Düsternbrook & Bellevue

Einleitung

Den geologischen Formationen der Endmoränenlandschaft ist der herrliche Aussichtspunkt Bellevue auf den waldigen Hügeln des Düsternbrooks zu verdanken, von dem aus man weit auf die Ostsee schauen kann. Diese Gegend wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zum ersten „Naherholungsgebiet“ Kiels, denn die Naturauffassung der Romantik öffnete den Blick für die landschaftliche Schönheit der Ostseeküste.

Postkarte: Ansicht der Badeanstalt
Seebadeanstalt Düsternbrook in der Kieler Förde

Bald entstanden Ausflugslokale, Pavillons sowie eine Freilichtbühne und im Jahr 1822 eine erste Seebadeanstalt, die von besonderer gesellschaftlicher Anziehungskraft war. Zur besseren Erreichbarkeit der gut besuchten Ausflugsziele von Kiel aus wurde nördlich des Schlosses die Düsternbrooker Allee ausgebaut.

 
Gemälde
Aussichtspunkt Bellevue um 1934

Mit dem rasanten Wachstum Kiels in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg auch der Siedlungsdruck im Düsternbrook. Hier entstanden bürgerliche Villenviertel; die Stadt wies jedoch auch öffentliche Grünanlagen als Parks oder Gehege aus: Die Forstbaumschule, der Diederichsenpark sowie das Düsternbrooker Gehölz mit der Krusenkoppel gehören zu den schönsten Parkanlagen Kiels.

Ein Strandweg, der seinerzeit bis Bellevue führte, wurde in den 1920er Jahren ausgebaut, 1933 in Hindenburgufer und 2014 in Kiellinie umbenannt. Auch hier waren imposante Villen entstanden, darunter das Klubhaus des Kaiserlichen Yacht-Clubs und das Kruppsche Logierhaus, heute das Institut für Weltwirtschaft. Nördlich davon, bis nach Bellevue, wurde der Olympiahafen für die Segelregatten 1936 angelegt, von dem heute noch ein kleiner Pavillon – allerdings in einer Bauausführung aus den 1950er Jahren – zeugt.

 

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Wo finde ich diesen Punkt?

Ausschnitt aus dem Kieler Stadtplan
Standort der Stele: Fähranleger Bellevuebrücke

Bildmaterial

Kieler Stadtarchiv, Stadt- und Schifffahrtsmuseum, Urbahns