Stadtpräsident*innen
Alexander Niepa (1841 - 1910)

Stadtpräsident Alexander Niepa

* 07.12.1841 in Kiel
19.07.1910 in Kiel

Amtszeit
23.12.1892 - 1897

Alexander Niepa wurde am 7. Dezember 1841 in Kiel geboren. Er besuchte hier die Volksschule und dann bis zu seinem 16. Lebensjahr die Gelehrtenschule. Danach machte er eine kaufmännische Lehre. Neben seiner beruflichen Arbeit beschäftigte er sich mit Handelswissenschaften und Literatur und erweiterte seine Sprachkenntnisse.
 


Sekretär des Herzogs von Augustenburg

Im Jahr 1863 beendete Niepa seine kaufmännische Tätigkeit und trat 1864 in den Dienst des Herzogs Friedrich von Augustenburg, der bestrebt war, Herzog in einem von Dänemark befreiten Schleswig-Holstein zu werden. Zusammen mit ihm vertrat Niepa die Meinung, dass die Herzogtümer in enger Anlehnung an Preußen Teil eines geeinten Deutschlands werden müssten.

In diesem Sinne arbeitete er eng mit dem Herzog zusammen. Dieser schrieb dem jungen Beamten, „dass Sie in derselben so anerkennenswerten und erfolgreichen Weise, in der Sie bisher in allen vaterländischen Dingen tätig gewesen sind, auch in Zukunft im Interesse Schleswig-Holsteins fortwirken werden.“

 

Liberaler Chefredakteur der "Kieler Zeitung"

Als sich 1866 herausstellte, dass die Erbansprüche des Herzogs von Augustenburg an Preußen scheiterten, trat Niepa in die Redaktion der von Wilhelm Ahlmann gegründeten „Kieler Zeitung“, zunächst als dritter Redakteur für Volkswirtschaft, später als Chefredakteur. Mehr als vier Jahrzehnte arbeitete Niepa bei dieser Zeitung, in der er unermüdlich für seine liberale Überzeugung eintrat.

Für ihn galt ein Ausspruch Wilhelm Beselers als Maxime: „Kein Vaterland ohne Freiheit, keine Freiheit ohne Vaterland.“

 


Tätig in Partei: Kommunalpolitik

Von liberalen Grundsätzen ließ sich Niepa nicht nur bei seiner journalistischen Arbeit leiten, sondern er wurde auch Mitglied der Fortschrittlichen Volkspartei, in der er über 40 Jahre in leitender Stellung tätig war. Außerdem war er einer der Gründer und langjähriges Vorstandsmitglied des Liberalen Vereins Kiel.

In der Kommunalpolitik engagierte sich Niepa fast 20 Jahre. 1892 wurde er zum Stadtverordneten gewählt. 1897 legte er dieses Amt nieder, weil die Mehrheit der Stadtverordneten es ablehnte, gegen die Einführung der Königlichen Polizei Protest einzulegen.

1904 erklärte sich Niepa bereit, den Posten des stellvertretenden Vorstehers zu übernehmen. Jedes Jahr wurde er wieder gewählt, bis er 1908 aus dem Stadtverordnetenkollegium ausschied. Während dieser Zeit im Rathaus gehörte Niepa verschiedenen Kommissionen an: der Kämmerei-, der Schul-, der Oberrealschul-, der Rathausbau-, der Theater-, der Taulow-Museum- und der Fährkommission. Seit 1895 war Niepa als Vertreter Kiels im Provinziallandtag vertreten.

Alexander Niepa verstarb am 19. Juli 1910 in Kiel.


Text: Christa Geckeler


Literatur & Zeitungen

  • Briel, Jutta: Niepa, Alexander Karl Martin, in: Kiel Lexikon, Hg.: Doris Tillmann, Johannes Rosenplänter, Neumünster 2011, Seite 259
  • Kieler Zeitung vom 20. Juli 1910, vom 22. Juli 1910, vom 23. Juli 1910, vom 24. Juli 1910

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