Marinestützpunkt Tirpitzhafen

Einleitung

Nachdem die preußische Marine von Danzig an die Förde verlegt wurde, ist Kiel seit 1865 Marinestützpunkt. Die Ernennung der Stadt zum Reichskriegshafen 1871 führte zu einer Ansiedlung von Marineeinrichtungen rund um die Förde und zu einem rasanten Ausbau der Werftindustrie, die vorwiegend für die Rüstung arbeitete.  

Gorch Fock
Segelschulschiff Gorch Fock im Heimathafen Kiel

Auch in der Wik, am strategisch wichtigen Nord-Ostsee-Kanal, entstanden Kasernen und andere Militäranlagen sowie auf Initiative des Flottenadmirals Alfred von Tirpitz ein bis heute nach ihm benannter Marinehafen an der nördlichen (heutigen) Kiellinie. Er war Heimathafen von Flotteneinheiten der Kaiserlichen Marine, der Kriegsmarine, der Bundesmarine und heute der Deutschen Marine.

Hier hat auch die „Gorch Fock“ ihren Liegeplatz, eine 1958 gebaute Bark, die der Marine noch heute als Segelschulschiff dient. Offizier- und Unteroffizieranwärter*innen erhalten bei den Fahrten in die Häfen aller Welt ihre praktische und theoretische Ausbildung für ihren späteren Dienst bei der Flotte.  

Kriegsschiffe und U-Boote am Marinestützpunkt - öffnet eine vergrößerte Ansicht
Luftaufnahme - öffnet eine vergrößerte Ansicht

Unweit des Marinehafens erinnert der Flandernbunker an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Der dreigeschossige Hochbunker war seinerzeit Flugabwehr- und Notkommando-Zentrale des Kriegsmarinehafens, diente aber auch der Zivilbevölkerung als Zufluchtsort bei Luftangriffen. Er steht seit Anfang 2005 unter Denkmalschutz und wird seit 2001 vom Verein „Mahnmal Kilian e.V.“ als Bildungs- und Gedenkstätte genutzt.

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Ausschnitt aus dem Kieler Stadtplan
Standort der Stele: Kiellinie am Tirpitzhafen

Bildmaterial

Kieler Stadtarchiv, Stadt- und Schifffahrtsmuseum, Wolfgang Okon