Klimaneutrale Energieversorgung
Kommunale Wärmeplanung für Kiel

Die Kommunale Wärme- und Kälteplanung für die Landeshauptstadt Kiel enthält 34 Maßnahmen, mit deren Umsetzung eine klimaneutrale Wärme­versorgung in Kiel bis 2040 erreicht werden kann.

Sie soll Hauseigentümer*innen als Orientierungshilfe dienen, welche Art der Wärmeversorgung die kosteneffizienteste treibhausgasneutrale Lösung darstellt.

Planungskarte einer Wärmeplanung auf einem Tablet

Denn ab dem 1. Juli 2026 sind Hauseigentümer*innen nach dem Gebäudeenergiegesetz dazu verpflichtet bei einem Heizungsaustausch die Wärme zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme zu decken. Für Neubauten gilt diese Regelung bereits seit dem 1. Januar 2024.

Der Kieler Wärmeplan gibt Auskunft darüber, wo der Ausbau der Kieler Fernwärme durch die Stadtwerke Kiel AG angestrebt wird, wo der Aufbau von Nahwärmenetzen eine sinnvolle Lösung sein kann und wo die individuelle Objektversorgung die kosteneffizienteste Variante darstellt.

Den Beschluss der Ratsversammlung zur kommunalen Wärme- und Kälteplanung vom 12. Dezember 2024 finden Sie hier.

 

Kieler Wärmeplan

 
 

Die Karte zeigt einen in Abstimmung befindlichen Zwischenstand des Kieler Wärmeplans. Dieser kann sich bis zum Beschluss der Wärmeplanung weiter konkretisieren und wird auch danach regelmäßig aktualisiert.

Diese Karte gibt eine vorläufige Auskunft über potenzielle Eignungsgebiete für Wärmenetzverdichtung und -erweiterung sowie möglichen Wärmenetzneubau nach dem Wärmeplanungsgesetz §14 (vom 17. November 2023). Sie soll als Orientierungshilfe dienen. Die Ergebnisse sind rechtlich nicht verbindlich und es besteht kein Anspruch auf Umsetzung der dargestellten Versorgungslösung. Zudem können in jeder Gebietskategorie aufgrund von individuellen Gegebenheiten Abweichungen zu den getroffenen Eignungsabschätzungen auftreten.

Die Gebietseinteilung basiert auf einer Analyse unterschiedlicher Faktoren mit Einfluss auf die langfristige Wirtschaftlichkeit klimaneutraler Wärmeversorgungsoptionen. Ebenso wurden in dem Prozess auch technische und rechtliche Voraussetzungen für die unterschiedlichen Versorgungsvarianten geprüft. Der Fokus liegt auf der Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser. In einigen Prüfgebieten mit hohen gewerblichen Anteilen sind mitunter noch weiterführende Untersuchungen notwendig.


Erläuterungen zu den Gebietseinteilungen

Fernwärme-Bestands- und Erweiterungsgebiete

In den Fernwärme-Bestands- und Erweiterungsgebieten (FW-Bestand und FW-Erweiterung) wurde das Potenzial für einen Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz der Stadtwerke Kiel AG identifiziert.

Mit dem Online-Tool „Fernwärmeverfügbarkeits-Check“ der Stadtwerke Kiel AG können Sie diese Einschätzung konkret überprüfen: www.stadtwerke-kiel.de/wärme-check.

Nahwärme-Bestands- und Erweiterungsgebiete

In den Nahwärme-Bestands- und Erweiterungsgebieten stellt der Anschluss an ein Nahwärmenetz eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung dar. Bei Interesse an einem Anschluss wenden Sie sich bitte an oder kontaktieren Sie die Landeshauptstadt Kiel über das Kontaktformular.

 

Prüfgebiete

In den sogenannten Prüfgebieten erfolgen weitere Untersuchungen und Abstimmungen, ob ein Wärmenetz die geeignete kosteneffiziente und klimaneutrale Versorgungslösung darstellt. Einfluss haben hier unter anderem noch ausstehende Entscheidungen zur Wärmeversorgung von Stadtentwicklungsgebieten und zu möglichen Standorten für klimaneutrale Wärmeerzeuger im Fernwärmesystem.

Weiterhin könnten noch offene Fragen wie die Möglichkeit zur interkommunalen Zusammenarbeit, die erreichbare Anschlussquote, die tatsächliche Verfügbarkeit von Abwärme oder die realen Wärmelastgänge und Temperaturanforderungen bei industriellen und gewerblichen Abnehmern eine Rolle in diesen Gebieten spielen. Bei Fragen zum aktuellen Sachstand wenden Sie sich bitte an oder kontaktieren Sie die Landeshauptstadt Kiel über das Kontaktformular.

Dezentrale Versorgungslösungen

In den Gebieten dezentraler Versorgungslösungen stellt ein Wärmenetz unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit nicht die geeignete Wärmeversorgung dar. Hier stehen Ihnen individuelle klimaneutrale Objektversorgungen zur Auswahl. Wir empfehlen, bei der Entscheidung für die richtige Versorgungslösung Kontakt zu einem Energieberater oder einer Energieberaterin aufzunehmen.

Insbesondere für Gebiete mit besonderen Beratungsangeboten bietet die Landeshauptstadt Kiel Ihnen ab Anfang 2025 konkrete Unterstützungsmöglichkeiten.


Beratungsangebot

Um Sie bestmöglich in Ihrer persönlichen Wärmewende zu unterstützen bieten wir ab Januar 2025 ein individuelles Beratungsangebot an.

Je nach Ihren Themenschwerpunkten können Sie mit einem Energieberater, mit den Stadtwerken Kiel oder dem Wärmeplanungsteam der Landeshauptstadt einen Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren.

 

Die Beratungen finden im Nachhaltigkeitszentrum (Europaplatz 2) statt.

Die Angebote sind kostenlos. Ein Termin für eine Beratung muss im Vorhinein gebucht werden.

In Kürze steht hier ein Online-Buchungskalender zur Verfügung. Bis dahin können Sie telefonisch Termine buchen unter 0431 901-5153.

 


Energieberater Jan Asbahr

  • Welches Heizsystem eignet sich für meine Immobilie?
  • Muss ich erst sanieren, bevor ich meine Heizung umstelle?
  • Meine Heizung funktioniert noch, lohnt sich trotzdem jetzt ein Umstieg?

Immer montags 10-16 Uhr
(Pause von 12.15–12.45 Uhr) 

14-tägig (ab 13. Januar 2025)

 

Klimaschutz-Team der Landeshauptstadt Kiel

  • Welche Versorgungsoption ist für mich die kosteneffizienteste klimaneutrale Lösung?
  • Welche Förderungen gibt es?
  • Was bedeutet der Kieler Wärmeplan?

Immer montags 10-13 Uhr sowie 14-17 Uhr 

14-tägig (ab 20. Januar 2025)

 

Stadtwerke Kiel

  • Wann wird welches Fernwärme-Erweiterungsgebiet erschlossen?
  • Wie kann ich mein Interesse bekunden?
  • Wie wird die Fernwärme klimaneutral??

Immer dienstags 13-17 Uhr 

14-tägig (ab 14. Januar 2025)


Termine

Für die verschiedenen Wärmeversorgungslösungen laden wir herzlich zu drei Informations- und Beteiligungsforen im Baukulturforum (Waisenhofstraße 3) ein.

Informieren Sie sich zu der kosteneffizientesten klimaneutralen Wärmeversorgungslösung für Ihren Standort. Profitieren Sie von den Erfahrungen der anwesenden Fachexpert*innen und nutzen Sie die Chance und teilen Sie uns mit, wie wir Sie bestmöglich bei Ihrer persönlichen Wärmewende unterstützen können.

Bitte melden Sie sich über die untenstehenden Verlinkungen an.

 

11. November 2024, 17.30 – 19.30 Uhr

Quartierslösungen mit klimaneutralen Nahwärmenetzen

Bei der Veranstaltung zu Quartierslösungen mit klimaneutralen Nahwärmenetzen wird es darum gehen, wie der Aufbau und Betrieb von Nahwärmenetzen im Kieler Stadtgebiet erfolgen kann. Was sind Erfolgsfaktoren für ein Nahwärmenetz? Welche Betreiber- und Organisationsformen gibt es? Wie sehen die einzelnen Schritte auf dem Weg zu einer netzbasierten klimaneutralen Wärmeversorgung aus? Welche Rolle kann und möchte ich beim Aufbau eines Netzes übernehmen?

Zur Anmeldung


Termine in den Ortsbeiräten

Weitere Termine und Orte werden fortlaufend ergänzt.

  • 5. März 2025 – 19.30 Uhr
    Ortsbeirat Ellerbek/Wellingdorf 
    Ort: wird bekannt gegeben

  • 26. Februar 2025 – 19 Uhr 
    Elmschenhagen / Kroog 
    Ort: Marie-Christian-Heime e.V, Kultur- und Begegnungsstätte (Rönner Weg 75, 24146 Kiel)

  • 12. März 2025 – 19 Uhr 
    Ortsbeirat Gaarden 
    Ort: Hans-Christian-Andersen-Schule (Stoschstraße 24, 24143 Kiel) 

  • 18. März 2025 – 19.30 Uhr
    Ortsbeirat Hassee/Vieburg 
    Ort: wird bekannt gegeben

  • 4. März 2025 – 19.30 Uhr
    Ortsbeirat Holtenau
    Ort: Kompassgemeinde – Gemeindehaus in Holtenau (Kastanienallee 18, 24159 Kiel)

  • Datum: wird bekannt gegeben
    Ortsbeirat Mettenhof 
    Ort: wird bekannt gegeben

  • 19. März 2025 – 19.30 Uhr
    Ortsbeirat Meimersdorf/Moorsee 
    Ort: Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Moorsee (Steindamm 135, 24145 Kiel) 

  • 18. März 2025 – 19.30 Uhr 
    Ortsbeirat Mitte 
    Ort: Rathaus - Ratssaal (Fleethörn 9, 24103 Kiel) 

  • 27. März 2025 – 19.30 Uhr 
    Ortsbeirat Neumühlen/Diedrichsdorf/Oppendorf 
    Ort: Vereinsheim der NDTSV Holsatia (Strohredder 17, 24149 Kiel) 

  • 5. Februar 2025 – 19.30 Uhr 
    Ortsbeirat Pries/Friedrichsort 
    Ort: Sportheim SV Friedrichsort (Harald-Lindenau-Weg 99, 24159 Kiel)

  • 12. Februar 2025 – 19.30 Uhr 
    Ortsbeirat Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook 
    Ort: Mensa der Ricarda-Huch-Schule (Westring 390, 24118 Kiel) 

  • 18. Februar 2025 – 19.30 Uhr
    Ortsbeirat Russe/Hammer/Demühlen 
    Ort: Turnhalle der Uwe-Jens-Lornsen-Schule (Speckenbeker Weg 71, 24113 Kiel)

  • 12. März 2025 – 19.30 Uhr
    Ortsbeirat Schilksee 
    Ort: Regattahaus (Soling 22, 24159 Schilksee)

  • 27. Februar 2025 – 19.30 Uhr 
    Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm 
    Ort: wird bekannt gegeben

  • 5. Februar 2025 – 19.30 Uhr 
    Ortsbeirat Steenbek/Projensdorf 
    Ort: Mensa des Ernst-Barlach-Gymnasiums (Charles-Roß-Ring 53, 24106 Kiel)

  • 11. Februar 2025 – 19.30 Uhr 
    Ortsbeirat Suchsdorf 
    Ort: Aula des Ernst-Barlach-Gymnasiums (Charles-Roß-Ring 53, 24106 Kiel)

  • 4. März 2025 – 19.30 Uhr
    Ortsbeirat Wellsee/Kronsburg/Rönne 
    Ort: wird bekannt gegeben

  • 12. März 2025 – 19.30 Uhr 
    Ortsbeirat Wik 
    Ort: wird bekannt gegeben

 

Rückblick auf Veranstaltungen

 
Banner 2. Kieler Wärmeforum - Zwischenergebnisse - Klick auf das Bild öffnet das Video in einer eigenen Ansicht

Beim 2. Wärmeforum am 16. September 2024  informierte die Landeshauptstadt Kiel gemeinsam mit der Stadtwerke Kiel AG über aktuelle Zwischenergebnisse zur Kieler Wärmeplanung.

Neben den Ergebnissen aus den verschiedenen Prozessschritten wurde der aktuelle Stand zum Kieler Wärmeplan vorgestellt, aus dem hervorgeht, welche Gebiete sich für den Ausbau der Kieler Fernwärme eignen, wo der Aufbau von Nahwärmenetzen eine sinnvolle Lösung sein kann und wo eine individuelle Einzellösung die kosteneffizientere klimaneutrale Versorgungslösung darstellt. Darüber hinaus wurde ein Ausblick gegeben, wie es in den kommenden Monaten weitergehen soll und es gab ausreichend Zeit für einen konstruktiven Austausch und die Beantwortung von Fragen.

 

Bei der Veranstaltung zur individuellen, klimaneutralen Objektversorgung wurde ein Überblick gegeben, welche Technologien für eine individuelle, klimaneutrale Einzelversorgung unter Einhaltung der rechtlichen Anforderungen eingesetzt werden können.

Im Fokus stand die Frage: Wie lassen sich diese technisch realisieren und wo können Sie weitere Beratungs- und Unterstützungsangebote bekommen, um die für Sie und Ihr Gebäude beste Wärmeversorgung zu finden? Außerdem wurden konkrete Praxisbeispiele aus Kiel vorgestellt und über aktuelle Fördermittel informiert. Ein Energieberater und eine Heizungsfirma waren ebenfalls vor Ort um konkreten Fragen zu beantworten.

Bei der Veranstaltung zum Anschluss an die Fernwärme der Stadtwerke Kiel ging es darum, wie der Anschluss in den sogenannten Verdichtungsgebieten erfolgen kann. Aber auch wie und ggf. wann die Fernwärme in den Erweiterungsgebieten ausgebaut wird. Welche Voraussetzungen gibt es in bestimmten Gebieten für den Ausbau der Fernwärme. Gemeinsam mit den Stadtwerken Kiel wurde der aktuelle Stand der Planungen vorgestellt.

Bei der Veranstaltung zu Quartierslösungen mit klimaneutralen Nahwärmenetzen ging es darum, wie der Aufbau und Betrieb von Nahwärmenetzen im Kieler Stadtgebiet erfolgen kann. Was sind Erfolgsfaktoren für ein Nahwärmenetz? Welche Betreiber- und Organisationsformen gibt es? Wie sehen die einzelnen Schritte auf dem Weg zu einer netzbasierten klimaneutralen Wärmeversorgung aus? Welche Rolle kann und möchte ich beim Aufbau eines Netzes übernehmen?

Am 23. September 2024 waren Energieberater*innen, Energieeffizienzexpert*innen, Schornsteinfeger*innen, Betriebe der HSK-Technik, der Großhandel Energietechnik und weitere Expert*innen der Wärmeversorgung in das Baukulturforum geladen, um den aktuellen Stand der Wärmeplanung zu diskutieren.

Es gab einen offenen Austausch u.a. über Informations- und Unterstützungswünsche der Expert*innen für deren Beratungstätigkeiten, aber auch dazu wie passende Beratungsangebote für Hauseigentümer*innen aussehen könnten.

Eine Verabredung war unter anderem die Entwicklung einer gemeinsamen Handreichung zu den Anforderungen des GEG (Gebäudeenergiegesetz), der Förderung durch das Programm BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) und die Grundlagen der Kommunalen Wärmeplanung.

Im Rahmen der „Arbeitsgruppe Wirtschaft“ wurden Kieler Unternehmen über den aktuellen Stand der Wärmeplanung informiert. Dabei wurden Themen aus der Wirtschaft aufgenommen, mögliche zukünftige Wärmeversorgungsoptionen diskutiert, aber auch das Thema Abwärmepotenzial angesprochen.

Gerade in der Wirtschaft sind teilweise hohe Wärmebedarfe vorhanden bzw. spielt Hochtemperatur als Prozesswärme eine Rolle. Auf der anderen Seite sind dort Potenziale der Nutzung industrieller und weiterer gewerblicher Abwärme vorhanden. Hierzu wurde als aktuelles Praxisbeispiel das Wärme- und Kältenetz am Bremerskamp vorgestellt.

Im Rahmen der Beteiligungsangebote der kommunalen Wärmeplanung haben im Juni und Juli 2024 drei Arbeitsgruppen-Sitzungen mit der Kieler Wohnungswirtschaft stattgefunden.

Neben der Vorstellung der jeweiligen ersten Ergebnisse wurden die drei Schwerpunkte Fernwärmeanschluss, Aufbau von Nahwärmegebieten und dezentrale Objektversorgung diskutiert. Unter anderem wurden der aktuelle Stand der Ausbauplanung der Stadtwerke Kiel AG und vorläufige Ergebnisse der Potenzialanalyse für Luft-Wärmepumpen im Kieler Stadtgebiet vorgestellt. 

Mit den anwesenden Unternehmen wurde ermittelt, in welchen Bereichen diese Wohnungsbestände haben und welche Versorgungsoptionen für die Bestandsgebäude von Interesse sind. Fragen waren dabei:

  • Ist ein Anschluss an die Fernwärme eine generell wünschenswerte Lösung?
  • Gibt es bereits erste Projekte zur klimaneutralen Einzelobjektversorgung im Mehrfamilienhausbereich?
  • Wie sieht es mit dem Aufbau von kleinen Nahwärmenetzen aus bzw. wäre ein Anschluss an solch ein Netz für die Unternehmen der Wohnungswirtschaft denkbar?

Auf einem weiteren Informationstreffen für die Kieler Wohnungswirtschaft am 25. April 2024 wurden unter anderem die Unterstützungswünsche der Wohnungsunternehmen diskutiert und Einzelthemen und besondere Fragestellungen aufgenommen. Ziel war es, ein weiteres Mal die Themen und Anregungen aus der Wohnungswirtschaft aufzunehmen.

Am 18. März 2024 fand in Kooperation mit dem VNW - Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V. ein Auftakt für die Kieler Wohnungswirtschaft statt, bei dem über die Ziele, den Gesamtprozess und die Arbeitsschritte sowie die weiteren Beteiligungsmöglichkeiten informiert wurde.

Am Montag, 18. März 2024, informierte das Klimaschutz-Team von 17 - 19 Uhr im Kieler Kultur- und Freizeitzentrum Die Pumpe, über den Prozess der Kommunalen Wärmeplanung für Kiel.

  • Was ist die Kommunale Wärmeplanung und warum ist sie für Kiel so wichtig?
  • Wie sieht der Prozess aus und welche Möglichkeiten der Beteiligung gibt es?
  • Was können Kieler*innen Ende des Jahres erwarten?

Die Stadtwerke Kiel AG hat den Fernwärme-Verfügbarkeitscheck vorgestellt. Das Video der Aufzeichnung des 1. Wärmeforums können Sie hier ansehen:


Häufige Fragen

Zur kommunalen Wärmeplanung

Die Kommunale Wärmeplanung ist ein strategisch angelegter Prozess, der darauf abzielt, eine weitgehend treibhausgasneutrale, kostengünstige und sozialverträgliche Wärmeversorgung zu erreichen. Der Kieler Wärmeplan dient als strategisches Planungsinstrument, das ein treibhausgasneutrales Zielszenario für 2040 erarbeitet und Maßnahmen zur Umsetzung festlegt.

Die Kommunale Wärmeplanung bildet die Grundlage für die Planung und Steuerung der Wärmewende auf kommunaler Ebene. Sie ermöglicht es den Kommunen, verbindliche Instrumente zur Umsetzung einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung zu schaffen und festgelegte Ziele anzupassen. Die Fortschreibung der Wärmepläne alle fünf Jahre ist erforderlich, um Änderungen und erreichte Teilziele anzupassen.

Das Energiewende- und Klimaschutzgesetz (EWKG) des Landes Schleswig-Holstein verpflichtet die Landeshauptstadt Kiel mit der Kommunalen Wärmeplanung dazu, Strategien und Maßnahmen zur Erreichung einer treibhausgasneutralen Wärmeversorgung für das gesamte Stadtgebiet zu entwickeln.

Die Kommunale Wärmeplanung in Kiel klärt daher bis Ende 2024 zum Beispiel folgende Fragen: Welche Art der Wärmeversorgung ist welchen Stadtteilen die kosteneffizienteste klimaneutrale Möglichkeit? Wo entstehen zukünftig neue Wärmenetze und wo werden bestehende Netze erweitert? Welche lokalen Energiequellen wie Energie aus Sonnen- oder Umgebungswärme oder Abwärme aus Betrieben können genutzt werden? Dies bietet Orientierung für zukünftige Entscheidungen und Investitionen.

Die Kommunale Wärmeplanung ist ein zentraler Baustein für die Energiewende und den Klimaschutz. Rund die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf die Bereitstellung von Wärme für Gebäude, Industrie und Gewerbe. Eine klimafreundliche Wärmeversorgung in den Kommunen erfordert die Nutzung erneuerbarer Energien, um fossile Brennstoffe zu ersetzen.

Die Kommunale Wärmeplanung ermöglicht eine detaillierte Analyse des Ist-Zustands, die Entwicklung von Wärmewendestrategien und die Umsetzung von Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteversorgung.

Mit der Kommunalen Wärmeplanung werden realistische und wirtschaftliche Transformationspfade für eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung auf dem Kieler Stadtgebiet entwickelt. Das Herzstück der Kommunalen Wärmeplanung ist der Kieler Wärmeplan – eine Stadtkarte, die aufzeigt welche Art der Wärmeversorgung für einen Standort die kosteneffizienteste treibhausgasneutrale Möglichkeit ist.

Ziel der Kommunalen Wärmeplanung ist es, den Anteil der Wärmeversorgung über Fern- und Nahwärmenetze deutlich zu erhöhen. Der zentrale Ansatz verhindert, dass die Wärmeversorgung von den Möglichkeiten und dem Bestreben Einzelner abhängt.

Der Kieler Wärmeplan wird für die 30 Stadtteile des Kieler Stadtgebietes erstellt.

Stadtkarte Kiel mit den einzelnen Stadteilen

Die Stadtwerke Kiel AG betreiben auch außerhalb des Kieler Stadtgebietes (z.B. in Altenholz) Wärmenetze. Diese sind nicht Gegenstand der Kieler Wärmeplanung. Informationen zu den Wärmenetzen außerhalb des Kieler Stadtgebietes und zu deren Anschlussbedingungen erfahren Sie auf der Website der Stadtwerke Kiel AG.

Das Ziel, Kiel in Zukunft treibhausgasneutral mit Wärme zu versorgen, kann nur durch das Mitwirken Aller erreicht werden. Daher wird in dem Prozess viel Wert auf die Information und Beteiligung der Kieler*innen gelegt, um auch die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen in den Maßnahmenkatalog einfließen zu lassen. Aktuelle Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung finden Sie auf dieser Website sowie auf den Social-Media-Kanälen der Landeshauptstadt Kiel.

Beim 1. Wärmeforum im März 2024 und dem 2. Wärmeforum im September 2024 sowie den öffentlichen Informationsveranstaltungen in Kieler Stadtquartieren können offene Fragen direkt mit den Expert*innen diskutiert werden. In Einzelgesprächen und Arbeitsgruppen werden außerdem Kieler Akteur*innen und Interessensgruppen direkt in den Prozess einbezogen.

Die kommunale Wärmeplanung ist eine Orientierungshilfe und soll die Kieler*innen bei der Umstellung auf eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung unterstützen. Über den Kieler Wärmeplan können sich Hausbesitzer*innen ab Ende 2024 eine Karte anzeigen lassen, ob in ihrer Nachbarschaft ein Wärmenetz möglich ist, ob ein Wärmenetz bereits geplant wird oder eine Einzellösung wie zum Beispiel eine Wärmepumpe sinnvoll betrieben werden kann.

Die Kommunale Wärmeplanung hat keine direkten Auswirkungen auf Mieter*innen, da deren Vermieter*innen für die Sicherstellung der Wärmeversorgung der Wohnungen und Gebäude verantwortlich sind. Vermieter*innen erhalten aber mit der Kommunalen Wärmeplanung eine Orientierungshilfe bei der Investitionsentscheidung, welche Art der Wärmeversorgung für die jeweiligen Wohnungen und Gebäude die kosteneffizienteste klimaneutrale Versorgungsmöglichkeit ist.

Nein. Die Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung informieren Gebäudeeigentümer*innen, welche klimaneutrale Energiequelle für die Wärmeversorgung perspektivisch im jeweiligen Stadtgebiet verfügbar sein wird. Fristen oder Pflichten gehen damit nicht einher.

Die Stadtwerke Kiel AG informieren auf ihrer Website über die Kieler Fernwärme an sich und zum Vorgehen, wenn Sie sich anschließen möchten: www.stadtwerke-kiel.de/privatkunden/angebote-tarife/waerme/fernwaerme

Mit dem Online-Tool „Fernwärmeverfügbarkeits-Check“ der Stadtwerke Kiel AG können Sie durch Eingabe Ihrer Adresse prüfen, ob ein Fernwärme-Anschluss nach heutigem Stand am angefragten Objekt möglich wäre: www.stadtwerke-kiel.de/wärme-check

Die Ortsbeiräte bringen sich aktiv ein, indem sie Verwaltung und Stadtwerke einladen und einen Bürger*innendialog befördern. Das Vorgehen und der Prozessablauf der Kommunalen Wärmeplanung wird seitens der Stadtverwaltung aktiv in den Ortsbeiräten vorgestellt.

Ab Herbst 2024 folgt die Vorstellung der Ergebnisse und des Kieler Wärmeplans. Die Ortsbeiräte werden so über die sie räumlich betreffenden Planungen im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung informiert.

 

Zum Heizungstausch

Nein. Wenn ein Heizungsaustausch erforderlich ist, ist es meist sinnvoll, bereits jetzt auf eine Heizung mit erneuerbaren Energien zu setzen. Das hilft dem Klimaschutz und wird derzeit über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu bis zu 70 Prozent finanziell unterstützt.

Um die Klimaziele in Schleswig-Holstein und Kiel zu erreichen, muss beim Heizen von Gas, Kohle und Öl auf erneuerbare Energien umgestiegen werden. Und dabei gilt: Je schneller, desto besser. Seit dem 1. Juli 2022 sind Gebäudeeigentümer*innen in Schleswig-Holstein daher verpflichtet, wenn eine Heizung ausgetauscht oder nachträglich eingebaut wird, mindestens 15 Prozent ihres jährlichen Wärme- und Kälteenergiebedarfs durch erneuerbare Energien abzudecken.

Zukünftig werden diese Anforderungen höher. Hintergrund ist die neue Fassung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) des Bundes vom 1. Januar 2024. Spätestens zum 1. Juli 2026 müssen neu eingebaute und ausgetauschte Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Prüfen Sie zunächst beim Fernwärme-Check der Stadtwerke Kiel, ob ein Fernwärme-Anschluss möglich ist, oder bekunden Sie Ihr Interesse.. Die Interessenten werden dann aktiv von den Stadtwerken auf aktuellem Stand über einen möglichen Fernwärmeanschluss gehalten.

Nutzen Sie auch gerne unser Kontaktformular, um dem Planungsteam Ihr Interesse an einem Nah- oder Fernwärmeanschluss mitzuteilen. Die Daten fließen in die Wärmeplanung ein.

Aus dem erfassten Interesse lassen sich auch Potenziale für ggf. von Dritten zu errichtende Nahwärmelösungen ableiten.

Zum Wärmenetzanschluss

Bei einem Wärmenetz handelt sich um Rohrleitungen, die an mehrere Gebäude angeschlossen sind und diese mit Wärme versorgen. Wie die Wärme produziert wird, hängt vom eingesetzten Energieträger ab. Während alte Wärmenetze oft mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, sollen die Wärmenetze in Kiel zukünftig treibhausgasneutral betrieben werden. Der Begriff „Wärmenetz“ umfasst sowohl Nah- als auch Fernwärmenetze.

Eine gesetzliche Definition für den Unterschied zwischen Nah- und Fernwärme gibt es derzeit nicht. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Nahwärmenetze tendenziell wenige Gebäude versorgen und Fernwärmenetze größer sind, also ganze Quartiere oder wie in Kiel mehrere Stadtteile mit mehreren Gebäuden mit Wärme versorgen.

Im Stadtgebiet Kiel wird das zentrale Fernwärmenetz durch die Stadtwerke Kiel AG betrieben. Informationen zum Beispiel zu Anschlussoptionen und dem Transformationspfad der Stadtwerke Kiel AG hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung sowie den „Fernwärmeverfügbarkeits-Check“, den die Stadtwerke Kiel AG seit Februar 2024 anbieten finden Sie hier.

Über das Online-Tool können Sie durch Eingabe Ihrer Adresse prüfen, ob ein Fernwärme-Anschluss nach heutigem Stand am angefragten Objekt möglich wäre.

Außerdem befinden sich auf dem Kieler Stadtgebiet kleinere Nahwärmenetze, die von weiteren Versorgungsunternehmen betrieben werden.

Für die Gebiete, für die es gemäß Wärmeplanung nicht möglich sein wird eine leitungsgebundene Wärmeversorgung unter wirtschaftlichen Bedingungen aufzubauen, werden dezentrale Lösungen entwickelt und mögliche Wärmequellen empfohlen. Hierzu zählt auch eine Eignungsprüfung für den Einsatz von Wärmepumpen.

Der strategische Planungsprozess der Wärmeplanung

1. Bestandsanalyse & Prognose

Die Bestandsanalyse umfasst eine Energie- und Treibhausgasbilanz sowie die energetische Bewertung des Gebäudebestandes, der vorhandenen Wärmeinfrastruktur, der genutzten Energiequellen und des aktuellen Wärmebedarfs bzw. -verbrauchs für das Kieler Stadtgebiet. Eine Prognose zum zukünftigen Wärme- und Kältebedarf stellt sicher, dass die Kieler Wärmeplanung den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht wird.

2. Potenzialanalyse

In der Potenzialanalyse wird das Kieler Stadtgebiet auf die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien und Abwärme, die Kosten für deren Erschließung sowie mögliche Effizienzsteigerungen im Gebäudebestand untersucht.

3. Zielszenario

Die Analyseergebnisse (Schritt 1 und 2) bilden die Basis für das Zielszenario, das den Weg aufzeigt, wie die Landeshauptstadt Kiel das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung erreichen kann. Es beinhaltet Aussagen zu potenziellen Gebieten für den Ausbau und Aufbau von Wärmenetzen oder individuellen Einzellösungen.

 

4. Kieler Wärmeplan

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden bis Ende 2024 in einem räumlichen Konzept, dem Kieler Wärmeplan, zusammengefasst. Dieser beschreibt für das gesamte Stadtgebiet, welche Art der Wärmeversorgung für einen Standort die kosteneffizienteste, klimaneutrale Möglichkeit ist. Mit einem Maßnahmenprogramm und der Priorisierung weiterer Energiequartiere werden die nächsten Schritte für die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung vorbereitet.

5. Beschluss & Veröffentlichung

Mit dem Beschluss in der Stadtvertretung und der Veröffentlichung der Kommunalen Wärmeplanung beginnt die Umsetzung konkreter Maßnahmen. Dafür wird vielfach eine Detailplanung erforderlich sein.

 

Gemeinsam effizienter: Vorrang für leitungsgebundene Wärmeversorgung

Die klimaneutrale Wärmeversorgung im Stadtgebiet soll möglichst zeitnah, effizient und sozial gerecht erfolgen. Die Landeshauptstadt Kiel setzt daher vorrangig auf eine gemeinsame leitungsgebundene Wärmeversorgung über Fern- und Nahwärmenetze.

Der zentrale Ansatz entspricht der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für die Wärmewende und verhindert, dass die Wärmeversorgung von den Möglichkeiten und dem Bestreben Einzelner abhängt.

Erst wenn eine leitungsgebundene Wärmeversorgung als nicht sinnvoll erscheint, werden Lösungen für individuelle, klimaneutrale Einzellösungen entwickelt.

 
Fernwärmeleitungen im Kieler Fördetunnel | Foto: Marc Asmuß
 

Kontakt

Informationen zum weiteren Prozessablauf und zu aktuellen Informations- und Beratungsangeboten werden fortlaufend ergänzt.

Auf Anfrage erhalten Sie auch Flyer zur Kommunalen Wärmeplanung als PDF-Datei oder in gedruckter Form.

Wenn Sie darüber hinaus Fragen haben, treten Sie gerne mit uns in den Kontakt!

 

Bleiben Sie in Kontakt