Seit 2011 ist die Landeshauptstadt Kiel engagiert, um im Quartier „zentrales Gaarden“ die energetische Stadtsanierung voranzutreiben. Aus dem zentralen Gaarden soll klimagaarden werden.

Logo Klimagaarden

Im Rahmen des „Integrierten energetischen Quartierskonzept Zentrales Gaarden“ wurden 2011 bis 2013 verschiedene Maßnahmen für einen Zeitraum von zehn Jahren entwickelt.

Der Kern des Konzeptes ist eine höhere Anschlussrate bei der städtischen Fernwärme, deren CO2-Wirksamkeit sich im gleichen Zeitraum durch das Kieler-Küsten-Kraftwerk um 50 Prozent verbesserte.

Das Sanierungsmanagement unterstützte diese Maßnahmen von 2014-16 KfW-gefördert und danach ungefördert.

 

Auf dieser Seite:

 

Sie wohnen in Kiel-Gaarden und haben ein Anliegen zum Energiequartier klimagaarden?

Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen an im Umweltschutzamt der Landeshauptstadt Kiel.


Projektgebiet

Das Quartier Zentrales Gaarden liegt im Kern des Kieler Stadtteils Gaarden zwischen Werftstraße, Kaiserstraße und Karlstal. Es ist sein Herz mit dem Vinetaplatz und der Elisabethstraße sowie dem Blick auch die Portalkräne der Werften.

Das Quartier ist in erster Linie Wohngebiet, aber auch Einzelhandel und Gastronomie spielen eine Rolle. Seit 1994 ist hier die Technische Fakultät der CAU zu Kiel ansässig. Erst provisorisch in alten Werftgebäuden und seit dem 2. Jahrzehnt der 2000er endgültig.

Gegenwärtig läuft die Neubebauung nach einem Masterplan, der die Öffnung ins Quartier und umgekehrt beinhaltet.

Karte von Klimagaarden
Quelle: Lh Kiel

In Teilen des Gebietes gibt es noch einen Altbaubestand aus der Gründerzeit. Diese sind insbesondere aufgrund ihrer historischen, baukulturellen Qualität erhaltenswert. Viele Gebäude sind im 2. Weltkrieg zerstört worden, so dass das Gebiet zu 50 Prozent vom schlichten Nachkriegsneubau im typischen Backstein geprägt ist. Eine große Siedlung ist die ERP-Siedlung Augustenstraße im eher untypischen Flachdach- und Putzstil.

 

Haus in Kiel Gaarden
Quelle: Lh Kiel

Zudem gibt es auch Sondernutzungen, wie die schon erwähnte Technische Fakultät der CAU zu Kiel. Außerdem befinden sich eine Reihe Schulen und kirchlichen beziehungsweise religiösen Einrichtungen und Gebäuden im Quartier. Die Kieler Jugendherberge thront über dem Fördehang, dem ehemaligen Postfuhrhof, der sich in eine Wohnbebauung wandelt, und dem sich endlich füllenden Hörnsanierungsgebiet. Es gibt insoweit noch genügend Flächen, die einem weiteren, steten Wandel unterzogen sind.

Damit wird Gaarden – geprägt durch den exotischen Hauch des sich stets verändernden, hohen Migrant*innenanteils sich doch langsam anders entwickeln. Student*innen und Künstler*innen sind bereits jetzt hier zuhause. Allen gemeinsam gefällt das kleinteilige und besondere Leben auf dem Kiez. Die großen und zahlreiche kleine Eigentümer*innen haben das erkannt und investieren in Sanierungen.

 


Über das Sanierungsmanagement

Im Januar 2014 hat die Landeshauptstadt Kiel das KfW-geförderte Sanierungsmanagement klimagaarden für einen Zeitraum von zwei Jahren in Auftrag gegeben.

 

Auf Basis der im Quartierskonzept formulierten Maßnahmenvorschläge wurde die energetische Stadtsanierung im Kieler Quartier „Zentrales Gaarden“ in die Wege geleitet.

Die Umsetzung des Sanierungsmanagements erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen dem Bearbeitungsteam der complan Kommunalberatung, der Landeshauptstadt Kiel und weiteren Partnern und Akteuren.

Das Quartierskonzept als Grundlage

Grundlage für das Sanierungsmanagement klimagaarden ist das integrierte Quartierskonzept „Energetische Stadtsanierung im Quartier Zentrales Gaarden“, welches im August 2013 fertiggestellt wurde. Das Projekt wurde im Rahmen des KfW-Programms Nr. 432 „Energetische Stadtsanierung“ gefördert. Als erstes fertiggestelltes Quartierskonzept in Schleswig-Holstein wurde es als Pilotprojekt im Rahmen der KfW-Forschungsbegleitung aufgenommen.

Das Konzept beinhaltet einen umfassenden Maßnahmenkatalog, der auf einen Umsetzungshorizont von zehn Jahren angelegt ist. Die Konzeptumsetzung im Rahmen des Sanierungsmanagements ordnet sich in das Vorhaben "Klimapakt Schleswig-Holstein" ein und wird durch das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein finanziell und fachlich unterstützt.

Der Schlüssel des Konzeptes ist die Erhöhung des Fernwärmeanschlussgrades. Unter den gegenwärtigen traurigen Weltumständen ist das jetzt nahezu allen bewusst geworden: mit der Fernwärme aus dem modernen Küstenkraftwerk Kiel wird auf einen Schlag nahezu 50 Prozent CO2 gespart und man nimmt an allen weiteren Verbesserungen automatisch Teil, zum Beispiel an der in Planung befindlichen Meerwassergroßwärmepumpe.

Dabei können und sollen die Gebäude nicht mit Gewalt auf minimalen Energieverbrauch getrimmt werden, sondern nur dort, wo es sich lohnt und wo der Charakter des Gebäudes nicht leidet.

 

Mehrfamilienhaus in Gaarden
Quelle: Lh Kiel