Gehwege an der Veloroute 10
Einleitung und weiterführende Links
Die Veloroute 10 als Premiumradroute hat sich nicht nur für den Radverkehr zu einer begehrten Route entwickelt.
Auch der Fußverkehr schätzt diese eigenständige, störungsarme, ruhige und grüne Verbindung. Denn Fußgänger*innen dürfen auf der Veloroute am Rand gehen – das erlaubt die Straßenverkehrsordnung. Mehr Nutzende heißt aber auch mehr Konflikte.
Veloroute 10 für Fuß- und Radverkehr weiterentwickeln
Für stärker frequentierte Abschnitte wurde deshalb bereits beim Bau ein separater Gehweg vorgesehen – beispielsweise bei der Uni. An einigen anderen Abschnitten wird der Bedarf immer deutlicher. Deswegen arbeiten wir Schritt für Schritt daran, dass sowohl der Rad- als auch der Fußverkehr hier entspannt und attraktiv unterwegs sein können.
Der neuste Abschnitt zwischen Kronshagener Weg und Langenbeckstraße wird gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der "Förderinitiative Fußverkehr". Das BMDV stellt rund 630.000 Euro an Fördermitteln bereit. Künftig können hier Schüler*innen sicher zu den Friedrich-Junge-Schulen laufen und auch der Weg in die Kleingärten wird komfortabler.
Als Teil der Veloroute 10 ist das Projekt aus der Maßnahme Premiumradrouten in der Landeshauptstadt Kiel aus dem „Green City Plan“ sowie dem Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzept entstanden.
Was passiert?
Kiel ist zu Fuß unterwegs. Nahezu jeder dritte Weg wird gegangen. Damit Gehen in Kiel noch angenehmer, sicherer und komfortabler wird braucht es Infrastruktur, die auf die Bedürfnisse und Anforderungen von Fußgänger*innen eingeht. So auch an der Veloroute 10.
Auf einem 350 Meter langen Abschnitt der Veloroute 10 wird zwischen dem Kronshagener Weg und der Langenbeckstraße ein mindestens 2,50 Meter breiter Gehweg parallel zur vorhandenen Fahrradstraße gebaut.
Von der Langenbeckstraße aus verläuft der Gehweg zunächst unmittelbar an der Fahrradstraße. Zur Fahrradstraße ist als Sicherheitsabstand zusätzlich ein Trennstreifen von 40 Zentimetern vorgesehen. Im weiteren Verlauf dient dieser zudem als Entwässerungsrinne.
Im Bereich des ehemaligen Telekom-Gebäudes verschwenkt der Weg und rückt von der Veloroute leicht ab. Außerdem wird der Gehweg hier breiter, da dieser gleichzeitig die Feuerwehrzufahrt zum Gebäudekomplex darstellt. Unmittelbar am Kronshagener Weg rückt der Weg noch weiter ab, damit die vorhandenen großen Bäume erhalten bleiben. Daher ist hier eine zusätzliche Beleuchtung vorgesehen.
In direkter Verlängerung wird eine separate Querungsmöglichkeit für den Fußverkehr angelegt.
Mit der Veloroute 10 ist ein Fahrradschnellweg auf eigener Trasse entstanden, der in einer Westtangente um die Innenstadt eine ungestörte, zügige und komfortable Fortbewegung mit dem Rad ermöglicht.
Dafür wurde ein 1995 zuletzt genutztes Industriegleis ab 2012 umgenutzt. Die alten Gleise wurden beseitigt und der etappenweise Bau der 4 Meter breiten Veloroute begonnen. Im September 2019 wurde die aktuelle Ausbaustrecke von der Saarbrückenstraße (Hassee) bis zum Holstein Stadion (Wik) fertiggestellt.
Im sowohl durch Radfahrer*innen als auch Fußgänger*innen stark frequentierten Bereich der Universität wurden bereits zur Eröffnung der dortigen Abschnitte teils begleitende Gehwege errichtet. 2019 nutzten durchschnittlich etwa 2.400 Radfahrer*innen diese Verbindung pro Tag – nun sind es durchschnittlich 4.000 und in der bisherigen Spitze am 22. Juni 2023 waren es sogar fast 8.000 Radfahrer*innen. Damit ist die Veloroute 10 zu einer der wichtigsten Radwegeverbindungen in Kiel geworden – nahezu aus dem Stand.
Die Attraktivität einer eigenständigen, störungsfreien, ruhigen und grünen Verbindung wird aber nicht nur von Radfahrer*innen hoch geschätzt. Auch Fußgänger*innen nutzen intensiv diese Verbindung.
Aufgrund des modellhaften Charakters der Veloroute 10 hat die Landeshauptstadt Kiel vieles erst im Prozess dazugelernt. Fortwährend wurden daher Verbesserungen vorgenommen, um die Erreichbarkeit oder die Attraktivität weiter zu steigern. Die Route wurde überdies in das Fußwegeachsenkonzept der Stadt aufgenommen.
Mit der steigenden Nutzungsintensität von Rad- und Fußverkehr hat aber auch die Zahl der Konflikte zugenommen. Einige Radfahrer*innen nutzen die erste für sie exklusiv gebaute Route mit der Erwartungshaltung, dass diese nur vom Radverkehr genutzt werden sollte und fahren mitunter schnell und sehr nah an Fußgänger*innen vorbei – dies wird durch die vermehrte Nutzung von E-Bikes weiter verstärkt. Es besteht teils eine sehr geringe Rücksichtnahme gegenüber dem Fußverkehr.
Gleichzeitig würden viele Fußgänger*innen auch gerne entspannt nebeneinander gehen und dabei nicht ständig auf den Radverkehr achten müssen. Daher ist die Entscheidung gefallen, schrittweise und entsprechend der Verfügbarkeit von Flächen einen begleitenden Gehweg entlang der Veloroute 10 zu schaffen.
Die zahlreichen Maßnahmen entlang der Veloroute 10 schaffen nachträglich zur Ursprungsmaßnahme für den Fahrradverkehr eine neue eigenständige, störungsfreie, ruhige und grüne Fußverkehrsverbindung – so auch dieser Abschnitt des begleitenden Gehwegs zwischen Kronshagener Weg und Langenbeckstraße.
Mit dieser neuen Verbindung erfolgt auch ein Lückenschluss im Fußverkehrsnetz. Dieser erfolgt nicht nur aus rein planerischen Überlegungen, sondern speist sich insbesondere aus der Erfahrung, dass die Verbindung auch heute schon vom Fußverkehr frequentiert und diese mit einer attraktiven Infrastruktur künftig noch stärker genutzt werden wird.
Gerade die Trennung von Fuß- und Radverkehr und die jeweilige Schaffung bzw. Optimierung einer eigenständigen vom motorisierten Verkehr abgekoppelten Infrastruktur trägt zu einer Steigerung der Attraktivität bei. So werden auch vorhandene Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr aufgelöst und die Verkehrssicherheit für alle insgesamt erhöht.
- Fuß- und Radverkehr sollen getrennt und damit konfliktfrei voneinander unterwegs sein können.
- Es soll ein sicherer Schulweg entstehen.
- Gehenden soll ermöglicht werden in Gruppen und auch nebeneinander unterwegs sein zu können.
Zentral bei der Gesamtbetrachtung des Projektes Veloroute 10 ist die ständige Anpassung, Ergänzung und Verfeinerung des Projektes für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Unser Anspruch ist es die Nutzung immer wieder zu überprüfen und entsprechend der Wünsche und Bedarfe das Projekt weiter zu entwickeln.
Dabei berücksichtigen wir vorausschauend die weiteren Entwicklungen entlang der Route. Während lange Zeit vor allem Verbesserungen für den Radverkehr getroffen wurden, wird dies nun auf den Fußverkehr ausgeweitet. Deutlich wird, dass für den Radverkehr attraktive Routen, diese in innerörtlichen Lagen auch für den Fußverkehr attraktive Verbindungswege darstellen. Diese Synergie ist grundsätzlich zu berücksichtigen und bestmöglich zu nutzen. Dies holen wir nun mit einer separaten Fußverkehrsinfrastruktur nach.
Förderung
Gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
Förderkennzeichen: VBFU2309
Titel des Fördervorhabens: "Begleitender Gehweg entlang der Veloroute 10 – Abschnitt zwischen Kronshagener Weg und Langenbeckstraße"
Laufzeit: 1. Februar 2024 bis 31. Dezember 2024