unter Dampf

Tonnenleger „Bussard“
Die „Bussard“ wurde im Auftrag der Königlichen Wasserbau-Inspektion Flensburg auf der Jos. L. Meyer Werft in Papenburg gebaut und 1906 abgeliefert. 224.000 Goldmark kostete das 40 Meter lange Spezialschiff, für jene Zeit eine stattliche Summe.
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Historische Aufnahme: Seenotrettungskreuzer Hindenburg

Seenotrettungskreuzer „Hindenburg“
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Historische Aufnahme: Feuerlöschboot Kiel

Feuerlöschboot „Kiel“
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