Alte Gleisharfe
Über viele Jahre hat die Natur das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs erobert. Zwischen Universitätscampus und heutiger Veloroute 10 wächst mittlerweile ein lichtes Birkenwäldchen auf der rund einen Hektar großen Brachfläche.
Für Studierende und Menschen aus den Wohn- und Gewerbegebieten in der Nachbarschaft könnte sie ein attraktiver Ort werden.
Auf natürliche Weise hat sich an diesem schotterigen, trockenen Standort ein Birkenwald angesiedelt. Er gilt als ökologische Besonderheit. Solche Standorte gibt es im Kieler Stadtgebiet sonst nur äußerst selten. Deshalb soll er unbedingt erhalten bleiben.
Aus der Zeit, als das Areal noch Güterbahnhof war, gibt es große und kleine Relikte (Gleisanlagen, Kräne, Weichenstellhebel etc.). Auch sie sollen so weit wie möglich bewahrt werden. Sie verleihen dem Gebiet einen besonderen Charakter, den viele Menschen als sehr reizvoll empfinden.
Aufgrund seiner technischen Vornutzung ist das Geländes nicht für Kinderspielflächen geeignet.
Dieser besondere Ort soll nun verschiedene Zugänge, einen zentralen Weg und unterschiedliche Aufenthaltsmöglichkeiten bekommen. Er soll nutz- und erlebbar werden.
Den Bestandsplan können Sie hier herunterladen.
Gestaltungskonzept „Alte Gleisharfe“
Aus der Vielzahl der Ideen und Anregungen aus der Online-Beteiligung wurde ein Gestaltungskonzept abgleitet. Die übergeordneten Themenbereiche, wie auch viele Anregungen und Ideen finden sich in der Planung wieder.
Im Fokus des Entwurfs steht der Gedanke, die alte Bahnbrache in ihrem besonderen Charakter zu erhalten und behutsam erlebbar zu machen. Übergeordnete Wege-Anbindungen im Süden zum Grasweg / Ludewig-Meyn-Straße und im Norden zur Ohlshausenstraße / CAU-Campus werden durch eine neue Wegeverbindung auf dem Gelände der „Alten Gleisharfe“ verknüpft.
Elemente der Gestaltung
Der geschwungene Parkweg aus wassergebundener Wegedecke nimmt dabei Rücksicht auf vorhandene Strukturen und eröffnet eine Abfolge unterschiedlicher Aktions- und Erlebnisräume. Hierbei werden markante Eingangssituationen mit Sitzgelegenheiten am nördlichen und südlichen Parkzugang geschaffen, die durch die Verwendung von Corten-Stahlgittern auf die ehemalige Bahnnutzung verweisen. Das nördliche Entrée, welches eine Verbindung zum CAU-Gelände schafft, lässt dabei die Anbindung einer möglichen neuen Fußgängerbrücke parallel zur Veloroute 10 über die Ohlshausenstraße offen.
Der südlich gelegene Birkenmischwald und vorhandene Gehölzstrukturen bleiben erhalten und werden künftig im Sinne des Naturschutzes entwickelt. Bahnrelikte wie Schienenanlagen, Weichenstellhebel und Beleuchtungsmasten werden in die Planung integriert und bleiben an vielen Stellen erlebbar.
Auf einer Waldlichtung nahe des südlichen Entrées laden besondere Holzliegen zum Verweilen und ruhigen Naturerlebnis ein.
Auf dem weiter nördlich gelegenen Fitnessplatz entsteht am Wegesrand eine Outdoor-Sportanlage, die vielseitige Krafttrainingsmöglichkeiten bietet. Neben dem Sportangebot können auf zwei Riesenschaukeln spielerisch die Sinne und Körpermotorik erprobt werden.
Anschließend an den Fitnessplatz eröffnet sich nördlich der „Gleistreff“ als zentraler Ort zum Treffen und Verweilen. Vorhandene Schienenrelikte werden im Schotterbelag eingebettet und sichtbar gemacht. Großzügige Sitzelemente, die auf den Gleisen wie abgestellte Bahnwaggons anmuten, bieten viel Platz zum Sitzen.
Die neue Grünanlage an der Veloroute 10 wird künftig ein naturnahes Erholungsangebot mit gezielten Aufenthalts und Bewegungsangeboten für Anwohner*innen, aktive und ruhebedürftige Menschen, inmitten einer besonderen Atmosphäre - zwischen Natur und alten Bahnrelikten bieten.
Ihre Meinung zählt - die Online-Beteiligung
Mehr als 150 Beiträge mit Ideen und Anregungen zur Alten Gleisharfe sind beim Grünflächenamt eingegangen. Vielen Dank allen, die sich über diese Seite zwischen Ende Mai und dem 21. Juni zu Wort gemeldet haben! Sie zeigen, wie groß das Interesse an diesem Projekt ist.
Hier finden Sie die Zusammenfassung aller eingegangenen Anregungen und Ergebnisse (nicht barrierefrei).
Auch wenn durch die Corona-Pandemie persönliche Beteiligungs-Formate wie zum Beispiel Workshops nicht möglich waren: Die Meinung der Menschen aus der Nachbarschaft und aller anderen Interessierten wird auf diese Weise bei der Gestaltung der neuen öffentlichen Grünanlage berücksichtigt .
Hier gehts zum Themenplan zur Öffentlichkeitsbeteiligung.
Wie geht es weiter?
Die Planung ist im Oktober 2021 im Ortsbeirat Ravensberg/Düsternbrook/Brunswik vorgestellt worden. Anschliessend wurde dem Gestaltungskonzept im Bauausschuss (Drs. 0906/2021) einstimmig zugestimmt. Mit Unterstützung eines externen Planungsbüros wird die Planung nun weiter fortgeschrieben.
Kontakt
Landeshauptstadt Kiel
Grünflächenamt
Holstenstraße 106-108, 24103 Kiel
Projektleitung:
Luisa Determeyer