Gelebter Klimaschutz in Kiel
Klimaschutz hat viele Gesichter. Und in Kiel gibt es tolle Beispiele für gelebten Klimaschutz. Einige davon haben wir besucht und stellen Sie Ihnen hier vor.
Elektrogeräte reparieren
Das Reparatur-Café Gaarden ist ein Kieler Projekt, bei dem Bürger*innen mit Hilfe von Expert*innen gezeigt bekommen, wie ein defektes Elektrogerät repariert werden kann. Auf diese Weise erhalten die Geräte eine verlängerte Lebensdauer und werden vor der frühzeitigen Entsorgung gerettet. Durch die Reparaturen lassen sich viele Geräte länger verwenden und es können Ressourcen eingespart werden, die für ein neues Ersatzgerät angefallen wären. Ein aktiver Beitrag für den Klimaschutz.
Zum Reparatur-Café GaardenKieler Wochenmärkte
Viele unserer alltäglichen Lebensmittel haben eine lange Reise hinter sich, bevor sie im Verkauf liegen. Dabei können viele dieser Produkte auch regional, aus der direkten Umgebung gekauft werden – zum Beispiel auf den Kieler Wochenmärkten.
Clara Vargas vom Hof Wittschap berichtet über die Vorteile der regionalen Produkte: Transportwege fallen deutlich kürzer aus, das Gemüse ist nicht mit Pestiziden behandelt und es gibt eine breite Auswahl an Gemüsesorten.
Zu den Kieler WochenmärktenSuffizienz – Länger nutzen, weniger wegwerfen
Muss immer alles neu gekauft werden? Durch kaufen oder weitergeben von gebrauchten Möbeln und Gegenständen, lassen sich wichtige Ressourcen sparen und damit das Klima schützen.
Das Kaufhaus ECHT.GUT. aus Kiel bietet ein großes Sortiment an gespendeten und aufbereiteten Artikeln. Ob Möbel, Kleidung, Schmuck oder technische Geräte – das umweltbewusste Einkaufen muss keinen Verzicht bedeuten. Aber jede*r, der hier einkauft, kann einen Beitrag für einen nachhaltigen Lebensstil leisten.
Zum Kaufhaus ECHT.GUT.Radfahren in Kiel
Kiel wurde nach dem Krieg als Stadt für den Autoverkehr gebaut. Heute zeigen sich durch steigenden Verkehr Probleme wie hohe Emissionen, Lärm und steigender Parkplatzdruck.
Um nachhaltige Mobilität in Kiel zu fördern, plant die Landeshauptstadt die Errichtung von 50 über Mobilitätsstationen, an denen verschiedenen Mobilitätsangebote zusammenlaufen: Carsharing, Bikesharing oder ÖPNV. Desweiteren sollen Premiumrouten für Fahrräder ausgebaut werden, um den klimafreundlichen Radverkehr noch attraktiver zu machen.
Radverkehr in KielNachhaltiger Kleidungskonsum
Kleidung prägt nicht nur unser Äußeres, sondern auch unser Klima und unsere Umwelt. Je länger Kleidung genutzt wird, desto weniger Ressourcen und Energie fallen für Herstellung, Transport und Entsorgung an.
Charlotte Winter vom Projekt sisu zeigt Möglichkeiten auf, wie Kleidungskonsum nachhaltiger gestaltet werden kann. Sisu möchte auf Missstände in der Modeindustrie aufmerksam machen und die Lebensdauer von Kleidern verlängern. Denn das nachhaltigste Kleidungsstück ist das, welches schon im Schrank hängt!
Instagram-Profil von SISUKieler Leitungswasser
Die Stadtwerke Kiel versorgen rund 340.000 Menschen in der Region mit Trinkwasser. Die Qualität des Leitungswassers unterliegt dabei einer strengen Kontrolle. Seine Grenzwerte sind dabei geringer als es zum Beispiel bei Mineralwasser der Fall ist.
Außerdem ist Leitungswasser deutlich CO2-sparender als Mineralwasser, da bei der Produktion und dem Transport viel weniger Emissionen anfallen.
Mehr zur Kieler WasserqualitätNaturkosmetik & ökologische Haushaltsreiniger
Viele alltägliche Haushaltsmittel, wie zum Beispiel Deo können aus wenigen Zutaten selbst hergestellt werden. Die Vorteile: Es fällt deutlich weniger Verpackungsmüll an und es können (Füll-)Stoffe vermieden werden, die sich negativ auf den Körper und die Umwelt auswirken.
Clarissa und Nicole vom Kieler Projekt Bota.ba zeigen in Workshops wie Naturkosmetik und ökologische Haushaltsreiniger selbst hergestellt werden können.
Bota.ba auf InstagramFoodsharing
Foodsharing bedeutet Lebensmittel zu retten, die sonst weggeworfen würden. Frank Huhndorf von Foodsharing e.V. schließt mit Händlern einen Kooperationsvertrag, um Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten. In Kiel werden so rund 150 Abholungen pro Woche ehrenamtlich organisiert.
Die geretteten Lebensmittel werden dann privat genutzt oder an Freunde, Nachbarn oder auch gemeinnützige Institutionen entgeldfrei weitergegeben.
Zu Foodsharing e.V.Klimafreundliche Ernährung
In Deutschland konsumieren wir circa 50 Prozent unserer Kalorien in Form von hochverarbeiteten Lebensmitteln. Die sind unheimlich praktisch, weil sie wenig Vorbereitungszeit benötigen und sie sehen im Supermarkt gut aus. Der Haken daran: Sie sind meist nicht sonderlich gesund, sie wirken sich negativ auf die Biodiversität sowie den Ressourcenverbrauch aus und sie benötigen meist lange Transportwege.
Prof. Dr. Bosy-Westphal, Christian-Albrechts-Universität (CAU) Kiel gibt Einblicke, was Kieler*innen für eine klimafreundliche und gesunde Ernährung tun können.
Zur Planetary Health DietPermakultur
Mit der Natur, statt gegen sie zu arbeiten – das ist das Ziel von Permakultur. Dabei wird der Natur Freiraum gewährt und es werden Kreisläufe in der Gartenarbeit angestrebt. Auf diese Weise werden Artenvielfalt und Bodenschutz in den Gartenalltag integriert und leisten dadurch auch einen Beitrag zum Klimaschutz.
Mathias Semling vom Permakulturzentrum Kiel e.V. berichtet über das Engagement des Vereins in Kiel.
Zum Permakulturzentrum Kiel e.V.Einkaufsratgeber „Kostbares in Kiel - Kleine Fibel für nachhaltigeren Konsum“
Der MUDDI Markt e.V. und FairNetz Kiel haben nach 3 Jahren ehrenamtlicher Kooperation den Einkaufsratgeber „Kostbares in Kiel - kleine Fibel für einen nachhaltigeren Konsum“ herausgebracht.
Darin werden Cafés & Restaurants, Läden, Initiativen und Projekte vorgestellt, die Impulse setzen, einen nachhaltigeren Lebensstil zu entwickeln. Seit 2018 kann die Fibel für nachhaltigen Konsum in Kiel kostenlos digital heruntergeladen werden.
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Wenn Sie Fragen zum Klimaschutz in Kiel haben: Schreiben Sie uns an klimaschutz@kiel.de.
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