Museumsbrücke Seegarten
Geschichte | Auf historischem Grund

Was bis etwa 1884 noch Werftgelände war und heute wie ein kaum nennenswerter Vorplatz des Kieler Schifffahrtsmuseums erscheint, hat eine bewegte Vergangenheit und wird in seiner Bedeutung für ein früheres Kiel schnell unterschätzt.

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Landeshauptstadt Kiel
Museumsbrücke Seegarten
Wall 65, 24103 Kiel

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Von der Werft zur Anlegestelle

1885 begann die Umgestaltung des Seegartens von einer Werft hin zu einer Anlegestelle mit zugehörigem Wirtschafts- und Aufenthaltsgelände.

Neben drei Anlegern, den Seebrücken I-III, wurde ein dreistöckiges Restaurationsgebäude mit Aussichtsturm errichtet. Hinzu kamen kleinere Wirtschaftsgebäude, darunter auch ein Toilettenhaus. Drei Jahre später wurde das Restaurant erstmals verpachtet, und freizeitliche Unterhaltungsbetrieb des Seegartens nahm Fahrt auf.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Grünanlagen ausgebaut und eine überdachte Wartehalle für die Fähranleger errichtet.

1929 errichtete die Deutsch-Amerikanische-Petroleum-Gesellschaft eine Bootstankstelle am Seegarten und sorgte so für zusätzlichen Publikumsverkehr.

Seegarten um 1890
 

Der Seegarten im Wandel der Zeiten

Die alltagsbetriebliche Idylle fand 1935 ihr jähes Endes, als das Restaurant und auch die umliegenden Gebäude abgerissen wurden, um den Seegarten zu einem gepflasterten Platz umzugestalten, der bei den olympischen Segelwettbewerben im Folgejahr als Aufmarschplatz dienen sollte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente der Seegarten eine Zeit lang als Veranstaltungsort. So fand hier 1964 beispielsweise ein Konzert des Marinemusikkorps statt.

1966 diente das Gelände erstmals als Parkplatz für die Gäste der Fährverbindung zwischen Kiel und Oslo. Zwei Jahre später wurde eine Verbindung zwischen dem Seegarten und dem Hindenburgufer mittels Sandaufschüttungen geschaffen, um die so nutzbare Fläche zu erweitern.

Der Seegarten war bis in die 2000er Jahre weiterhin als Parkfläche nutzbar, dient heute allerdings nur noch als Vorplatz für das Schifffahrtsmuseum und die angeschlossene Museumsbrücke (ehemals Seebrücke II).

Von den drei ursprünglichen Anlegestegen der Fördedampfer dient heute nur noch einer dem Fährverkehr, ein weiterer als Museumsbrücke, der dritte wurde abgebrochen.

 

Die „Brausebude“

Der Name „Brausebude“ ist so überliefert: Da es keine Alkoholkonzession gab, wurde am Fähranleger seinerzeit Limonade ausgeschenkt, um den Alkoholkonsum insbesondere unter den Werftarbeitern zu reduzieren.

Während der Öffnungszeiten der Museumsbrücke können Sie die „Brausebude“ betreten.

Brausebude auf der Museumsbrücke