Strand Hasselfelde

Der Strand bei Hasselfelde im Stadtteil Dietrichsdorf ist der einzige Strand im Kieler Stadtgebiet am Ostufer der Kieler Förde und erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit zum Picknicken, Sonnen und Baden. Parallel wurde der Strand zunehmend zum Geheimtipp für Erholungssuchende. Langfristig soll er darum zum Naherholungsgebiet aufgewertet werden.

Blick vom Strand in Kiel-Dietrichsdorf auf das Stadtzentrum

Die Geschichte

Beim Strand Hasselfelde handelt es sich nicht um einen natürlichen, sondern um einen künstlich geschaffenen Strand. Erst zu Beginn des neuen Jahrtausends ist er durch Sandaufschüttungen nach der Entfernung einer Spundwand entstanden, die zuvor rund hundert Jahre lang die Uferlinie prägte. Der Abbau der Spundwand war eine Ersatzmaßnahme für den Naturschutz, die durch den Ausbau des Kieler Ostuferhafens erforderlich wurde.

Bis die Landeshauptstadt Kiel Mitte der 1990er Jahre das Gelände als Eigentümerin übernahm, war es viele Jahrzehnte lang großenteils intensiv militärisch und gewerblich genutzt gewesen. Danach hatte sich auf Ruinenresten und Schotterflächen Wald und andere Vegetation angesiedelt; zum Teil sogar solche, die im Kieler Stadtgebiet sonst nur selten vorkommt.

Parallel dazu entwickelte sich der Strand Hasselfelde in den letzten Jahren zunehmend zum Geheimtipp für Erholungssuchende. Darum beschloss die Kieler Ratsversammlung im Jahr 2018 , ihn langfristig zum Naherholungsgebiet aufzuwerten. Das Grünflächenamt der Landeshauptstadt Kiel ließ 2021 zunächst ein Entwicklungskonzept erstellen.

Das Entwicklungskonzept „Landschaftsstrand Hasselfelde“

Das Entwicklungskonzept sollte sowohl den Wünschen der Menschen nach einem attraktiven Strand auf dem Kieler Ostufer als auch den besonderen Umweltbedingungen dort mit ihren Vorbelastungen und Empfindlichkeiten gerecht werden. Dafür steht schon der Titel des Projektes "Landschaftsstrand Hasselfelde". Ziel ist daher eine naturverträgliche Erholungsnutzung mit Badeangebot. 

Zur Umsetzung dieses Zieles werden eine ganze Reihe von Maßnahmen wie das Angebot von Sanitäranlagen, ein Kiosk, Sitzgelegenheiten, Abfallbehälter, Fahrradabstellmöglichkeiten, barrierefreie Wege, ein barriefreier Badesteg sowie ein "Aktivbereich" mit Spiel- und Sportgeräten vorgeschlagen.

Außerdem sind Maßnahmen gegen die Erosion, die am Strand in Hasselfelde seit seiner Entstehung immer wieder zu starkem Sandabtrag führt, Inhalt des Entwicklungskonzeptes, um eine Freilegung von Altlasten und Kampfmitteln, die im Untergrund bis heute vorhanden sein können, zu verhindern.

Finanzielle Förderung

2020 hat sich die Landeshauptstadt Kiel mit dem Projekt "Landschaftsstrand Hasselfelde" erfolgreich für eine Förderung über das Bundesprogramm "Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel" beworben. Mit Bescheid des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Dezember 2021 steht fest, dass ein Teil der im Entwicklungskonzept vorgesehenen Maßnahmen gefördert werden kann.

Förderfähig sind dabei vor allem Maßnahmen, die der Klimaanpassung oder dem Klimaschutz dienen, wie beispielsweise Maßnahmen zum Schutz des Strandes, aber auch solche, die weiteren Zielen der Bundesregierung, wie dem der Barrierefreiheit, gerecht werden. Alle weiteren Maßnahmen am Strand in Hasselfelde muss die Stadt mit eigenen oder anderen Mitteln finanzieren.

Ratsbeschluss zum Antrage der Verwaltung (Drucksche 0944/2021) zum freiräumlichen Entwicklungskonzept und zum städtischen Eigenanteil an der Bundesförderung.

Die weiteren Planungen

Die Inhalte des Entwicklungskonzeptes werden derzeit planerisch konkretisiert. Im bisherigen Planungsprozess sind bislang grundlegende gestalterische Lösungen und Maßnahmen zur Erosionsminimierung durch das beauftragte Planungsteam erarbeitet worden. Zum Team gehören Landschaftsarchitekt*innen und Küstenbauingenieur*innen.

Als Nächstes wird der eigentliche planerische Entwurf fertiggestellt und beim Fördergeldgeber zur Zustimmung eingereicht. 

Interessierte konnten sich vorher vor Ort über den Stand der Planungen informieren und ihre Meinung dazu mitteilen. Dazu fanden am 2. Februar 2024 ein Strandspaziergang und am 7. Februar 2024  ein Informationsabend mit öffentlicher Diskussion statt. An beiden Veranstaltungen nahmen rund fünfzig Personen teil, die sich sehr engangiert mit der Projektplanung auseinandersetzten. Schüler*innen der Dietrichsdorfer Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule sowie Kinder und Jugendliche vom Jugendtreff im Alten Volksbad bringen außerdem ihre Anregungen in den Planungsprozess ein.

Wie geht es danach weiter?

Anregungen, Ideen und Kritik aus der Öffentlichkeitsbeteiligung werden bei der weiteren Erarbeitung des planerischen Entwurfs berücksichtigt, der im Frühjahr/Frühsommer 2024 von der Ratsversammlung der Landeshauptstadt Kiel beschlossen werden soll.

Die bauliche Umsetzung ist für 2025 vorgesehen.


Kontakt

Landeshauptstadt Kiel
Grünflächenamt
Holstenstraße 106-108, 24103 Kiel

Projektbetreuung:

Doris Hubert
0431 901-3852 

Henning Pagels 
0431 901-3806