Schleusenpark & Wiker Balkon

Eine grüne Oase in der Wik mit Blick auf den Nord-Ostsee-Kanal ist fertiggestellt: Der Schleusenpark zwischen der Herthastraße und der Böschung über der Uferstraße bringt neues Leben in das vor allem von Industrie und Bundeswehr genutzte Areal am südlichen Kanalufer. Direkt an der Böschung liegt der neue Aussichtspunkt Wiker Balkon, der ebenso neue Blicke auf Kanal und Kieler Förde möglich macht wie der davor verlaufende Weg in Richtung Maschinenmuseum Wik.

Neues Leben am südlichen Kanalufer

Der 1,5 Hektar große Schleusenpark bildet zugleich das nördliche Ende eines Freiraumverbundes, der bis zum Anscharpark an der Petruskirche reichen und die umgebenden Stadtquartiere mit den dortigen Kulturdenkmälern und Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden soll.

Angelegt wurde der Park nach den Plänen des Kieler Büros IPP (Ingenieurgemeinschaft Possel und Partner). Die Planungs- und Baukosten für den Schleusenpark betrugen rund 900.000 Euro. Der erste Spatenstich fand am 2. Oktober 2011 anlässlich der Eröffnung des Kulturmeilenfestes der Initiative "Maritimes Viertel" statt. Wegen der lang anhaltenden winterlichen Witterung konnten die Bau- und Pflanzarbeiten erst im Sommer 2012 abgeschlossen werden.

 
Der Wiker Balkon im Schleusenpark
Der Wiker Balkon im Schleusenpark; Foto: Ursula Soltau

Der Schleuse ganz nah: der Wiker Balkon

Blickfang im neuen Park ist der Wiker Balkon, eine 2,30 Meter hohe Aussichtsplattform auf einer zusätzlichen Erdaufschüttung von 1,60 Metern oberhalb der Böschung zum Südufer des Nord-Ostsee-Kanals. Barrierefreie Rampen ermöglichen auch Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern ein Emporkommen zur insgesamt fast 17 Meter über NN liegenden Plattform.

Zum Wiker Balkon hin führt vom Parkzugang an der Herthastraße aus ein drei Meter breiter, durch Klinkerbänder eingefasster Weg. Er gabelt sich kurz vor der Mitte des Parks und leitet die Besucherinnen und Besucher in leichtem Schwung auch rechts und links vom Balkon aus dem eigentlichen Parkbereich hinaus: Die linke, bereits 2011 anlegte Abzweigung führt direkt am benachbarten Maschinenmuseum vorbei zur Straße Am Kiel-Kanal. Von der rechten Abzweigung aus soll zukünftig ein Abstieg die Böschung hinunter möglich sein.

Geplant ist der Bau einer Treppenanlage zur Uferstraße. Von dort könnte der Spaziergang zum Kanalufer an der Nordmole führen. Dort hatte das Grünflächenamt bereits im Frühjahr 2012 einen attraktiven Aussichtspunkt mit direktem Blick auf die Kanalmündung und die Förde angelegt. Eine Ausschilderung entsprechend dem Informations- und Wegeleitsystem für den Erlebnisraum Kieler Förde wird folgen.   

Neues Grün: Bäume, Sträucher und ein halber Hektar Rasen

Im Bereich des Schleusenparks hat das Grünflächenamt rund 5000 Quadratmeter Rasen angesät sowie zahlreiche Bäume und Sträucher gepflanzt. Ein neuer Teich nimmt das im Bereich der Aussichtsplattform anfallende Oberflächenwasser auf. Begrenzt wird der neue Park im Westen durch eine Fortsetzung einer Baumreihe, die in der Herthastraße schon vorhanden war, und im Osten durch eine weitere, neu angelegte lineare Pflanzung von Laubbäumen. Vorhandene Bäume konnten dabei vollständig erhalten und in die Planung mit einbezogen werden.

Möglich geworden war die Neuanlage des Parks durch das Grünflächenamt der Landeshauptstadt Kiel nach einem umfangreichen Flächenrecycling, das die EU und das Land Schleswig-Holstein bei Gesamtkosten von rund 1,5 Millionen Euro mit über 900.000 Euro gefördert hatten. Das Gelände diente bis dahin den Stadtwerken als Gaskraftwerkstandort und musste aufwendig von ausgedienten Gebäuden, Fundamenten, Leitungen, technischen Anlagen und Altlasten befreit werden.

Das Ziel, an dieser Stelle einen Park anzulegen, geht zurück auf einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus dem Jahr 1999 und den darauf aufbauenden städtebaulichen Rahmenplan „Marinequartier Kiel-Wik“, den die Ratsversammlung 2001 beschloss. Auch städtebaulicher Ideenwettbewerb und Rahmenplan waren durch das Land (Städtebauförderungsprogramm) gefördert worden.