Aktuell: Untersuchung der Dreikronen-Brücke an der Fördestraße

Die Brücke Dreikronen entstand 1971 im Zuge der Fördestraße Richtung Schilksee. Sie überspannt das Heischer Tal, die Gemeindestraße Friedrichsruher Weg sowie ein Bahngleis des Seehafens. Sie spielte eine bedeutende Rolle bei den Olympischen Spielen 1972. Als wichtige Verkehrsverbindung zum Olympiazentrum ermöglichte sie einen reibungslosen Zugang zu den Segelwettbewerben. Auch heute ist sie als Teil der Fördestraße (K17) eine unverzichtbare Verkehrsanbindung der nordwestlichen Kieler Stadtteile.

Die siebenfeldige Dreikronen-Brücke wurde als zweistegiger Plattenbalken mit Längs- und Quervorspannung konstruiert. Mittlerweile weist das Bauwerk einige Schäden auf, sodass eine weitergehende Untersuchung erforderlich ist. Das Tiefbauamt bereitet diese Untersuchung nun vor.  Potenzielle Schäden sollen frühzeitig erkannt und gezielt behoben werden, damit dieser wichtige Teil der Verkehrsinfrastruktur im Kieler Norden auch langfristig zuverlässig genutzt werden kann.

 

Lage im Stadtgebiet

 - öffnet vergrößerte Ansicht
 

Häufige Fragen FAQ

Bei einer Nachrechnung – also einer erneuten, detaillierten Berechnung und Bewertung – des Bauwerks wurde festgestellt, dass der in der Brücke verwendete Spannstahl spannungsrisskorrosionsgefährdet ist. Insbesondere in stark beanspruchten Bereichen konnten kleine Risse (weniger als 0,2 Millimeter) festgestellt werden. 

Trotz dieser Befunde besteht weder eine akute noch eine langfristige Einsturzgefahr. Die bisherigen Bauwerksprüfungen hatten zwar bereits geringe Risse dokumentiert, diese galten jedoch nach den allgemein gültigen Vorschriften als unkritisch.

Aufgrund einer aktuellen, umfassenderen Nachrechnung des Bauwerks konnten Auffälligkeiten am Spannstahl rechnerisch nachgewiesen werden. Daher werden nun an drei Stellen Proben entnommen, um die Materialeigenschaften genauer zu untersuchen und die Ursachen der Rissbildung zu klären.

Die Landeshauptstadt Kiel betreut rund 300 Ingenieurbauwerke, die regelmäßig nach DIN-Vorgaben überprüft werden – ergänzt durch jährliche Besichtigungskontrollen. Aktuell werden sukzessive auch weitere Brücken ähnlicher Bauart nachgerechnet. Sollten bei diesen ebenfalls Auffälligkeiten festgestellt werden, werden entsprechende Materialentnahmen und Untersuchungen veranlasst. 

Generell setzt die Stadt auf regelmäßige Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, um die Sicherheit und Dauerhaftigkeit aller Brücken im Stadtgebiet nachhaltig zu gewährleisten.

Im März 2025 sollen an drei Stellen am Bauwerk Spannglieder entnommen werden, um den Spannstahl umfassend zu prüfen. Mit den Ergebnissen der Untersuchungen wird im April gerechnet. Der abschließende Bericht wird voraussichtlich im Mai vorliegen. 

Die Ergebnisse werden die Grundlage für die Entscheidung bilden, ob es bei der bereits seit längerem geplanten Grundinstandsetzung bleibt oder ob frühere Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind. Sollten die Ergebnisse aus der Spannstahluntersuchung aufzeigen, dass der Spannstahl keine Vorschädigung und gute Materialeigenschaften aufweist, kann das Bauwerk ohne Verkehrseinschränkungen weiter genutzt werden.

Die Untersuchung beginnt am Montag, 10. März, und wird voraussichtlich zwei Wochen in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit wird die Fahrbahn in Richtung stadteinwärts gesperrt. Der Verkehr wird jedoch durch eine Signalanlage geregelt. 

Außerdem stehen alternative Routen zur Verfügung, beispielsweise über Boelckestraße / Schusterkrug / Prieser Strand oder über die B503 bis zur Abfahrt Dänischenhagen. Insgesamt ist mit nur geringen Beeinträchtigungen zu rechnen.

Die Fördestraße zwischen der B 503 und der Ottomar-Enking-Straße wird täglich von rund 14.000 Fahrzeugen genutzt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur mit einer bedeutenden Erschließungsfunktion für die nördlichen Kieler Stadtteile. Mehrere Buslinien führen über die Fördestraße. Gleichzeitig entlastet sie Pries und Friedrichsort von Durchgangsverkehr.

 

Brücken im Blick

Rund 300 Ingenieurbauwerke wie Brücken, Stützwände, Fähranleger, Lärmschutzwände oder Schilderbrücken hat die Landeshauptstadt Kiel im Blick. Dazu kommen rund 6 Kilometer städtische Uferanlagen im Bereich der Kieler Innenförde. 

Alle diese Bauwerke werden nach der entsprechenden DIN von zertifizierten Prüfer*innen regelmäßig überprüft sowie standardmäßig weiteren Sichtkontrollen unterzogen.