MUSIKSCHULE KIEL
Das Haus

Mit dem Schritt zum eigenständigen Institut im Dezember 2005 und dem Einzug in ein eigenes Musikschulgebäude im Herbst 2006 hat das Kulturschiff „Musikschule der Landeshauptstadt Kiel" seinen festen Ankerplatz am Schwedendamm 8 gefunden. 

Mit der Beseitigung des städtebaulichen Missstandes an einer für den Stadtteil exponierten Stelle und der mit der Einrichtung der Musikschule einher gehenden Aufwertung in sozialer und kultureller Hinsicht sollen neue Impulse für den Stadtteil Gaarden und das gesamte Ostufer ausgehen sowie eine gute Verzahnung von Ost- und Westufer geschaffen werden.

Die Institution Musikschule wird mehr und mehr in den Köpfen der Kieler Bürgerinnen und Bürger verankert und genießt in Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und den Medien einen ausgezeichneten Ruf als „Talentschmiede” der Region.  

Konzertsaal / Tonstudio / Ballettsaal

Die Musikschule Kiel verfügt über einen eigenen Konzertsaal mit 172 Plätzen und einer geräumigen Bühne. Vorerst wird der Saal von der Musikschule selbst genutzt. Auf Anfrage kann er jedoch demnächst für Veranstaltungen gebucht werden. Außerdem bietet die Musikschule einen eigenen Ballettsaal. 


Impressionen aus der Musikschule

Eingangsbereich - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Stühle und Tische - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Nahaufnahme eines Mischpults - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Verspiegelter Ballettsaal - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Stuhlreihen - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Blaue und weiße Stoffbahnen - öffnet eine vergrößerte Ansicht

Der große und weite Eingangsbereich macht die Musikschule zu einem freundlichen und einladenden Ort. Am Beispiel des verspiegelten Ballettsaals zeigt sich, wie aufwändig die ehemalige Margarinefabrik renoviert und umgebaut wurde.

Für den Unterricht stehen zahlreiche neue Arbeitsplätze bereit. Der hauseigene Saal bietet die Möglichkeit, neue Talente einem großen Publikum vorzustellen.

An den "Reglern, die die Welt bedeuten" wird der optimale Klang erzeugt. Große, angeleuchte Stoffbahnen sorgen gegen Abend für eine einmalige Atmosphäre. 


Von der Milch zur Musik - Die Seibelsche Margarinefabrik

Wo heute musikalische Töne durchs Gebäude schweben, wurde früher Milch verarbeitet.

1927/28 wurde das Gebäude als Etagenmeierei gebaut - für die damalige Zeit einzigartig in Europa. Mit seiner imposanten (Innen-)Architektur und dem herausragenden Schornstein galt es lange als ein Wahrzeichen des Stadtteils Gaarden. Ein Paternosterwerk trug dazu bei, dass die Milch im wahrsten Sinne floss und ein für damalige Verhältnisse rationeller Arbeitsprozess erfolgen konnte. So gab es mehrere Gründe, das Bauwerk als kulturhistorisch wertvoll und deshalb erhaltenswert einzustufen und 1983 unter Denkmalschutz zu stellen.

Bereits 1930 wurde aus der ersten Etagenmeierei Deutschlands, dem Milchhof Kiel, die Margarinefabrik Seibel, die sich bis Ende der 1970er Jahre hielt. Danach gab es unterschiedliche Nutzungen, unter anderem als Lager und zum Tierfutterverkauf.

1984 wurde der isoliert stehende Schornstein aufgrund seiner Funktionslosigkeit und wegen Baufälligkeit abgerissen.

Auf Anregung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Kiel und in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt wurde Mitte der 1980er Jahre der „Förderverein Seibels Fabrik e.V.“ ins Leben gerufen. Er machte es sich zur Aufgabe, das Gebäude als Baudenkmal zu erhalten, Gelder für den Ankauf einzuwerben und es einer kulturellen Nutzung zuzuführen. Doch sämtliche Pläne kamen nicht zur Ausführung.

1989 kaufte das Liegenschaftsamt die Seibelsche Fabrik, um wenigstens ihren Erhalt zu gewährleisten. Noch im selben Jahr erwarb die Ufa Theater GmbH das Gebäude, sah jedoch von einer Umwidmung in einen Kinokomplex ab und verkaufte 1991 den gesamten Gebäudekomplex rund um die Seibelsche Margarinefabrik an eine Hamburger Investorengruppe.

Ideen und Ansätze, die Fabrik als Hotel-Restaurant oder Studentenunterkunft umzubauen, scheiterten ebenfalls. 1998 kam es dann zu einer der größten Zwangsversteigerungen in Kiel, aus der der Kieler Immobilienbesitzer und Friseurmeister Wolf-Dieter Klinck als Sieger hervorging.

Bis es zu weiteren Planungen kam, gingen Jahre ins Land. Das Gebäude verfiel zusehends. Die Stadt und Eigentümer Klinck griffen 2001 erneut die Idee auf, die Margarinefabrik in ein Kulturzentrum umzubauen. Es wurde erwogen, die Musikschule in die Seibelsche Margarinefabrik einziehen zu lassen. Eigentümer Klinck bot an, das Gebäude zu renovieren, die Stadt sollte als Mieterin auftreten. Unvorhersehbare Schwierigkeiten nötigten wieder einmal zum Stillstand.

Im Frühjahr 2005 wurde dann der Weg zu einem „Modernisierungs- und Instandsetzungsvertrag“ zwischen der Landeshauptstadt Kiel und dem Immobilienbesitzer bereitet. Eine wesentliche Unterstützung erfuhr das Projekt durch das Innenministerium des Landes, Abteilung Städtebau. Das Gebäude wurde von Wolf-Dieter Klinck mit Hilfe verschiedener finanzieller Förderungsmaßnahmen für über 2,2 Millionen Euro in enger Abstimmung mit der unteren (Stadt) und der oberen (Land) Denkmalbehörde sparsam saniert und umgebaut.

Alle Ebenen wurden durch ein neues verglastes Treppenhaus mit Aufzug nahezu barrierefrei zugänglich gemacht. Die Landeshauptstadt Kiel, Immobilienwirtschaft, unterschrieb den Mietvertrag. Seit Oktober 2006 präsentiert die Musikschule Kiel ihr breit gefächertes Angebot auf fünf Etagen mit insgesamt 1.830 qm - mit eigenem Tonstudio, Konzert- und Ballettsaal.

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Partner und Förderer

Die Modernisierung und Instandsetzung der ehemaligen Seibelschen Margarinefabrik wurde zur Hälfte aus Mitteln des Bund-Länder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt" finanziert. Die Ausstattung wurde gefördert aus Mitteln der Europäischen Gemeinschaftsinitiative URBAN II. Dafür danken wir herzlich. 

Kontakt

Landeshauptstadt Kiel

Musikschule Kiel

Schwedendamm 8, 24143 Kiel

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