Kieler Engagement zeigt Gesicht

Kieler*innen packen mit an, wenn andere Hilfe benötigen und Gemeinschaftssinn gefragt ist. Für den Zusammenhalt unserer Stadt ist das von unschätzbarem Wert.

Mit einer digitalen Plakat-Aktion würdigen die Landeshauptstadt Kiel, das nettekieler Ehrenamtsbüro und die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH das freiwillige Engagement der Kieler*innen. An dieser Stelle stellen wir die Gesichter der Aktion vor.

 

Kontakt

nettekieler Ehrenamtsbüro
Andreas-Gayk-Str. 31, Eingang A
24103 Kiel
0431 901-5502

Nina Lage-Diestel ist Geschäftsführerin und erste Vorsitzende des Glückslokals e.V.

Vor zehn Jahren fing Nina Lage-Diestel an, ihr eigenes Kaufverhalten zu hinterfragen und sich mit der Textilindustrie und globaler Klimagerechtigkeit auseinanderzusetzen. Aus dem Interesse entstand das Glückslokal. Dieses ist eine Initiative, die ressourcenschonend die Weiternutzung von Second-Hand ermöglichen will.

Nina Lage-Diestel lächelt in die Kamera; Foto: Kim Hase

Warum engagierst du dich?

Ich habe vor zehn Jahren angefangen, mein eigenes Kaufverhalten zu hinterfragen, mich dann mit der Textilindustrie und globaler Klimagerechtigkeit auseinandergesetzt. Auch wenn wir nachhaltige politische Lösungen brauchen, möchte ich mich auch selbst für ein zukunftsfähiges Leben einsetzen. Daher arbeite ich sehr gerne mit anderen Ehrenamtlichen daran, uns Kieler*innen eine Sharing-Community für Second-Hand-Konsum zu ermöglichen. Das Private ist politisch!

Wie beeinflusst dein Engagement die Gesellschaft/ Umwelt etc.?

Wir möchten mit dem Glückslokal ein Bewusstsein für einen kritischen Umgang mit Konsum schaffen. Praktisch funktioniert das so, dass ich nicht mehr benötigte Gegenstände wie Kleidung, Bücher, Haushaltsgegenstände in sauberem und heilem Zustand abgeben kann, diese von Ehrenamtlichen sortiert und von Vereinsmitgliedern wieder mitgenommen werden. So kann ich mich selbst von Ungenutztem befreien und gleichzeitig anderen eine Freude damit machen. Mit diesem Kreislauf möchten wir nicht nur Neukäufe vermeiden und uns an Second-Hand-Schätzen erfreuen, sondern auch ein Zeichen gegen Wegwerf-Mentalität setzen. Gleichzeitig möchten wir einen Raum bieten, in dem Kontakt zu Mitmenschen entstehen darf, im Gegensatz zu einer anonymen Kaufhaus-Atmosphäre.

Was macht dein Engagement mit Dir?

Zu sehen, wie manche Vereinsmitglieder sich im Glückslokal über ihre Fundstücke freuen, ist unbezahlbar. Das Ehrenamt ist zwar fordernd, die zahlreichen Begegnungen empfinde ich aber als sehr wertschätzend und empowernd. Und ich bin unglaublich dankbar für alles, was ich in mehr als sechs Jahren im Glückslokal lernen durfte und stolz darauf, was wir Ehrenamtlichen durch gemeinsames Engagement bewirken können.

Was wünschest du dir für die Zukunft der Kieler*innen?

Für unsere Zukunft wünsche ich mir ein mutiges Miteinander und ein starkes Engagement für eine vielfältige, generationengerechte Gesellschaft. Sich ehrenamtlich engagieren zu können ist häufig ein Privileg, nicht jede*r hat die Kapazitäten, um regelmäßig zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Aber jede Unterstützung, so klein sie auch erscheint, fügt sich zu einem großen Ganzen und hilft Initiativen wie dem Glückslokal, weiter zu bestehen.

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