Preisträger*innen 2016

Am 19. März 2017 präsentierten die Preisträgerinnen und Preisträger des Kieler Kulturpreises für Kinder und Jugendliche 2016 ihre Beiträge im KulturForum der Landeshauptstadt Kiel.

Stadtpräsident Hans-Werner Tovar und Kulturdezernent Wolfgang Röttgers überreichten die Preise in Höhe von insgesamt 2.000 Euro. In diesem Jahr wurden zwei erste und ein dritter Preise verliehen. 


Smiley Kids der Kieler Tanzschule K-System: Hide and Seek

Den ersten Preis mit einem Preisgeld von 800 Euro gewannen die Smiley Kids der Kieler Tanzschule K-System mit ihrem Projekt "Hide and Seek" in der Sparte Tanz.  

Gruppenfoto Smiley Kids - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Aufführung Smiley Kids - öffnet eine vergrößerte Ansicht

 
In der Begründung der Jury heißt es:

„Das Tanzstück „Hide and Seek“ ist eine berührende Geschichte, die künstlerisch und choreographisch auf hohem Niveau entwickelt und umgesetzt wurde. Die tänzerisch-technischen Fertigkeiten der jungen Tänzerinnen, 23 Mädchen im Alter zwischen 11 und 13 Jahren, lassen nur wenige Wünsche offen. Sie motivieren und unterstützen sich gegenseitig, die Einzelleistung fließt in eine überzeugende Gruppendarstellung. Der Zuschauende erlebt eine Tanzgruppe, die durchdrungen ist von einer sehr genauen Vorstellung dessen, was in jedem Moment in dieser Tanzgeschichte erzählt wird.

Das Thema Heimkinder und deren Zusammenleben wurde dramatisch zugespitzt und reflektierend dargestellt. Die Gefühle von Einsamkeit und Bedürftigkeit, Grausamkeit und Zuneigung, Zugehörigkeit und Nächstenliebe sind klar und verständlich ausgedrückt und wurden kraftvoll und bühnenreif entwickelt und umgesetzt.
Die Gesamtleistung, von der kreativen Ideen-Entwicklung über die choreographisch-szenische Umsetzung bis hin zur darstellenden Wirkung, ist ohne Zweifel eines ersten Preises würdig."

 

Hille Norden &Team: Jola

Hille Norden und ihr Team wurden ebenfalls mit einem ersten Preis und einem Preisgeld in Höhe von 800 Euro für ihren Film „Jola“ ausgezeichnet. 
  

Filmvorführung - öffnet eine vergrößerte Ansicht

 
Hierzu urteilt die Jury:

„Mit einer unglaublichen Energie und entgegen mancher Widerstände und gut gemeinter Ratschläge hat Hille Norden als maßgebliche Kraft hinter dem abendfüllenden Spielfilm "Jola" in Personalunion als Autorin, Produzentin und Hauptdarstellerin ein beachtliches Werk geschaffen. Zusammen mit vielen Mitstreitern und Mitstreiterinnen, die sie von ihrer Idee überzeugen konnte, und mit einer minimalen Förderung vom Landesverband Jugend und Film hat sie niemals locker gelassen, niemals ihr Ziel aus den Augen verloren: den ersten eigenen Spielfilm zu drehen.

Zu Beginn des Projektes war sie 16 Jahre alt, als der Film seine Premiere im Metro Kino hatte 18. Und doch ist sie schon eine ganz eigene Künstlerpersönlichkeit. Durchhaltewille, Einfallsreichtum, Kreativität, Chuzpe und der Glaube an sich selbst sind hier eine seltene Kombination eingegangen und machen nicht nur den absolut sehenswerten Film, sondern auch den Prozess, der zu seiner Fertigstellung führte, herausragend und preiswürdig!"

 


Tanzwerkstatt Gaarden des AWO-Bürgerzentrums Räucherei: Chavale – Stadtteilkinder auf den Spuren der Roma

Den dritten Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 400 Euro erhielt die Tanzwerkstatt Gaarden des AWO-Bürgerzentrums Räucherei für ihr Projekt „Chavale - Stadtteilkinder auf den Spuren der Roma“ in der Sparte Tanz. 

 
Die Bergründung der Jury lautet:

"Chavale" ist auf Romanes das Wort für „Kinder". Das gleichnamige Tanztheaterprojekt der Tanzwerkstatt Gaarden des AWO-Bürgerzentrums Räucherei ist ein bemerkenswertes Projekt mit und für Gaardener Kinder. Ohne den außergewöhnlichen Einsatz und das Engagement aller Beteiligten wäre es nicht durchführbar gewesen.

Ziel war es, jugendlichen Roma, die regelmäßig den offenen Jugendtreff "Kick" der Räucherei nutzten, eine Auseinandersetzung mit ihrer kulturellen Identität im Rahmen einer ästhetischen Spurensuche zu ermöglichen. Um vorhandene Sprachbarrieren zu überwinden, wurde dafür die Sprache des Tanzes gewählt und eine mit traditionellen Roma-Tänzen vertraute Tanzpädagogin gewonnen.

Es ist gelungen eine Arbeits- und Präsentationsform zu finden, die den Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren die Möglichkeit eröffnete, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen, Stärken zu entfalten und einen persönlichen Zugang zur Gruppe und zum Medium Tanz zu erlangen. Um die Jugendlichen an der ästhetischen Stückentwicklung aktiv beteiligen zu können, wurde in beispielhafter Weise der Projektrahmen fortlaufend an die Lebenswelt der Jugendlichen angepasst.

Das sich Einlassen auf einen kreativen Prozess mit allen Höhen und Tiefen erfordert Mut und Durchhaltevermögen. Sieben der anfänglich 15 jugendlichen Akteure bewiesen dies und brachten erfolgreich ein Tanztheaterstück auf die Bühne, das spürbar das ihre ist. 

  

 
Fotos: Marco Ehrhardt