Zero.Waste.City
Lebensmittel retten

Einleitung und Sprunglinks zu Abschnitten

Mit den Zero Waste-Aktivitäten schützen wir unsere wertvollen Ressourcen. Wir reduzieren Lebensmittel­verschwendung, also die Entsorgung von noch genießbaren Lebensmitteln im Abfall. So bewahren wir die Ressourcen, die zur Produktion und für die Verarbeitung unserer Lebensmittel aufgebracht werden.

 

Städte gegen Food Waste - Kiel meint es ernst!

Um deutlich zu machen, wie wichtig das Thema Lebensmittelverschwendung ist, tritt Kiel der Initiative „Städte gegen Food Waste bei. Das bedeutet konkret die Umsetzung folgender Ansätze:

Kommunikation

Über die Problematik der Lebensmittelverschwendung berichten und das Thema in die Öffentlichkeit tragen. 

Umverteilung

Unterstüzung der Umverteilung von noch genießbaren Lebensmitteln aus Betrieben, Mensen und Kantinen und dem Handel, die sonst im Abfall landen würden und von Lösungen berichten.

Prävention

Lebensmittelverschwendung verhindern, indem die Bürger*innen über das Thema auf öffentlichen Veranstaltungen informiert und bei der Rettung von Lebensmitteln unterstützt werden.

 
 

Lebensmittel retten leicht gemacht

Obst und Gemüse machen ein Drittel der Lebensmittelabfälle im Haushalt aus. Regionale und saisonale Lebensmittel brauchen dank der kurzen Wege häufig keine Verpackung für den Transport und keine Konservierung. Somit kann das Abfallaufkommen entlang der Produktionskette verringert werden.

Zusätzlich unterstützt der regionale Einkauf den konsequenten Klimaschutz, denn Emissionen bei Lagerung und Transport werden verringert. Ein doppelter Gewinn für Zero Waste.

Eine Übersicht über regionale und saisonale Obst- und Gemüsesorten bietet der Saisonkalender für Gemüse und der Saisonkalender für Obst der Kieler Umweltberatung .

Frische Lebensmittel bleiben länger frisch durch korrekte Lagerung und einen geplanten und sorgsamen Umgang. Einfache Veränderungen im Umgang mit Lebensmitteln können Verschwendung vermeiden helfen.

 

So geht's

Gezielt einkaufen

Planen Sie Ihren Einkauf mit einem Einkaufszettel oder Wochenplan. So landen nur Zutaten, die Sie brauchen, im Einkaufskorb. Kaufen Sie weiches Obst und Gemüse erst einen oder zwei Tage vor der Verwendung.

Richtig lagern

Viele Lebensmittel halten unter bestimmten Bedingungen besonders lange, so gibt es im Kühlschrank für jedes Produkt den richtigen Platz. Zudem verzögert ein hygienischer Umgang mit Lebensmitteln das Verderben, ein sauberer Lagerplatz ist daher Pflicht. Die Verbraucherzentrale hat eine ausführliche Beschreibung der richtigen Lagerung für viele verschiedene Produktgruppen erstellt. 

Mit Resten kochen

Verbrauchen Sie angebrochene und verderbliche Lebensmittel, bevor Sie einkaufen gehen. Apps wie "Beste Reste" helfen, Rezeptideen zu finden. Aus vielen vermeintlichen Obst- und Gemüseabfällen können Sie leckere Gerichte zaubern – zum Beispiel ein Pesto aus Möhrengrün.

Einfrieren

Zu viel gekocht? Frieren Sie Reste in Boxen und Gläsern ein. Auch zu viel gekauftes Obst oder Gemüse können Sie einkochen oder einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen.

Auf Sinne verlassen

Produkte außer Fisch und Fleisch sind meist auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar. Machen Sie den Augen-Nase-Zunge-Check. Wenn das Lebensmittel gut aussieht, riecht und schmeckt, ist es zu gut zum Wegwerfen.

Fair-teilen

Auf foodsharing.de finden Sie Orte in Kiel, an denen Sie übriggebliebene Lebensmittel spenden können. Oder Sie bieten Nachbar*innen und Kolleg*innen Ihre übrigen Lebensmittel an. Besonders vor dem Urlaub ist das ein guter Weg, um Essen vor der Tonne zu retten.


Weniger Verschwendung - mehr Genuss: das Zero Waste-Rezept des Monats

Hier finden Sie das Zero Waste-Rezept des Monats. Die Rezepte basieren auf regionalen und saisonalen Zutaten und zeigen, wie Sie Lebensmittelverschwendung einfach umgehen.

Zeitaufwand: 10 Minuten
Schwierigkeit: einfach
Pro Portion: Energie: 123 kcal / Kohlenhydrate: 1 g / Eiweiß: 3 g / Fett: 11 g

 
Zutaten
150 g Möhrengrün
2 Knoblauchzehen
50 g Parmesan
150 g Mandeln mit Haut
120 ml Olivenöl
Salz, Pfeffer, Zitronensaft

 
Zubereitung
1. Zupfen Sie die Blätter von den Stielen und waschen Sie das Möhrengrün gründlich. Rösten Sie die Mandeln ohne Öl in einer Pfanne. Hacken Sie die Knoblauchzehen und reiben Sie den Parmesan.

2. Pürieren Sie die abgekühlten Mandeln, den Parmesan, das Möhrengrün und den Knoblauch. Dann das Olivenöl hinzugeben und kurz mitpürieren. 

Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft verfeinern – fertig!

Sie sagen auch in ihrer Küche der Lebensmittelverschwendung den Kampf an und haben ein Zero Food Waste-Rezept, das Sie gerne als Rezept des Monats mit uns teilen möchten? Senden Sie uns gerne Ihr Rezept mit einem Foto des Gerichts an .

 

 


Zero Food Waste im Zero Waste-Konzept

Kiels Zero Food Waste Ziele

Bis unsere Lebensmittel den Weg auf unseren Teller finden, gehen Sie einen langen Weg entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette. Von den Lebensmittelproduzenten, über die Groß- und Einzelhändler, hin zu lebensmittelverarbeitenden Betrieben und den Konsumenten in privaten Haushalten. 

Auf diesem Weg gibt es vielfältige Ursachen für Lebensmittelverschwendung. Beginnend bei der Vernichtung von krummem, zu großem oder zu kleinem Gemüse durch den Produzenten (EU-Politik), über Verschwendung durch falsche Lagerung im Geschäft oder Handel, oder durch Fehlkäufe im gewerblichen und privaten Bereich.

Das Zero Waste-Konzept enthält daher eine Vielzahl an Maßnahmen, die dabei helfen, Lebensmittel vor der Abfalltonne zu retten.

  • Die Gesamtabfallmenge pro Kopf pro Jahr in der Landeshauptstadt Kiel soll bis 2035 um 15 % reduziert werden.
  • Die Haus- und Geschäftsabfälle in der Landeshauptstadt Kiel sollen bis zum Jahr 2035 um 50 % (auf durchschnittlich 85 Kilogramm pro Kopf pro Jahr) reduziert werden. Langfristig strebt die Landeshauptstadt Kiel ein Haus- und Geschäftsabfallaufkommen von durchschnittlich weniger als 50 Kilogramm pro Kopf pro Jahr an.
  • Der Anteil des biogenen Abfalls im Haus- und Geschäftsabfall soll in der Landeshauptstadt Kiel 1. erfasst und 2. bis 2035 um 50 % reduziert werden.
  • Die Abfälle aus Produktion und Gewerbe sollen 1. erfasst und 2. soll die Abfallintensität (Abfallaufkommen/ BIP) des Abfalls aus Produktion und Gewerbe bis 2035 halbiert werden.

Kiels Zero Food Waste Maßnahmen

Zwölf Maßnahmen des Zero Waste-Konzepts verfolgen das Ziel, die Lebensmittelverschwendung in verschiedenen Sektoren zu reduzieren.

Öffentliche Verwaltung

  • Lebensmittelabfälle in städtischen Organisationen erfassen
  • Catering in der Verwaltung an Zero Waste-Richtlinien auslegen

Haushalte

 
  • Einkaufsratgeber Zero Waste
  •  Zero Waste Beratungsangebot für Kieler Haushalte
  •  Zero Waste Haushaltschallenge
 

Bildungseinrichtungen

  • Abfallfreie Mensa

Gewerbe

  • Selbstverpflichtung für Zero Waste-Konzepte in Restaurants
  • Flächendeckendes Angebot zum Foodsharing, auch für Produktionsreste

Events

  • Verpflichtung zu Foodsharing-Angeboten auf Kieler Event
  • Zero Waste-Picknick

Handel

 

  • Förderung unverpackter, regionaler Lebensmittel
  • Zero Waste-Label

 

 

 
 


Wenn es doch zu spät ist

Lebensmittelabfälle richtig entsorgen

Eine deutschlandweite Studie der Gesellschaft für Konsumforschung, im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, aus dem Jahr 2020, ergab, dass Lebensmittelabfälle häufig über die Restmülltonne (33 Prozent) oder sogar das Abwasser (13 Prozent) entsorgt werden. 

Durch die Entsorgung über die graue Tonne gehen wichtige Rohstoffe bei der Verbrennung der Abfälle verloren. Die Entsorgung von Lebensmittelabfällen durch das Abwassersystem kann zudem die in Städten häufig bestehende Rattenproblematik weiter verstärken und die Kläranlagen belasten.

Gekochte und ungekochte Lebensmittelabfälle sowie Obst- und Gemüseabfälle kommen in die Biotonne. Weitere Informationen zur Entsorgung von Lebensmitteln gibt es beim Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel

VERPACKUNG UND LEBENSMITTELABFÄLLE GETRENNT ENTSORGEN

17 Prozent der Lebensmittelabfälle, ein Drittel davon Milchprodukte, werden ungeöffnet oder geöffnet mit samt der Verpackung entsorgt. Werden Kunststoffverpackungen in der Biotonne entsorgt, verunreinigen sie  den aus den Abfällen in der Biotonne hergestellten Kompost. Außerdem können die Kunststoffe der Verpackungen nicht mehr dem Recyclingkreislauf zugeführt werden.

Achtung

Auch als kompostierbar gekennzeichnete Plastiktüten und Verpackungen gehören nicht in die Biotonne. 

Die Zersetzung der kompostierbaren Plastikersatzprodukte erfordert bis zu drei Mal so viel Zeit wie die Kompostierung der regulären Bioabfälle, weshalb diese in den aktuellen Kompostierungsanlagen nicht vollständig umgesetzt werden können. 

Um aus Bioabfällen wie Lebensmittelabfällen und Grünschnitt hochwertigen Kompost herstellen zu können, muss der Bioabfall frei von Verpackungen und Fremdstoffen sein.