WISSENSCHAFTSPREIS 2005
Biochemiker & Gastroenterologe Prof. Dr. Stefan Rose-John & Prof. Dr. Stefan Schreiber

Die beiden Professoren betreiben eine Firma, die molekularbiologische Forschungsergebnisse in Arzneiprodukte umsetzt. In einmaliger Weise verstehen es die Wissenschaftler, ihre Forschungsergebnisse für praktische Anwendung vorzubereiten.

Prof. Dr. Stefan Rose-John

Professor Stefan Rose-John, geboren 1954, studierte Biologie, Chemie und Physik in Heidelberg. Nach seiner Promotion bildete er sich in den USA fort. 1985 etablierte er am Institut für Biochemie des Deutschen Krebsforschungszentrums eine Nachwuchsforschergruppe, 1988 wechselte er an das Institut für Biochemie nach Aachen, wo er sich habilitierte.

1994 wurde er Professor für Pathophysiologie in Mainz, seit 2000 ist er Direktor des Biochemischen Instituts an der Kieler Christian-Albrechts-Universität. Er publizierte über 50 Übersichtsartikel und 170 Originalarbeiten in internationalen Fachzeitschriften und meldete 13 Patente an. Rose-John beschäftigt sich mit der Erforschung von Zytokinen, das sind Mediatoren, die das Immunsystem steuern.

Er entwickelte unter anderem ein Protein (sgp 130 Fc), das im Tierversuch bei Mäusen nachweislich Darmkrebs heilt. Er arbeitet an neuartigen Therapieansätzen bei Erkrankungen des Nerven- und des Blutsystems sowie bei Entzündungs- und bei Tumorerkrankungen. 

Prof. Dr. Stefan Schreiber

Professor Stefan Schreiber, geboren 1962, studierte Medizin in Hamburg. Nach Forschungsaufenthalten in den USA wurde er Gastroenterologe am Universitätskrankenhaus Eppendorf in Hamburg, dann Oberarzt am Universitätsklinikum Charité in Berlin und später Professor für Innere Medizin und Gastroenterologie im Universitätsklinikum Kiel.

Er ist jetzt Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und gleichzeitig klinischer Sektionsleiter an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, außerdem einer der beiden Sprecher des Projektkomitees des Nationalen Genomforschungsnetzes. 1996 wurde er Frerichs-Preisträger der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, 1998 erhielt er den Martin Gülzow Preis der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.

Schreiber ist Autor von mehr als 200 Originalarbeiten, die in wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen. Immer wieder trat er mit bahnbrechenden Forschungsergebnissen hervor, beispielsweise mit der Entdeckung des Gens, das die Darmkrankheit Morbus Crohn hervorruft, oder des Gens, das für Alkoholismus verantwortlich ist. 

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