Zero.Waste.City Kiel
Aktiv für Zero Waste

In Kiel engagieren sich verschiedene Initiativen und Vereine für eine abfall­arme Stadt. Kreative Lösungen und gemeinschaft­liches Engage­ment tragen dazu bei, Kiel zukunfts­fähig zu machen. Hier stellen wir sie vor.

 

Werk Statt Konsum

Gruppenbild der Werk Statt Konsum
   

Das Interview wurde mit Jan Lassen geführt (obere Reihe, achte Person v. l. n. r.):

Jan engagiert sich seit 2020 ehrenamtlich bei der Werk Statt Konsum und ist seit zwei Jahren Vorstandsvorsitzender.



Wie funktioniert das Konzept der Werk Statt Konsum?

Wir sind eine offene Holzwerkstatt. Wer zu Hause nicht das passende Werkzeug oder ausreichend Platz hat, dem bieten wir die Möglichkeit, eigene Projekte zu realisieren. Dafür stellen wir Raum, Werkzeug, Material und Unterstützung beim Bauen, Reparieren, Re- und Upcyceln zur Verfügung. So muss ein kaputter Stuhl von zu Hause beispielsweise nicht entsorgt, sondern kann bei uns repariert werden.

Geöffnet haben wir donnerstags von 16 bis 20 Uhr und sonntags von 12 bis 17 Uhr. Während dieser Zeiten können Interessierte einfach ohne Anmeldung bei uns vorbeikommen. Das Angebot richtet sich an alle Interessierte, von Erfahrenen bis Neulingen. Aus unserem Team sind immer Menschen vor Ort, die neue Besucher*innen zu Beginn herumführen, ihnen eine Einführung in das Angebot geben und erzählen, was es in unserer Werkstatt zu beachten gibt. Bei Rückfragen sprechen wir zudem Abläufe durch, geben Hinweise und Tipps und gucken bei der Arbeit auch mal über die Schulter, um Sicherheit zu geben.

Gewerkelt wird auf über 200 Quadratmetern. Wir verfügen über einen großen Werkraum, ein Lager, einen Schleifraum und einen Maschinenraum, der aus versicherungstechnischen Gründen nur von Vereinsmitgliedern genutzt werden darf. Die Nutzung des frei zugänglichen Angebots kostet pro Besuch 6 Euro. Unterstützen wir mit Arbeiten im Maschinenraum, erheben wir einen kleinen Aufschlag.

Einblicke in das Glückslokal
Eine Frau steht in einer Werkstatt an einer Maschine und schneidet Holz zu. Ein Mann guckt zu.
Werkeln in der Werk Statt Konsum
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Ein Mann steht in einer Werkstatt vor Vogelhäuschen mit einem Hammer in der Hand.
Vogelhäuser bauen
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Leere Werkstatt namens Werk Statt Konsum.
Werkraum der Werk Statt Konsum
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Woher kommt das Material?

Das Holz erhalten wir als Spende. Sehr viele Menschen denken an uns, was großartig ist. Bei der Annahme sind wir allerdings sehr wählerisch. Die Menschen möchten nachhaltig handeln, etwas Gutes tun und uns mit Material unterstützen. Allerdings ist es nicht nachhaltig, wenn wir das Holz letztendlich entsorgen müssen, weil wir es nicht gebrauchen können. Denn manchmal braucht es vorab einiges an Arbeit, damit es von unseren Gästen überhaupt weiterverwendet werden kann. Für die Aufbereitung des Materials haben wir leider nur begrenzte Kapazitäten. Wer also Material beisteuern möchte, kann uns ganz einfach per E-Mail Informationen und Fotos von dem Holz zukommen lassen. Über Angebote und Nachrichten freuen wir uns immer!

Welche Angebote gibt es noch?

Regelmäßig bieten wir öffentliche Workshops an. Einsehbar sind diese auf unserer Webseite. Aktuell starten wir zum Beispiel eine Workshopreihe, die sich auf das Erlernen von Techniken fokussiert. Daneben bieten wir Workshops auf Anfrage an, wenn Institutionen oder Privatpersonen mit bestimmten Bedarfen auf uns zukommen. Dabei verfolgen wir grundsätzlich immer den Zero Waste-Gedanken und die Vermittlung davon. Darüber hinaus führen wir aber auch insbesondere junge Menschen über Kinderworkshops an das Handwerk heran. Über uns erhalten sie häufig den Erstkontakt zum Werkeln. So konnten wir bereits bei einigen das Interesse für Handwerksberufe hervorrufen, was uns sehr freut.

Wie ist die Idee für die Werk Statt Konsum entstanden?

Die Werkstatt wurde 2014 als nachhaltiges Projekt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gegründet. Die Idee einer offenen Holzwerkstatt entstand im Rahmen eines Kurses und wurde durch den Gewinn des yooweedoo Ideenwettbewerbs realisiert. Seit Mai 2014 befindet sich unsere Werkstatt in den Räumlichkeiten der Alten Mu. Aufgrund der wachsenden Nachfrage vergrößerten wir uns mit der Zeit und zogen dort zwei Mal um. Mittlerweile besteht unsere Werkstatt aus rund 30 engagierten Mitgliedern, die den Betrieb ehrenamtlich organisieren.

Wie können Interessierte die Werk Statt Konsum unterstützen?

Wir freuen uns über alle Menschen, die in unser Team kommen möchten. Wir haben uns zwar über die Jahre professionalisiert, dennoch ist es nicht wichtig, wie begabt man handwerklich ist. Das Team trägt viel Wissen mit sich. Das kann bei einer Vereinstätigkeit ganz einfach erlernt werden. Daneben gibt es weitere Tätigkeiten, die innerhalb unseres Vereins auftauchen, zum Beispiel im IT- und Social-Media-Bereich. Auch hier freuen wir uns über Unterstützung.

Mehr Informationen zur Werk Statt Konsum finden Sie auf der Webseite, über Instagram @werkstattkonsum und Facebook @Werk Statt Konsum oder über nebenan.de.

 

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