Öffentliche Verwaltung
Einleitung und weiterführende Links
Für einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen möchte die Kieler Stadtverwaltung mit gutem Beispiel vorangehen. Die folgenden Maßnahmen und Projekte zeigen die vielfältigen Handlungsmöglichkeiten der Kommune, ressourcenschonende Strukturen aufzubauen.
Städte nehmen eine ganz besondere Schlüsselrolle bei der Abfallvermeidung ein, denn sie setzen die Ziele des Bundes und der Europäischen Union auf kommunaler Ebene um. Durch die Nähe zur lokalen Bevölkerung und Wirtschaft können entscheidende Kooperationen mit Bürger*innen, Wirtschaft und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Institutionen gebildet werden.
Kiel als Vorreiterin
Um mit guten Beispiel vorauszugehen können auch Zero Waste-Kriterien in der Beschaffung von Waren und Gütern berücksichtigt werden. Denn jährlich werden in Deutschland rund 480 Mrd. Euro von der öffentlichen Verwaltung ausgegeben.
Durch das Informieren der Bürger*innen zur Abfallvermeidung über Beratungen oder öffentliche Veranstaltungen wird das Leitbild des Ressourcenschutzes verankert. Zudem kann die öffentliche Verwaltung Pilotprojekte und aktive Akteur*innen aus dem Zero Waste-Bereich fördern.
- Einwegverbot in allen städtischen Organisationseinheiten
- Einwegverbot für Bewirtung auf öffentlichem Grund
- Digitalisierung zur Abfallvermeidung in der Verwaltung/ Papierloses Office
- Zero Waste Advisory Boardetablieren
- Trinkwasserspender im öffentlichen Raum
- Kampagne zu Haltet Kiel und die Förde kippenfrei
- Jährlicher Monitoring-Bericht zu den Erfolgen des Zero Waste-Projekts
- Teilnahme der Europääischen Woche der Abfallvermeidung
- Austausch mit anderen Städten in Form von Schulungen und Arbeitsgruppentreffen
- Zero Waste-Workshop für die Stadtverwaltung und die Politik
- Mülltrennung im Umweltschutzamt
- Kieler Nachhaltigkeitspreis 2021
Schnell gefunden
Ziel 1: Die Gesamtabfallmenge in den städtischen Organisationseinheiten soll 1. erfasst und 2. bis 2035 halbiert werden.
Ziel 2: Die Landeshauptstadt Kiel ist über die Stadtgrenze hinaus (regional, bundesweit, international) bekannt als Zero.Waste.City und dient als Vorbild, indem sie ihre Erfahrungen in bestehenden Gremien, wie beispielsweise dem deutschen Städtetag, teilt und sich mit anderen Städten austauscht.
22 Maßnahmen wurden für das Zero Waste-Konzept erarbeitet. Diese können nicht alle auf einmal, sondern sollen nach und nach umgesetzt werden.
- Kommunale Verpackungssteuer
- Entwicklung einer Zero Waste-Guides für die öffentliche Beschaffung
- Einwegverbot in allen städtischen Organisationseinheiten
- Einwegverbot für Bewirtungen auf öffentlichem Grund
- Digitalisierung zur Abfallvermeidung in der Verwaltung / Papierloses Office
- Förderprogramm für Zero Waste-Initiativen
- Zero Waste Advisory Board etablieren
- Jährlicher Monitoring-Bericht zu den Erfolgen des Zero Waste-Konzepts
- Lebensmittelabfälle in städtischen Organisationseinheiten erfassen
- Trinkwasserspender im öffentlichen Raum
- Neugestaltung von Produkten öffentlich anregen, die derzeit noch nicht wiederverwertbar oder kompostierbar sind
- Catering in der Verwaltung nach Zero Waste-Richtlinien
- Aufbau eines Kieler Initiativen-Netzwerks
- Einwegverbot in Sportstätten
- Zero Waste-Workshops für die Stadtverwaltung und Politik
- Belohnungssystem für engagierte Müllsortierer*innen
- Verteilerstation für den Kieler Express
- Austausch mit anderen Städten in Form von Schulungen und Arbeitsgruppentreffen
- Abfallbehälter für Vögel unzugänglich gestalten
- Teilnahme an der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung
- Kampagne zu „Ungewollte Werbung“ und „Haltet Kiel und die Förde kippenfrei“
- Zero Waste-Woche
Einwegverbot in allen städtischen Organisationseinheiten / Zero Waste-Guide für die öffentliche Beschaffung
Die Landeshauptstadt möchte auch in der städtischen Verwaltung einen ressourcenschonenden Alltag fördern. So sollen künftig nur noch Gegenstände im Büro genutzt werden, die langlebig, wiederverwendbar und/oder auffüllbar sind. Aktuell wird hierfür an einer Übersicht der genutzten Einwegartikel gearbeitet und entsprechende Alternativen recherchiert.
Weitere Informationen
Infos zur umweltfreundlichen Beschaffung des Umweltbundesamts
Einwegverbot für Bewirtung auf öffentlichem Grund
Bei öffentlichen Veranstaltungen entsteht besonders durch die Ausgabe von Essen und Getränken in Einweggeschirr jede Menge vermeidbarer Abfall. Denn anstatt Pappteller und -becher sowie Plastikbesteck zu nutzen, kann Mehrweggeschirr aufgrund seiner Langlebigkeit dabei helfen, weniger Ressourcen zu verbrauchen.
Um die Umstellung von Einweg auf Mehrweg großflächig umzusetzen, hat der Abfallwirtschaftsbetrieb (ABK) die Abfallsatzung angepasst, die nun vorschreibt, alle Speisen und Getränke „ausschließlich in wiederverwendbaren Verpackungen und Behältnissen“ zu servieren.
Weitere Informationen
Digitalisierung zur Abfallvermeidung in der Verwaltung/ Papierloses Office
Durch die Digitalisierung der Stadtverwaltung kann der Verbrauch von Papier stark reduziert werden. Hierfür sollen vermehrt Online-Anträge eingeführt und auch die interne Bearbeitung digitalisiert werden. Erste Anträge sind bereits online verfügbar, so können inzwischen Bürger*innen ihren Wohnsitz über ein Online-Formular ändern. Auch im Rahmen des Zero Waste-Projekts konnten erste Anträge zur Stoffwindelförderung online gestellt werden.
Weitere Informationen
Zero Waste Advisory Board etablieren
Der Austausch und die Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen ist ein zentrales Element zur erfolgreichen Umsetzung der Zero Waste-Ziele. Zu diesem Zweck wurde ein Lenkungskreis, das sogenannte Zero Waste Advisory Board (ZWAB), gegründet.
In regelmäßigen Treffen werden aktuelle Zero Waste-Projekte mit Akteur*innen aus der Wirtschaft, Gesellschaft und der Politik besprochen. Neben der Lenkungsgruppe wurden außerdem drei Arbeitskreise gebildet, die sich auf operativer Ebene zu den Themen Wirtschaft, Gesellschaft und Bildung austauschen und Kooperationsmöglichkeiten diskutieren.
Weitere Informationen
Zero Waste Konzept
Trinkwasserspender im öffentlichen Raum
Um den Kieler*innen die Nutzung von wiederverwendbaren Trinkflaschen zu erleichtern, sollen im Rahmen des Zero Waste-Konzepts Trinkwasserspender im öffentlichen Raum aufgestellt werden. Besonders in den heißen Monaten kann so der Konsum von abgepacktem Wasser in Plastikflaschen verringert werden.
Für die Durchführung dieser Maßnahme steht das Umweltschutzamt mit mehreren Kommunen und Vereinen in Kontakt, um Erfahrungen zur Inbetriebnahme und Wartung auszutauschen.
Kampagne zu „Haltet Kiel und die Förde kippenfrei“
Die Verunreinigung mit Zigarettenkippen belastet die Umwelt und das Leben von Mensch, Tier und Pflanzen. Das ist ein großes Problem, denn die Freisetzung von Nikotin und Filterresten gefährdet das Wachstum von Pflanzen und das Leben von Tieren.
Neben der Ausgabe von Taschenaschenbechern und dem Aufstellen von Standaschenbechern hat sich das Umweltschutzamt gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb (ABK) dazu entschieden, Aufklärungskampagnen durchzuführen und zusätzliche Aschenbecher im Stadtgebiet bereitzustellen.
Weitere Informationen
Infos des BUND SH über Umweltschäden durch ZigarettenkippenJährlicher Monitoring-Bericht zu den Erfolgen des Zero Waste -Konzeptes
Für eine bestmögliche Transparenz bei der Durchführung der Zero Waste-Maßnahmen und den damit einhergehenden Erfolgen bei der Abfallvermeidung, wird ein Zero Waste-Jahresbericht veröffentlicht, der den Projektstand offenlegt.
Weitere Informationen
Zero Waste-Jahresbericht 2021Teilnahme an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung
Jedes Jahr im November findet die Europäische Woche der Abfallvermeidung statt. In dieser besonderen Woche soll durch Aktionen, Workshops und Vorträge europaweit das Bewusstsein für einen wertschätzenden Umgang mit unseren Ressourcen gestärkt werden. Das Umweltschutzamt fördert Workshops und Veranstaltungen in Kooperation mit interessierten Initiativen und Vereinen.
Weitere Informationen
Europäische Woche der AbfallvermeidungAustausch mit anderen Städten in Form von Schulungen und Arbeitsgruppentreffen
Der Austausch mit anderen Städten und Gemeinden in ganz Deutschland ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit des Zero Waste-Projekts. Durch eine gemeinsame Zielsetzung wie etwa im Rahmen der Initiative „Städte gegen Food Waste“ können im Austausch mit den zehn Teilnehmenden Städten bereits erprobte Maßnahmen ausgetauscht und besprochen werden, um von den Erfahrungen der anderen Kommunen zu lernen.
Auch bei Maßnahmen wie den Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum oder dem Mehrweggebot bei Veranstaltungen auf öffentlichem Grund befinden wir uns im Austausch mit Kommunen in ganz Deutschland. Zusätzlich bietet uns das Netzwerk Zero Waste Europe die Möglichkeit, mit den Städten des Netzwerks in ganz Europa in den Austausch zu treten. Zero Waste Made in Kiel wird so international bekannt, wie etwa im digitalen Austausch mit der Delegation aus Moldawien.
Weitere Informationen
Zero Waste-Workshops für die Stadtverwaltung und Politik
Um die verschiedenen städtischen Organisationseinheiten in die Umsetzung der Zero Waste-Maßnahmen einzubinden und um als Kommune geschlossen mit gutem Beispiel voran zu gehen, werden durch Austausch und Weiterbildungstermine wie etwa zum Thema Mehrweg bei städtischen Veranstaltungen die Akteur*innen vernetzt und die Umsetzung der Maßnahmen auf städtischer Ebene angegangen.
Weitere Informationen
Zero Waste -News | Aktuelles
Mülltrennung im Umweltschutzamt
Im Rahmen des Zero Waste-Vorhabens möchte die Stadtverwaltung selbst einen Beitrag zu einem bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen leisten. Hierfür soll auch die Abfalltrennung innerhalb der verschiedenen Ämter optimiert werden. Für diese Maßnahme wird im Jahr 2023 ein Pilotprojekt im Umweltschutzamt durchgeführt, welches zunächst die Infrastruktur sowie die Bedürfnisse der Mitarbeitenden bei der Abfalltrennung erfasst.
Weitere Informationen
Kieler Nachhaltigkeitspreis 2021
Der Kieler Nachhaltigkeitspreis wird seit 2016 für innovative Ideen, Konzepte und Projekte vergeben, welche die drei Säulen der Nachhaltigkeit „Ökologie, Soziales und Wirtschaft“ verbinden und Kiel für uns und die nächsten Generationen lebenswerter machen.
Unter dem Motto „Leihen, Teilen, Tauschen und Reparieren – Ressourcenschonung in Kiel“ wurden 2021 Kieler*innen ausgezeichnet, die mit innovativen, nachhaltigen Ideen den Wandel zu einer ressourcenschonenden Gesellschaft unterstützen. Informationen zu dem Preis und den Gewinner*innen gibt es auf der Webseite der Umweltberatung