Haus Forsteck

1866-1944

Gelb wird das Laub, es rötet sich die Frucht,
In blauer Stille liegt die Kieler Bucht,
Es schweigt der Wind, die Fläche zittert kaum,
Und nur die Möwen sind wie Wellenschaum.

Und hier am Ufer, aus der Waldesnacht
Uralter Eichen hell ein Giebel lacht,
Ein heller Giebel und ein helles Haus,
Und wie von Tauben fliegt es ein und aus,
In Blumen steht es Lenz’ und Herbsteszeit
Ein sichtbar Zeichen seiner Gastlichkeit. [...]

Carl Schurz
Carl Schurz
Clara Schumann
Clara Schumann 

So beginnt das Gedicht "Haus Forsteck", das Theodor Fontane dem Ehepaar Meyer 1878 nach einem Besuch widmete.

Der Hamburger Fabrikant Heinrich A. Meyer und seine Frau Marie hatten die Villa 1866 erbaut und zu einem geistig-kulturellen Mittelpunkt Kiels gemacht. Sie vertraten das Gedankengut der 1848er Demokratiebewegung, setzten sich vehement für die Frauenbildung ein und waren musisch wie naturwissenschaftlich interessiert.
 

Klaus Groth
Klaus Groth 
Johannes Brahms
Johannes Brahms
 
 

Zu ihren Gästen zählten unter anderem die Pianistin Clara Schumann und der Komponist Johannes Brahms, der Schriftsteller Klaus Groth und der damalige Innenminister der USA, Carl Schurz, ein Schwager der Hausherrin.

Die Villa wurde 1944 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt und bis auf die hier noch sichtbaren Mauerreste abgerissen. Auf dem Gelände wurde 1957 der Diederichsen-Park angelegt.

 
Blick auf Haus Forsteck von der Kieler Förde, re. Bootssteg, um 1870
Blick auf Haus Forsteck von der Kieler Förde, rechts der Bootssteg, um 1870

Lageplan

Kartenausschnitt
Ein vergrößerter Kartenausschnitt und eine
Wegbeschreibung erscheinen bei Klick auf das Bild.
 
 

Weitere Informationen

Kieler Erinnerungstage: „Haus Forsteck“ - Die Freundschaft der Eheleute Groth mit Marie und Heinrich Adolph Meyer

Städtische Friedhöfe in Kiel - Ehrengräber

Spaziergang zu Klaus-Groth-Stätten in Kiel

Bildnachweise

Portrait Carl Schurz: Rheinisches Bildarchiv
Portrait Clara Schumann: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek
Portrait Johannes Brahms: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek
Blick auf Haus Forsteck von der Kieler Förde: Stadtarchiv Kiel

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