Gewerbe, Handel & Events
Einleitung und weiterführende Links
In den drei Bereichen Gewerbe, Handel und Events können Zero Waste-Ziele auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden. Das Handlungsfeld umfasst dabei den Warentransport, die Abfalltrennung und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Das Gewerbe und der Handel umfassen alle in der Landeshauptstadt Kiel ansässigen Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Dienstleistungen, Handwerk, Handel und Events, aber auch den Bausektor. Unter Events werden sowohl städtische Veranstaltungen als auch externe Veranstaltungen, die auf städtischen Grund stattfinden verstanden.
Mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen und bei Veranstaltungen
Nachhaltigkeit ist für Unternehmen ein immer wichtigeres Thema. Dies zeigt sich auch in einer abfallärmeren Produktion. Unternehmen können beispielsweise auf eine ressourcenschonende Produktgestaltung umstellen oder Mehrweg-Transportverpackungen nutzen. Im Handel kann u.a. die Bewusstseinsbildung von Verbraucher*innen gestärkt werden und durch das Angebot von regionalen, unverpackten Waren zur Abfallvermeidung beigetragen werden. Möglichkeiten für Veranstaltungen sind beispielsweise die Umstellung von Einweg- auf Mehrweggeschirr und die getrennte Sammlung von Abfällen.
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Ziel 1: Die Abfälle aus Produktion und Gewerbe sollen 1. erfasst und 2. soll die Abfallintensität (Abfallaufkommen/ BIP) des Abfalls aus Produktion und Gewerbe bis 2035 halbiert werden.
22 Maßnahmen wurden für das Zero Waste-Konzept erarbeitet. Diese können nicht alle auf einmal, sondern sollen nach und nach umgesetzt werden.
- Zero Waste-Straße
- Beratungsgespräche vor Gebäudeabbrüchen
- Selbstverpflichtung zur Nutzung wiederverwendbarer Transportverpackungen
- Errichtung einer Bauteile- und Bodenbörse Kiel
- Verpflichtender Rohstoff-Gebäudepass
- Selbstverpflichtung zum Rezyklatanteil und zu Verwendung nachwachsender Rohstoffe in öffentlichen Gebäuden in Kiel
- Beratungsangebot für Unternehmen speziell für industrielle Symbiosen
- Erhalt von bestehenden Gebäuden statt Abriss
- Vernichtungsverbot für Retouren und Überhänge öffentlich anregen
- Partnerschaften mit Unternehmen (z. B. um Second-Hand-Kaufhäuser zu unterstützen & Einwegverpackungen zu reduzieren)
- Förderung abfallarmer Reiseprodukte, z. B. durch Initiativen mit Kieler Hotels
- Ressourcenschonendes und abfallarmes Bauen über den Einsatz von Sekundär- und Recyclingmaterialien als auch über nachhaltige Materialien fördern
- Einsatz von Recycling-Materialien sowie nachhaltigen und nachwachsenden Baustoffen am Leuchtturmprojekt „Feriendorf Falckenstein“
- Selbstverpflichtung für Zero Waste-Konzepte in Restaurants
- Flächendeckendes Angebot zum Foodsharing, auch für Produktionsreste
- Unterstützung bei der Umsetzung der Gewerbeabfallsortierung
- Beratung für bzw. Zusammenarbeit mit Unternehmen zur Identifikation von Einsparungsmöglichkeiten im Betrieb durch die Einführung von Umwelt- und Abfallvermeidungsmaßnahmen (am Beispiel Ökoprofit)
- Freiwillige gewerbsinterne Implementierung einer Zero Waste-Strategie
- Mehrwegboxen für Take Away-Essen unterstützen
- Secondhand Kaufhäuser mit größerem und modernerem Angebot ausstatten und bewerben
- Fishing for Litter unterstützen
- Zero Waste-Wettbewerb für Firmen
Ziel 1: Bis 2025 gibt es keine Einwegverpackungen mehr auf lokalen Märkten in der Landeshauptstadt Kiel soweit dies gesetzlich, als auch aus hygienischen Gründen möglich ist.
Ziel 2: Bis 2025 soll es mindestens ein Pilotprojekt für einen unverpackten Drogeriemarkt geben.
Ziel 3: Bis 2035 haben 30% der Kieler Geschäfte ein Zero Waste-Label.
9 Maßnahmen wurden für das Zero Waste-Konzept erarbeitet. Diese werden nicht alle auf einmal, sondern nach und nach umgesetzt.
- Rabatte beim Mitbringen von eigenen Verpackungen
- Selbstverpflichtung für Mehrwegquote im Kieler Handel
- Förderung unverpackter, regionaler Lebensmittel
- Mehrweglösungen in Drogeriemärkten
- Stadtteilmärkte ohne Einwegverpackungen
- Ausweitung Runder Tisch Plastiktütenfreies Kiel
- Mehrweg-Obstbeutel und Brottüten
- Erscheinungsrhythmus von Supermarkt-Werbeprospekten strecken oder auf Vor-Ort-Aushänge reduzieren
- Zero Waste-Label
Ziel 1: Bis 2025 gibt es auf den Events, die von der Landeshauptstadt Kiel organisiert werden, nur noch Mehrweggeschirr. Bis 2030 gibt es auf allen Events, die auf den städtischen Flächen stattfinden, nur noch Mehrweggeschirr.
Ziel 2: Auf allen Events in der Landeshauptstadt Kiel muss es obligatorisch Abfallbehälter für wiederverwertbare und kompostierbare Abfälle geben. Nach Möglichkeit sollen auch Kontrollen und Hilfen bei der Trennung bereitgestellt werden.
10 Maßnahmen wurden für das Zero Waste-Konzept erarbeitet. Diese können nicht alle auf einmal, sondern sollen nach und nach umgesetzt werden.
- Verbot von Einwegverpackungen auf allen Kieler Events
- Verpflichtung von Foodsharing-Angeboten auf Events in Kiel
- Zero Waste-Standards für Events in Kiel
- Aufbau/Ausbau von Verleihsystemen
- Mülltrennung auf Events
- Selbstverpflichtung zur Nutzung von wiederverwendbarem Equipment für Events
- Gezielte und abfallarme Werbung
- Digitale Tickets
- Ausweitung des Angebots mobiler Spülstationen in der Landeshauptstadt Kiel
- Zero Waste-Picknick
Einrichtung einer Bodenbörse für Kiel
Bodenaushub ist eine endliche Ressource, die es zu schützen gilt. Bei Baumaßnahmen, zum Beispiel bei der Errichtung von Gebäuden oder im Straßenbau, fallen in der Regel große Mengen an Bodenaushub an, die entsorgt werden müssen. Andererseits wird bei den Baumaßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt oftmals wieder Bodenaushub benötigt.
Die Bodenbörse der Landeshauptstadt soll eine Anlaufstelle für Bauherr*innen, Planungsbüros, Tiefbauunternehmen und Entsorgungsfirmen sein und eine Austauschplattform bieten, um den eigenen Bodenaushub bei anderen Bauvorhaben zu verwerten bzw. Bodenaushub von anderen Baustellen bei sich einzusetzen.
Mit diesem Vorhaben soll der Bodenaushub im Wirtschaftskreislauf gehalten werden, die knappen Deponiekapazitäten geschont und der Einsatz von Primärrohstoffen verringert werden. Aber auch die Transportwege sollen minimiert und damit CO2-Emissionen eingespart werden.
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Mehrweg-Obstbeutel und Brottüten
Damit Kieler*innen in Zukunft vermehrt Lebensmittel ohne Verpackung kaufen, hat die Landeshauptstadt eigene Obst- und Gemüsebeutel angeschafft. Diese werden bei verschiedenen Veranstaltungen kostenlos ausgegeben.
Die Beutel aus Baumwolle ersetzen beim Einkauf dünne, sogenannte Hemdchentüten, die in der Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt angeboten werden. Die Zero Waste-Beutel erleichtern den Umstieg auf Mehrwegbeutel und stärken das Bewusstsein für die Vermeidung von Abfällen.
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Zero Waste News | Aktuelles
Verpflichtung von Foodsharing-Angeboten auf allen Kieler Events
Jedes Jahr werden in Deutschland pro Person etwa 75kg Lebensmittel weggeworfen. Das sind mehr als 6 Mio. Tonnen Lebensmittel, die im Abfall landen. Um diese Menge zu reduzieren sollen Foodsharing-Angebote auf den Kieler Events vermehrt angewendet werden.
In einem Pilotprojekt 2021 wurden übriggebliebene Lebensmittel auf der Kieler Woche bei städtischen Empfängen und bei dem Segelwettbewerb in Schilksee umverteilt und an Foodsharing e.V. weitergegeben. 2022 wurde dieses Projekt ausgeweitet und alle gastronomischen Anbieter*innen über die Möglichkeit informiert, ihre Lebensmittelreste an Foodsharing e.V. abzugeben. Für die Kieler Woche 2023 wird das Projekt evaluiert und weiter ausgebaut.
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Verbot von Einwegprodukten auf allen Kieler Events
Durch die Änderung der Abfallsatzung gilt auf Kieler Events seit Beginn des Jahres 2022 ein Mehrweggebot. Zudem wurde zur Kieler Woche 2019 ein einheitliches Becherpfandsystem mit zentraler Reinigungsstation eingeführt, das die Verwendung von Einwegbechern vollständig ersetzt. Außerdem wurde in einem Pilotprojekt in Schilksee während des Segelwettbewerbs die Nutzung von Mehrweggeschirr erprobt. Die Auswertung wird aktuell durch das Kieler Woche Büro durchgeführt.
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Zero Waste-Standard für Events
Gemeinsam mit der Umweltberatung und dem Klimaschutz-Team der Landeshauptstadt Kiel wird an der Ausarbeitung eines „Leitfadens für nachhaltige Events“ gearbeitet. Neben Zero Waste-Standards, wie etwa Mehrweggeschirr, wiederverwendbare Transportverpackungen und die Anbindung an Foodsharing e.V. , sollen auch andere nachhaltige Aspekte wie Bio-Ware, Regionalität und Saisonalität von Lebensmitteln sowie Energieeffizienz beachtet werden.
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Mülltrennung auf Events
Eine sortenreine Trennung von Abfällen ist besonders wichtig, um Ressourcen im Kreislauf führen zu können. Neben Privathaushalten ist dies auch bei Events wichtig. Aufgrund der hohen Fehlwurfquote (Abfall landet in der falschen Tonne) stellt die Abfalltrennung bei Events eine große Herausforderung dar. Deshalb wurde in einem ersten Schritt zuerst die Restabfalleimer bei der Kieler Woche 2022 um Abfalleimer für Glas erweitert.
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Zero Waste-Infopoint
Gemeinsam mit ihren Kooperationspartner*innen hat die Architektin Sabine Schlüter ein Zero Waste-Infopoint entwickelt. Der Infopavillon besteht aus nachwachsenden und wiederverwendbaren sowie recycelten Baustoffen und informiert über ressourcenschonendes Bauen.
Neben dem erlebbaren Aspekt durch die Gestaltung aus Holz und recyceltem Beton, können sich Interessierte über das Zero Waste-Projekt und den Einsatz von nachhaltigen Materialien wie Lehm, Seegras, Baumwolle, Flachs oder Stroh informieren. Der Zero Waste-Infopoint stand im Frühjahr 2022 auf dem Rathausplatz. Die weitere Aufstellung wird derzeit vorbereitet.