Zero.Waste.City Schwerpunkt Gewerbe, Handel & Events
Einleitung und Links zu Sprungmarken
In den drei Bereichen „Gewerbe, Handel und Events“ gibt es zahlreiche Möglichkeiten Abfälle zu vermeiden: Zum Beispiel beim Warentransport, bei der Abfalltrennung und bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Die Maßnahmen für Gewerbe, Handel und Events betreffen alle in der Landeshauptstadt Kiel ansässigen Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Dienstleistungen, Handwerk, Handel und Events, sowie den Bausektor.
Im gewerblichen Bereich können Unternehmen bereits bei der Produktion auf möglichst wenig anfallenden Abfall achten. Aber auch eine ressourcenschonende Produktgestaltung oder die Nutzung von Mehrweg-Transportverpackungen sind ein Schritt in Richtung „Zero Waste“.
Im Handel kann durch das Angebot von regionalen, unverpackten Waren zur Abfallvermeidung beigetragen werden. Zusätzlich stärkt dies das Bewusstsein der Verbraucher*innen für vermeidbare Abfälle.
Möglichkeiten für Veranstaltungen sind beispielsweise die Nutzung von Mehrweggeschirr und die getrennte Sammlung von Abfällen.


Inhalt auf dieser Seite
Ziele
Gewerbe
Ziel 1: Die Abfälle aus Produktion und Gewerbe sollen 1. erfasst und 2. soll die Abfallintensität (Abfallaufkommen/ BIP) des Abfalls aus Produktion und Gewerbe bis 2035 halbiert werden.
Handel
Ziel: 1: Bis 2025 gibt es keine Einwegverpackungen mehr auf lokalen Märkten in der Landeshauptstadt Kiel soweit dies gesetzlich, als auch aus hygienischen Gründen möglich ist.
Ziel 2: Bis 2025 soll es mindestens ein Pilotprojekt für einen unverpackten Drogeriemarkt geben.
Ziel 3: Bis 2035 haben 30% der Kieler Geschäfte ein Zero Waste-Label.
Events
Ziel 1: Bis 2025 gibt es auf den Events, die von der Landeshauptstadt Kiel organisiert werden, nur noch Mehrweggeschirr. Bis 2030 gibt es auf allen Events, die auf den städtischen Flächen stattfinden, nur noch Mehrweggeschirr.
Ziel 2: Auf allen Events in der Landeshauptstadt Kiel muss es obligatorisch Abfallbehälter für wiederverwertbare und kompostierbare Abfälle geben. Nach Möglichkeit sollen auch Kontrollen und Hilfen bei der Trennung bereitgestellt werden.
Maßnahmen in Umsetzung
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Mehrwegboxen für Take Away-Essen unterstützen
Mit einer großen Kampagne hat die Landeshauptstadt Kiel auf die Nutzung von Mehrwegverpackungen für Essen und Getränke zum Mitnehmen aufmerksam gemacht. Auf einer Landingpage wurden Informationen zur 2023 eingeführten Mehrwegangebotspflicht und ein Mitmach-Angebot für Betriebe eingestellt. Gemeinsam mit der Wirtschaft und Umweltverbänden wird die Förderung von Mehrweg weiterhin diskutiert.

Einrichtung einer Bodenbörse für Kiel
Die Kieler Bodenbörse bietet eine Austauschplattform, um den Bodenaushub von Baustellen, der Errichtung von Gebäuden oder im Straßenbau bei anderen Bauvorhaben einzusetzen. Mit diesem Vorhaben soll der Bodenaushub im Wirtschaftskreislauf gehalten werden, die knappen Deponiekapazitäten geschont und der Einsatz von Primärrohstoffen verringert werden. Aber auch die Transportwege sollen minimiert und damit CO2-Emissionen eingespart werden. Die Bodenbörse ist online aufrufbar und kann auch von Privatpersonen genutzt werden.

Zero Waste-Picknick
In Kooperation mit der Interessengemeinschaft die Holtenauer e. V. wurde das Zero Waste-Picknick im September 2023 und 2024 auf der Holtenauer Straße ausgerichtet. Das Straßenfest knüpft an das Umweltfest an, welches 1994 erstmals stattgefunden hat. Rund 200 Picknicktische und vielfältige Angebote von Initiativen und Vereinen luden zum Verweilen ein.
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Kiel kocht auf dem Wochenmarkt
Auf den Kieler Wochenmärkten gab es 2023 und 2024 Kochevents. All das, was es regional und saisonal auf dem Wochenmarkt zu kaufen gibt, wanderte vor den Augen der Besucher*innen in den Kochtopf, wurde von Spitzenköchen zubereitet und konnte als fertiges Gericht probiert werden.

Zero Waste-Standard für Events
Gemeinsam mit der Umweltberatung und dem Klimaschutz-Team der Landeshauptstadt Kiel wurden vielfältige Ansätze für Zero Waste-Events identifiziert. Neben Zero Waste-Standards, wie etwa Mehrweggeschirr, wiederverwendbare Transportverpackungen und die Anbindung an Foodsharing e.V., können auch andere nachhaltige Aspekte wie Bio-Ware, Regionalität und Saisonalität von Lebensmitteln sowie Energieeffizienz beachtet werden. Im Jahr 2024 hat der Zero Waste Verein das Waterkant Festival in der Umsetzung von ressourcenschonenden Maßnahmen begleitet. Die Ergebnisse können auf der Webseite des Vereins eingesehen werden.
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Kiel kann Kiez
Unter dem Motto „Kiel kann Kiez“ unterstützt Kiel Marketing die Ansiedlung von lokalen Betrieben in der Innenstadt. Hierdurch wurden die Prinzipien Gebraucht kaufen, leihen sowie ressourcenschonender Konsum in der Innenstadt erlebbar. Gefördert wird das Projekt aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Mülltrennung auf Events
Eine sortenreine Trennung von Abfällen ist besonders wichtig, um Ressourcen im Kreislauf führen zu können. Neben Privathaushalten ist dies auch bei Events wichtig. Aufgrund der hohen Fehlwurfquote (Abfall landet in der falschen Tonne) stellt die Abfalltrennung bei Events eine große Herausforderung dar. Deshalb wurde in einem ersten Schritt zuerst die Restabfalleimer bei der Kieler Woche 2022 um Abfalleimer für Glas erweitert.
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Zero Waste-Infopoint
Gemeinsam mit ihren Kooperationspartner*innen hat die Architektin Sabine Schlüter einen Zero Waste-Infopoint entwickelt. Der Infopavillon bestand aus nachwachsenden und wiederverwendbaren sowie recycelten Baustoffen und informierte über ressourcenschonendes Bauen.
Neben dem erlebbaren Aspekt durch die Gestaltung aus Holz und recyceltem Beton, konnten sich Interessierte über das Zero Waste-Projekt und den Einsatz von nachhaltigen Materialien wie Lehm, Seegras, Baumwolle, Flachs oder Stroh informieren. Der Zero Waste-Infopoint stand im Frühjahr 2022 auf dem Rathausplatz. Die weitere Aufstellung wird derzeit vorbereitet.
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Unterstützung bei der Umsetzung der Gewerbeabfallsortierung
Die untere Abfallentsorgungsbehörde berät und überprüft Unternehmen und Organisationen bei der Umsetzung der Gewerbeabfallverordnung und der Information über Mehrweg. Bei Interesse wenden Sie sich an die Kolleg*innen der Unteren Abfallentsorgungsbehörde.
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Vernichtungsverbot für Retouren und Überhänge öffentlich anregen
Immer mehr Einkäufe werden online getätigt und auch häufig wieder zurückgeschickt, was nicht immer nachhaltig ist. Durch die Vernichtung von Retouren gehen nicht nur Produkte und Gegenstände verloren, sondern auch die für die Herstellung und den Transport eingesetzten Ressourcen. In der Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte auf europäischer Ebene ist die Vernichtung von unverkaufter Bekleidung und Schuhen ab dem Jahr 2026 für Großunternehmen und ab 2030 für mittlere Unternehmen verboten.

Mehrweg-Obstbeutel und Brottüten
Damit Kieler*innen in Zukunft vermehrt Lebensmittel ohne Verpackung kaufen, hat die Landeshauptstadt eigene Obst- und Gemüsebeutel angeschafft. Diese werden bei verschiedenen Veranstaltungen kostenlos ausgegeben.
Die Beutel aus Baumwolle ersetzen beim Einkauf dünne, sogenannte Hemdchentüten, die in der Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt angeboten werden. Die Zero Waste-Beutel erleichtern den Umstieg auf Mehrwegbeutel und stärken das Bewusstsein für die Vermeidung von Abfällen.

Verpflichtung von Foodsharing-Angeboten auf allen Kieler Events
Jedes Jahr werden in Deutschland pro Person etwa 78kg Lebensmittel weggeworfen. Das sind mehr als 6 Mio. Tonnen Lebensmittel, die im Abfall landen. Um diese Menge zu reduzieren sollen Foodsharing-Angebote auf den Kieler Events vermehrt angewendet werden. In einem Pilotprojekt 2021 wurden übriggebliebene Lebensmittel auf der Kieler Woche bei Empfängen und beim Segelwettbewerb in Schilksee an Foodsharing e.V. weitergegeben. 2022 wurde dieses Projekt ausgeweitet und alle gastronomischen Anbieter*innen über diese Möglichkeit informiert.
Maßnahmen in Planung
Gewerbe
- Zero Waste-Straße
- Beratungsgespräche vor Gebäudeabbrüchen
- Selbstverpflichtung zur Nutzung wiederverwendbarer Transportverpackungen
- Verpflichtender Rohstoff-Gebäudepass
- Selbstverpflichtung zum Rezyklatanteil und zur Verwendung nachwachsender Rohstoffe in öffentlichen Gebäuden in Kiel
- Beratungsangebot für Unternehmen speziell für industrielle Symbiosen
- Erhalt von bestehenden Gebäuden statt Abriss
- Partnerschaften mit Unternehmen (z. B. um Second-Hand-Kaufhäuser zu unterstützen & Einwegverpackungen zu reduzieren)
- Förderung abfallarmer Reiseprodukte, z. B. durch Initiativen mit Kieler Hotels
- Ressourcenschonendes und abfallarmes Bauen über den Einsatz von Sekundär- und Recyclingmaterialien als auch über nachhaltige Materialien fördern
- Einsatz von Recycling-Materialien sowie nachhaltigen und nachwachsenden Baustoffen am Leuchtturmprojekt „Feriendorf Falckenstein“
- Selbstverpflichtung für Zero Waste-Konzepte in Restaurants
- Freiwillige gewerbsinterne Implementierung einer Zero Waste-Strategie
- Secondhand-Kaufhäuser mit größerem und modernerem Angebot ausstatten und bewerben
- Fishing for Litter unterstützen
- Zero Waste-Wettbewerb für Firmen
Handel
- Rabatte beim Mitbringen von eigenen Verpackungen
- Selbstverpflichtung für Mehrwegquote im Kieler Handel
- Förderung unverpackter, regionaler Lebensmittel
- Mehrweglösungen in Drogeriemärkten
- Stadtteilmärkte ohne Einwegverpackungen
- Ausweitung Runder Tisch Plastiktütenfreies Kiel
- Erscheinungsrhythmus von Supermarkt-Werbeprospekten strecken oder auf Vor-Ort-Aushänge reduzieren
- Zero Waste-Label
Events
- Verbot von Einwegverpackungen auf allen Kieler Events
- Selbstverpflichtung zur Nutzung von wiederverwendbarem Equipment für Events
- Gezielte und abfallarme Werbung
- Digitale Tickets
- Aufbau/Ausbau von Verleihsystemen
- Ausweitung des Angebots mobiler Spülstationen in der Landeshauptstadt Kiel
Unsere 6 Schwerpunkte
Kontakt
Selina Kahl M.A.
Projektleiterin Zero.Waste.City.
Landeshauptstadt Kiel, Umweltschutzamt
0431 901-3729
zerowaste@kiel.de
Allgemeine Anfragen zur Nachhaltigkeit beantwortet die Umweltberatung unter
0431 901-3781 oder
umweltberatung@kiel.de
Für Presseanfragen wenden Sie sich bitte an
presse@kiel.de
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