Stadtpräsident*innen
Silke Reyer (1940 - 2011)

Stadtpräsidentin Silke Reyer

*16.04.1940 in Kiel
25.11.2011

Amtszeit
17.04.1986 - 31.03.1998

Silke Reyer, geb. Borggräfe, wurde am 16. April 1940 in Kiel geboren und wuchs in der Wik auf. Nach dem Realschulabschluss war sie von 1958 bis 1962 bei der Stadt Kiel tätig, wo sie beim Einwohnermeldeamt in der Passabteilung arbeitete.

Von 1962 bis 1970 war sie beim Deutschen Gewerkschaftsbund in der Rechtsabteilung beschäftigt. 1958 trat sie in die Gewerkschaft und 1969 in die SPD ein. 1966 heirate Silke Reyer und zog nach Mettenhof.

Von Silke Reyer hängt ein Bild in der Portraitgalerie im Rathaus.

 

Nach Berufsjahren Dienst für die Allgemeinheit

Als 1970 eine Tochter geboren wurde, gab sie den Beruf auf, engagierte sich aber ehrenamtlich in der SPD und im Ortsbeirat Mettenhof. Seit 1971 war sie Vorstandsmitglied der Arbeiterwohlfahrt Kiel, 1974 bis 1989 Kreisvorsitzende.

Kommunalpolitisch tätig war Silke Reyer zunächst im Ortsbeirat von Mettenhof (1970-1978) und als bürgerliches Mitglied im Sozialausschuss der Ratsversammlung (1970-1977). 1974 kandidierte sie für die Ratsversammlung und fiel durch.

1977 wurde sie aber aufgrund ihres Listenplatzes als „Nachrückerin“ Ratsfrau und 1978 in der Kommunalwahl direkt durch ihren Wahlkreis Mettenhof in die Ratsversammlung gewählt. 1978 bis 1982 war sie 2., 1982 bis 1986 erste stellvertretende Stadtpräsidentin.

 

Zwölf Jahre Stadtpräsidentin

1986 wurde Silke Reyer zur Stadtpräsidentin gewählt. Zwölf Jahre leitete sie die Ratsversammlung und hatte das Amt damit länger inne als alle ihre Vorgänger.

Sie war Mitglied oder Vorsitzende im Rechnungsprüfungsausschuss, Personalausschuss, Wirtschafts-,Kieler Woche- und Städtepartnerschaftsausschuss und außerdem Mitglied des Städtetages auf Landes- und Bundesebene. Ihre Arbeit und ihre Verdienste als Stadtpräsidentin würdigte Oberbürgermeister Norbert Gansel mit folgenden Worten: „Ihr besonderes Engagement galt neben den sozialen Aufgaben den Rechten der Frauen, der Bekämpfung des Rechtsextremismus, der Unterstützung von Friedensgruppen, der Aussöhnung mit früheren jüdischen Mitbürgern Kiels, den Partner- und Patenschaften der Stadt und ihrem Stadtteil Mettenhof.“

Während ihrer Amtszeit im Rathaus bekam Mettenhof zum Beispiel den Jugendbauernhof Hof Akkerboom, die Schule am Heidenberger Teich, eine Kindertagesstätte, ein Polizeigebäude und ein Frauentreff.

Nach zwölf Jahren Amtszeit entschloss sich Silke Reyer, bei der Kommunalwahl 1998 nicht mehr zu kandidieren. Im April 1998 schied sie aus der Kommunalpolitik aus. Sie, die sich selbst als „Präsidentin zum Anfassen verstand“, zog am Ende ihrer Dienstzeit Bilanz: „Es war wunderbar, als geborene Kielerin, in meiner Heimatstadt als Sozialdemokratin politisch tätig zu sein, sehr vieles mitgestalten und mitbeeinflussen zu können.“

Für ihre langjährige kommunale ehrenamtliche Tätigkeit wurde Silke Reyer 1993 mit der Freiherr- vom- Stein-Gedenkmedaille und 1999 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Sie starb am 25. November 2011 in Kiel.


Text: Christa Geckeler


Zeitungen

  • Kieler Express vom 18. April 1990, vom 14. Juni 1997, vom 29. April 1998, vom 16. Januar 1999
  • Kieler Nachrichten vom 18. Juni 1977, vom 10. April 1886, vom 11. Juni 1997, vom 23. April 1998, vom 28. April 1998, vom 16. April 2010

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