Preisträger*innen 2017

Am 25. März 2018 präsentierten die Preisträger*innen des Kieler Kulturpreises für Kinder und Jugendliche 2017 ihre Beiträge im KulturForum der Landeshauptstadt Kiel.

Stadtpräsident Hans-Werner Tovar überreichte die Preise in Höhe von insgesamt 2.000 Euro. In diesem Jahr wurden ein erster, ein zweiter und ein dritter Preise verliehen. 


Käthe-Kollwitz-Schule, Kunstprofil des 11. Jahrgangs: Paper Couture - Papierkleider im Stil des Barock

Den ersten Preis mit einem Preisgeld von 1.000 Euro gewannen die Schülerinnen des 11. Jahrgangs im Kunstprofil der Käthe-Kollwitz-Schule mit dem Projekt „Paper Couture - Papierkleider im Stil des Barock" in der Sparte Bildende Kunst.  


Schülerinnen der Käthe-Kollwitz-Schule präsentieren ihre Kleider - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Preisträgerinnen des 1. Preises - öffnet eine vergrößerte Ansicht

In der Begründung der Jury heißt es:

„Die Schülerinnen des Kunstprofils haben sich mit einem Thema beschäftigt, das Mädchen und junge Frauen täglich bewegt: Was ist schön? Macht Mode schöner? Wie präsentiere ich mich?

Diese Fragen wurden in eine andere Zeit und Ästhetik transponiert. Die Mädchen haben sich mit den Themen Körper und Kleidung auseinandergesetzt und intensiv zum Stil des Barock recherchiert. Das Ergebnis sind neun aufwändig gestaltete Papierkleider mit den Stilelementen des Barock. Es war dabei eine besondere Herausforderung tragbare Kleider zu gestalten, die aus weißen DIN A4-Bögen hergestellt wurden. Empfindliches Material, Gestaltung und Tragbarkeit mussten in Einklang gebracht werden. Die konzentrierte Auseinandersetzung mit dem Material und den Vorgaben ermöglichten den Schülerinnen einen intensiven Forschungsprozess.

Kunst kann neue Blickrichtungen eröffnen und gleichzeitig Spaß machen und anregen. Das ist bei diesen Arbeiten hervorragend gelungen.
Die öffentliche Präsentation der Ergebnisse in einer Modenschau wurde von den Schülerinnen eigenständig choreografiert und organisiert. Das Projekt erhielt damit einen würdigen Abschluss ."



Käthe-Kollwitz-Schule, Kunstprofil des 10. Jahrgangs: Nähe zum Tier

Den zweiten Preis erhielten wiederum Schüler*innen der Käthe-Kollwitz-Schule. Mit einem Preisgeld in Höhe von 600 Euro wurde das Kunstprofil des 10. Jahrgangs für die großformatigen Zeichnungen unter dem Motto „Nähe zum Tier“ ausgezeichnet. 
  

Preisverleihung - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Präsentation der Tierzeichnungen - öffnet eine vergrößerte Ansicht

 
Hierzu urteilt die Jury:

„Die Beziehung des Menschen zum Tier vielseitig auszuloten, zu erforschen und in überlebensgroßen Zeichnungen auszudrücken, war Thema eines mehrmonatigen Projektes des Kunstprofilkurses des 10. Jahrgangs.

Die Schüler*innen näherten sich dem Thema vielschichtig, um es gedanklich und emotional zu durchdringen. Die Zeichnung ist die langsamste, einfachste und reduzierteste Methode der bildenden Kunst.
Als Vorlage für die überdimensionalen Tierdarstellungen dienten eigene Fotos oder Bilder aus Zeitschriften. Nach genauer Betrachtung und Planung wurde die Entscheidung über Komposition und Linienführung getroffen. Die Arbeit an den Zeichnungen selbst entwickelte sich zu einem meditativen Prozess, der das Wesentliche zu erforschen suchte. Die Schüler*innen erlebten einen starken Gegensatz zum schnellen und informationsgeladenen Alltag, zur Bilderflut, zu Selfies und Snapchat. Der Gestaltungsprozess erforderte immer wieder Phasen von Rückzug aus dem Alltag und höchster Konzentration, um die Beziehung zum Thema Mensch/Tier zu kontemplieren.

Die Arbeiten wirken nicht nur als Bild, sondern lassen auch den Betrachter den meditativen Prozess und die Annäherung an Erkenntnisse erahnen und miterleben. Die Vielfalt der Beziehungen zwischen Mensch und Tier kommen deutlich zum Ausdruck. Die Werke lassen erkennen, dass sich die Schüler*innen sehr selbstständig und intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben.
Alle Jugendlichen haben ihren eigenen Standpunkt gefunden. Die Jury war beindruckt von der Kraft und Intensität der Bilder."


 


Thomasgemeinde Kiel, Jugenbüro Mettenhof, Spielart Training: Herbsttheater in Mettenhof mit „Fabelhafte Welt oder „Woran glaubst du?""

Den dritten Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 400 Euro erhielten die Jugendlichen des Herbsttheaters in Mettenhof für ihr selbst erarbeitetes Theaterstück „Fabelhafte Welt oder „Woran glaubst du?"" 

 
Die Bergründung der Jury lautet:

„Das Herbsttheater in Mettenhof ist das Ergebnis einer lebendigen und tragfähigen Kooperation zwischen dem Jugendbereich der Evangelischen Thomasgemeinde, dem Jugendbüro Mettenhof des Christlichen Vereins und der Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt/Spielart Training.

Bereits seit fünf Jahren bietet das Herbsttheater Kindern und Jugendlichen aus Mettenhof eine Bühne, um sich auf kreative und selbstwirksame Weise mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinanderzusetzen. Rund 50 junge Menschen im Alter von 9 bis 20 Jahren unterschiedlicher Herkunft hatten bereits die Chance, ihre Meinungen, Befürchtungen, Wünsche und Visionen auf theatrale Weise zu bearbeiten und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Für das diesjährige Theaterstück forschten acht junge Menschen zwischen 9 und 16 Jahren eine Woche lang in den Herbstferien zu der Frage „Woran glaubst du?“. Der Prozess der Stückentwicklung zeigt in beispielhafter Weise, wie es gelingen kann, jugendlichen Spieler*innen einen Raum für ihre Gedanken zu geben und die Möglichkeit zu eröffnen, ihr schöpferisches Potential zu entfalten.
Das in dieser kurzen Zeit entstandene Stück ist im Ausdruck spürbar das der Kinder und Jugendlichen. Zugleich behandelt es auf bemerkenswerte Weise mit Humor und Leichtigkeit ernsthafte Themen, die auch und gerade ein erwachsenes Publikum zum Nachdenken anregen."

 
Fotos: Marco Ehrhardt