Bebelplatz – Freiraum- und Mobilitätskonzept

Das Zentrum von Elmschenhagen-Süd rund um den Bebelplatz und Fritz-Lauritzen-Park soll aufgewertet werden.

Die Stadt hat dazu – zusammen mit dem Planungsbüro SWUP GmbH und SHP-Ingenieure – ein Freiraum- und Mobilitätskonzept für das Nahversorgungszentrum, den öffentlichen Freiraum und den Straßenraum entwickelt.

 

Kurz und knapp

  • Ziel ist die Stärkung der zentralen Bereiche im Stadtteil Elmschenhagen-Süd u.a. als Nahversorgungszentrum
  • Dazu fand bereits eine umfangreiche BürgerInnenbeteiligung im Jahr 2015 statt
  • Im Jahr 2023 wurde ein sehr umfangreiches Freiraum- und Mobilitätskonzept mit dreischichtiger BürgerInnenbeteiligung erarbeitet
  • Aktueller Anlass für die Planung ist der geplante Ersatzneubau eines REWE-Marktes als Multifunktionsgebäude in unmittelbarer Nähe zum Bebelplatz
  • Das Vorhaben wirkt sich auf das gesamte Umfeld am Bebelplatz aus sowie auf Teilbereiche des angrenzenden Fritz-Lauritzen-Parks einschließlich der Spiel- und Sportflächen

  • Leitthemen: Mobilität, Klima + Ökologie, Nutzungsangebote und Barrierefreiheit 
  • Schwerpunkte des Konzepts: Aufwertung als Nahversorgungszentrum,  qualitative Aufwertung des Freiraumes und qualitätvolle Neuordnung des Straßenraumes
  • Außerdem: Neuordnung und Umgestaltung der angrenzenden Grünanlagen, Spielflächen und Wegebeziehungen im Bereich des REWE-Ersatzneubaus, Qualifizierung von Eingangsbereichen, Verbesserung der freiraumbezogenen Erholung, Erhaltung und Aufwertung der Grünbeziehungen, Erarbeitung der baulichen Lösung zum Sportplatz 
    (Erhalt Ligaplatz), Qualifizierung des Wegenetzes (über- und untergeordnete Wege), Mobilitätskonzept für Fuß-Rad- und Kfz-Verkehr, 
    Standorte für Mobilitätsangebote, Berücksichtigung/Integration der parallel laufenden Planungen

  • Im Sommer 2023 fand ein dreistufiges Beteiligungsverfahren statt. Die Öffentlichkeit wurde in Form von Fragebögen, einer Kinder- und Jugendbeteiligung sowie einer Ideenwerkstatt beteiligt. Die Ergebnisse der gesamten Beteiligung flossen in die Erarbeitung des Freiraum- und Mobilitätskonzeptes mit ein.
  • Die Dokumentation der Beteiligung kann unter der unten angegeben Kontaktadresse beim Grünflächenamt angefordert werden. 
  • Weitere Beteiligungen erfolgen, aufbauend auf den Ergebnissen der bisherigen Beteiligungen, im Rahmen der noch ausstehenden Planungen zu den Einzelmaßnahmen, wie beispielsweise der Neugestaltung des Spielplatzes. 

Dreistufiges Beteiligungsverfahren für das Freiraum- und Mobilitätskonzept:

1. Fragebogenaktion

Im Rahmen einer umfangreichen Beteiligung wurden Fragebögen an Gewerbetreibende und soziale Einrichtungen am Bebelplatz sowie an Akteure vor Ort und Jugendclubs versandt. Anhand der Fragebögen wurden unter anderem die individuelle Nutzung des Bebelplatzes und die damit verbundenen Wünsche zur Entwicklung des Platzes abgefragt. 

Über den Fritz-Lauritzen-Park wurden die individuellen Empfindungen zu Schwachstellen und Potenziale der Parkanlage ermittelt. Zum Thema Mobilität konnten unter anderem die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dem vorhandenen ÖPNV-Angebot, dem Parkplatzangebot sowie Fahrradabstellmöglichkeiten erfragt werden.


2. Kinder- und Jugendbeteiligung

Im Rahmen einer Kinder- und Jugendbeteiligung konnten Bedarfe, Wünsche und Hinweise in der Zusammenarbeit mit der mobilen Jugendarbeit der Landeshauptstadt Kiel eingesammelt werden. Am 15. Juni 2023 kamen die jungen Teilnehmer*innen auf dem Schulhof der Lisa-Martius-Schule mit den Planer*innen und Vertreter*innen des Grünflächenamtes sowie des Amtes für Kinder- und Jugendeinrichtungen in den Austausch. Mithilfe einer großen Steckplatte konnten vielfältige Inputs auf einem Luftbild zum Vertiefungsbereich Spiel- und Sport im Fritz-Lauritzen-Park gesammelt werden. 

Mithilfe von fünf verschiedenen Etiketten konnten die Teilnehmer*innen Hinweise zu folgenden Themen geben:

  • Hier bin ich gerne, weil ….
  • Diesen Ort meide ich, weil …
  • Bitte beachten …
  • Für diesen Ort wünsche ich mir …
  • Sonstige Ideen …

 


3. Ideenwerkstatt

Mit dem Ziel, die Bewohner*innen Elmschenhagens mit ihren vielfältigen Meinungen anzuhören und sie an den Planungen teilhaben zu lassen, fand am 7. Juli 2023 in der Aula des Gymnasium Elmschenhagen eine öffentliche Ideenwerkstatt statt. 

Dabei stand der Austausch zwischen Planungsteam, Bürger*innen und der Verwaltung im Mittelpunkt. 

Die Analyseergebnisse und Zielstellungen für die einzelnen Teilbereiche sowie die ersten Ansätze für die Konzeption wurden ausführlich präsentiert. Für den Schwerpunkt Mobilität unterstützte das Büro SHP Ingenieure mit Inputs im Fokusbereich Bebelplatz und stellte Ideen zur Umgestaltung der Verkehrsflächen dar. 

Nach der Präsentation hatten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, sich bei einem Rundgang mit den Planer*innen sowie den Akteur*innen aus der Verwaltung zu den vorgestellten Inhalten auszutauschen. Dieser persönliche Austausch erlaubte eine Klärung von Fragen und ermöglichte es, Anregungen einzubringen und den Dialog über das Projekt zu vertiefen. 

Die Veranstaltung endete mit einer Abschlussrunde im Foyer, in der die wichtigsten Punkte des Tages zusammengefasst und ein Ausblick auf die nächsten Schritte gegeben wurde. 

Der erste Schritt ist die Umsetzung des Vertiefungsbereiches Spiel- und Sport im Fritz-Lauritzen-Park. Eine detaillierte Planung für die ausgewählte Maßnahme soll in den kommenden Jahren erstellt werden.  

Erfreulicherweise konnten bereits im Vorwege dieser noch ausstehenden Maßnahmen erste Elemente für eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität im Bereich Bebelplatz und Fritz-Lauritzen-Park mithilfe von Fördergeldern angeschafft werden. 

Unter Berücksichtigung des Freiraum- und Mobilitätskonzepts sowie der Ergebnisse der in diesem Rahmen durchgeführten Beteiligungen konnte zunächst eine neue große Spiel- und Kletterkombination für den Spielplatz Bebelplatz angeschafft werden. Diese wird zeitnah aufgestellt und später in die noch bevorstehende Spielplatzplanung integriert. 

Außerdem wurden neue Parkbänke und Abfallbehälter sowie neues Mobiliar für den Grillplatz beschafft. Eine weitere Maßnahme, die als Wunsch aus der Beteiligung hervorging und vorgezogen umgesetzt werden kann, ist die Einzäunung des Hundeauslaufs an der Rüsterstraße. Im Bereich des Bolzplatzes werden außerdem Tischtennisplatten und Sitzmöglichkeiten für Jugendliche installiert. 

Damit konnten bereits im Vorwege der noch bevorstehenden Gesamtaufwertung einige Maßnahmen aus dem Freiraum- und Mobilitätskonzept umgesetzt werden.

 

Vier Perspektiven – ein Plan

Im Zentrum: der Bebelplatz

Ein grüner, offener Stadtplatz als Aufenthalts- und Verbindungsraum.

Spiel und Sport

Multifunktionaler Sportplatz und vielfältiger Spielplatz.

Ruhepol: Fritz-Lauritzen-Park

Aufwertung mithilfe vieler kleiner Maßnahmen.

Wege und Erreichbarkeit

Gutachterliche Vorschläge zur Umstrukturierung des Verkehrsraumes.

 


Im Zentrum: Der Bebelplatz

Das Freiraum- und Mobilitätskonzept sieht vor, die Verbindung des Bebelplatzes mit der Westseite zu verbessern, wo ein neuer REWE, ein Café und der Parkzugang geplant sind.

Bei der Neuordnung des Straßenraumes soll die Trennwirkung minimiert und gleichermaßen die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Dazu wird der Verkehrsraum sicher und barrierefrei umgestaltet.

Das Konzept sieht vor, das gewünschte und notwendige Stadtteilzentrum zwischen den Geschäften im Norden, dem Drogeriemarkt im Osten und dem REWE Standort im Süden zu verorten. Unter Berücksichtigung des Großbaumbestandes sollen die Anknüpfungspunkte nach Westen, Norden und Osten aufgenommen werden. Die Wege auf dem Platz sollen die Querungspunkte aus dem Verkehrskonzept berücksichtigen und dadurch den Fritz-Lauritzen-Park mit der Reichenberger Allee und der Geschäftszeile im Norden zu einem Gesamtraum verbinden.

Der Bebelplatz wird in dem Konzept als offene, gut einsehbare Wiesenfläche gestaltet. Wegekreuzungen könnten durch Staudenbeete eingefasst und mit Sitzmauern betont werden. Vorhandene Kunstobjekte könnten auf dem Platz neue Standorte finden und durch weitere neue Elemente ergänzt werden. Durch die Möglichkeit einer Boulebahn könnte sich der Platz zum Treffpunkt entwickeln.

 
 

Das Konzept sieht vor das gewünschte und notwendige Stadtteilzentrum zwischen den Geschäften im Norden, dem Drogeriemarkt im Osten und dem REWE Standort im Süden zu verorten. Unter Berücksichtigung des Großbaumbestandes sollen die Anknüpfungspunkte nach Westen, Norden und Osten aufgenommen werden. Die Wege auf dem Platz sollen die Querungspunkte aus dem Verkehrskonzept berücksichtigen und dadurch den Fritz-Lauritzen-Park mit der Reichenberger Allee und der Geschäftszeile im Norden zu einem Gesamtraum verbinden.

Der Bebelplatz wird in dem Konzept als offene, gut einsehbare Wiesenfläche gestaltet. Wegekreuzungen könnten durch Staudenbeete eingefasst und mit Sitzmauern betont werden. Vorhandene Kunstobjekte könnten auf dem Platz neue Standorte finden und durch weitere neue Elemente ergänzt werden. Durch die Möglichkeit einer Boulebahn könnte sich der Platz zum Treffpunkt entwickeln. 

Ziele

  • öffentliche Räume beidseits der Straßen verbinden und gestalterisch aufwerten
  • barrierefreie und sichere Übergänge zwischen den Flächen schaffen 
  • Aufwertung und Neuordnung der Verkehrsflächen
  • Stärkung Fuß- und Radverkehr sowie E-Mobilität und ÖPNV
  • REWE-Vorplatz in die Gestaltung integrieren
  • Aufenthaltsqualität durch attraktive Sitzgelegenheiten und Bepflanzung verbessern
  • einheitliche Gestaltung und Ausstattungselemente
  • Grünstrukturen aufräumen
  • Kunstelemente in die Gestaltung integrieren
 

Spiel & Sport

Das Konzept schlägt vor, die Spielflächen durch einen Rundweg mit mehreren Spielstationen und einer zentralen Wiesenfläche zu erschließen. Südlich davon könnten unterschiedliche Spielangebote mit entsprechenden Fallschutzflächen platziert werden.

Zwischen dem Spielbereich im Osten und dem Bolzplatz im Westen könnte ein neuer Pavillon am Bolzplatz einen Treffpunkt für Jugendliche bilden.

Zum Thema Lärmschutz: Die Überprüfung der Abstände zur angrenzenden Wohnbebauung hat ergeben, dass bei einer Änderung oder Qualifizierung des Bolzplatzes der Bestandsschutz entfallen würde. Andere Sportarten, zum Beispiel Skaten, sind nicht umsetzbar. Eingeschränkte Nutzungszeiten werden nicht als geeignetes Mittel zur Begrenzung der Emissionen eingeschätzt. Der Bolzplatz bleibt somit in seiner aktuellen Ausprägung erhalten.

Schon jetzt umgesetzt: Eine neue Spiel- und Kletterkombination sowie Tischtennisplatten und Sitzmöglichkeiten für Jugendliche. Mit Hilfe von Fördergeldern konnten sie für den Spielplatz Bebelplatz und den Bolzplatz schon vor der Realisierung des Konzepts beschafft werden. Sie werden in Kürze aufgestellt und können später gestalterisch in die Umgestaltung der Spielflächen integriert werden.

 
 

Ruhepol: Fritz-Lauritzen-Park

Für den Fritz-Lauritzen-Park wurden im Ergebnis der Analyse und der Beteiligung punktuelle Maßnahmen definiert, die unter Berücksichtigung der grundsätzlichen Struktur des Parks umgesetzt werden könnten.

Es wird vorgeschlagen die Umgestaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen mit einem einheitlichen Materialkanon bei Wegebelägen und Ausstattungselementen umzusetzen.

Wie und ob eine gewünschte Beleuchtung im Park realisiert werden kann ist im weiteren Verfahren zu untersuchen. Hier müssen Belange des Artenschutzes mit den Wünschen der Anwohnenden abgewogen werden. Der Schwerpunkt für eine Beleuchtung liegt auf dem Ost-West-Weg zwischen der Rüsterstraße und der Rampe nördlich des geplanten REWE-Gebäudes.

Neue Parkbänke und Abfallbehälter sowie neues Mobiliar für den Grillplatz konnten mithilfe von Fördergeldern bereits im Vorwege der eigentlichen Umgestaltung angeschafft werden. Sie sollen zeitnah eingebaut werden. Außerdem konnte mit der Einzäunung des Hundeauslaufs an der Rüsterstraße ein vielfach genannter Wunsch aus der Beteiligung nun sehr kurzfristig realisiert werden.

 

Dies sieht das Konzept vor:

  • Barrierefreie Wege schaffen
  • Informationssystem 
  • zusätzliche Sitz- und Entsorgungsmöglichkeiten
  • (Kunst-) Elemente neu integrieren
  • einheitlicher Materialkanon bei Wegebelägen und Ausstattungselementen

  • Wegenetz als Rundweg ausbauen (insbesondere Trampelpfade im Osten)
  • Anschluss Radweg (Jettkorn)
  • Zugänge durch barrierefreie Materialien und einheitliche Beschilderung qualifizieren
  • Qualität (Arboretum-Charakter) weiter ausbauen durch einzelne Neupflanzungen (zum BeispielKlimagehölze)

  • Zufahrt Pflegefahrzeuge über Parkweg „West“
  • Ballfangzaun an geplanter Zufahrt Tiefgarage (REWE)
  • Zugang barrierearm/barrierefrei

  • Extensive Pflanzbereiche erhalten und stärken
  • Informationsschild zu extensiver Naturfläche
  • östlichen Trampelpfad als Weg ausbauen 
  • Nördlichen Wegeabschnitt für Fuß- und Radverkehr qualifizieren um Sicherheit zu erhöhen

 

Wege & Erreichbarkeit

Das beauftragte Planungsbüro hat im Rahmen des Konzeptes Vorschläge zur Umstrukturierung des Verkehrsraumes erarbeitet.

Die Ergebnisse können im Rahmen der weiteren Planung berücksichtigt werden, dazu bedarf es jedoch zunächst einer tiefergehenden Prüfung und Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde, der städtischen Verwaltung und weiteren Institutionen.

Ziel ist, die Verbindung des Bebelplatzes mit der Westseite (wo ein neuer Rewe, ein Café und der Parkzugang verortet sind) zu verbessern. Bei der Straßenraumgestaltung soll die Trennwirkung minimiert und gleichermaßen die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Dazu soll der Verkehrsraum sicher und barrierefrei umgestaltet werden.

Auch wenn die Verkehrsbelastung durch die Intensivierung der dort verorteten Nutzungen maßgeblich ansteigen wird (von ca. 1.000 Kfz-Fahrten/24h auf ca. 1.900 Kfz-Fahrten/24h) ist das Belastungsniveau bei ca. 170 Kfz-Fahrten in der Stunde als gering einzustufen (Kategorie Erschließungs-/Wohnstraße). Zum Beispiel sind verkehrsberuhigte Bereiche (bei entsprechender Gestaltung) noch denkbar sofern die Belastungen deutlich unterhalb von 400 Kfz in der Spitzenstunde liegen.

Im Verlauf der Untersuchungen wurden drei Gestaltungsvarianten dargestellt und untersucht. Für die am besten geeignete Variante wurde ein Vorplanungskonzept erstellt.

 
 

Vorschläge des Gutachtens

  • Fortführung bestehende verkehrsrechtliche Ausgestaltung (Tempo-30-Zone) à Bevorrechtigung Kfz-Verkehr
  • Fortführung des Trennungsprinzips (Materialwechsel, Borde)
  • barrierefreies Queren an entsprechenden Querungsstellen vorgesehen

  • Verbindung der Platzflächen auf Ost- und Westseite (freie Querungen) durch herabgesetztes Geschwindigkeitsniveau (à Schrittgeschwindigkeit)
  • Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme mit Nutzungsvorzug für den Fußverkehr <
  • Einheitliche, niveaugleiche Flächengestaltung
  • (Andeutung Fahrbahnbereich durch Rinne möglich)
  • Freies Queren möglich

  • leicht herabgesetztes Geschwindigkeitsniveau gegenüber dem Bestand (à 20 km/h)
  • Umgestaltung der Verkehrsanlagen über den gesamten fußverkehrsrelevanten Bereich (Bebelplatz Nord, West und Egerstraße)
  • Parken nur in gekennzeichneten Flächen
  • moderate Gestaltung des Trennungsprinzips möglich zum Beispiel 3 cm Bordansicht)
  • Angebot an Querungshilfen erforderlich, freies (barrierefreies) Queren bedingt möglich
  • Entlastung Wohngebiet mittels Durchfahrtsverbot für abfahrende Kfz-Verkehre (gegebenenfalls mit Zusatz „Anlieger frei“)

Das Konzept „Umfassender verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ fördert die ganzheitliche Neugestaltung unter hoher Berücksichtigung der Zielkriterien. 

Gegenüber der Bestandsgestaltung kann die Kfz-Geschwindigkeit gesenkt und gleichermaßen die Orientierung für zu Fuß- Gehende (im Längs- und Querverkehr) verbessert werden. 

Auch eine stufenweise Entwicklung (zunächst Bereich vor Rewe) ist gut umsetzbar.

 

Für die Variante "umfassender verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ wurde ein Vorplanungskonzept innerhalb der bestehenden Grenzen des öffentlichen Straßenraumes entwickelt. 

Insgesamt sieht das Konzept eine nahezu niveaugleiche Gestaltung (Einsatz von Flachborden) vor. Die Materialien für Fahrbahn und Seitenraum sollten sich unterscheiden, könnten aber auch eine platzartige Gestaltung andeuten. Entlang der Straße Landskroner Weg (bis zur Egerstraße) kann das Parken herausgenommen werden. Einzelne Parkständpakete (3 mal 3 Parkstände) sind in der Egerstraße vorhanden. Hier könnten teilweise Parkstände mit einer Bewirtschaftung für „Kurzzeitparken“ entstehen. Einzelne Radabstellbügel könnten ebenfalls im Seitenraum integriert werden. Das Vorplanungskonzept sichert das Queren des Straßenraumes von verschiedenen Orten des Bebelplatzes (Nord-, Ost- und zentrale Seite). Die Querungsstellen werden durch Materialwechsel angedeutet. Durch das herabgesetzte Geschwindigkeitsniveau könnte das Queren unter Vorbehalt der Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmenden erfolgen. Die Querungsstellen sind so gewählt, dass sie jeweils die Verbindungen zu einzelnen Zielen (Parkeingänge, Verbindungswege oder Nutzungen) unterstützen. Einen besonders relevanten Teil der Planung stellt die breit angelegte Querungsstelle vor dem neuen Rewe-Markt dar. Hier könnten viele zusammenlaufende Querbeziehungen aufgenommen werden wie z.B. Wege entlang der Fuß- und Radachse zwischen Reichenberger Allee und Parkeingang sowie zwischen dem Eingang REWE und dem Kundenparkplatz auf der Ostseite.

Durch eine Fahrbahneinengung und des damit kombinierten vorgezogenen Seitenraumes könnte sichergestellt werden, dass zu Fuß Gehende oder Radfahrende gut gesehen werden und so die Querungsvorgänge sicher abgewickelt werden können. Im Falle der Begegnung von zwei Fahrzeugen wäre der Begegnungsfall nicht ohne Weiteres gegeben. Dies führt zu weiteren Geschwindigkeitssenkungen im Kfz-Verkehr und, in Kombination mit der angrenzenden Platzgestaltung, zu einem Straßenraum mit einer hohen Aufenthalts- und Gestaltqualität. Merkliche Einschränkungen des motorisierten Kunden- und Lieferverkehrs (REWE) wären durch dieses Gestaltungselement nicht zu erwarten.

Der Radverkehr könnte (wie im Bestand innerhalb der Tempo-30-Zone) auf der Fahrbahn geführt werden. Die nicht benutzungspflichtigen Radwege im Seitenraum entfallen und sorgen für eine klare Nutzungszuordnung. Durch den Entfall dieser Radwegflächen konnten auf der Nordseite wesentliche Flächenzugewinne für den Fußverkehr generiert werden. Im dargestellten (integrierten) Vorplanungskonzept ist die verkehrliche Weiterentwicklung unter Berücksichtigung einer möglichen Ausgestaltung der Reichenberger Allee Nord (Ummarkierungskonzept mit eigener Radspur) und Süd (Integration eines beidseitigen Radfahrstreifens) aufgezeigt. Durch aufgeweitete Radaufstellstreifen (ARAS) und indirekte Linksabbieger könnte die Verkehrssicherheit für Radfahrende am Knotenpunkt (Egerstraße / Reichenberger Allee) erheblich verbessert werden.


Kontakt

Landeshauptstadt Kiel
Grünflächenamt

Dipl.-Ing. Andreas Schützmann
0431 901-3854

Auf Wunsch können wir Ihnen den Abschlussbericht und die Dokumentation der Beteiligung als pdf-Datei (nicht barrierefrei) zur Verfügung stellen.