Kieler Engagement zeigt Gesicht
Kieler*innen packen mit an, wenn andere Hilfe benötigen und Gemeinschaftssinn gefragt ist. Für den Zusammenhalt unserer Stadt ist das von unschätzbarem Wert.
Mit einer digitalen Plakat-Aktion würdigen die Landeshauptstadt Kiel, das nettekieler Ehrenamtsbüro und die Ströer Deutsche Städte Medien GmbH das freiwillige Engagement der Kieler*innen. An dieser Stelle stellen wir die Gesichter der Aktion vor.
Kontakt
nettekieler Ehrenamtsbüro
Andreas-Gayk-Str. 31, Eingang A
24103 Kiel
0431 901-5502
Ehrenamtsbuero@nette-kieler.de
Peter Schümann ist der Mann der Bücher im Büchereiverein Dietrichsdorf
Seit rund 15 Jahren gibt es den Förderverein Stadtteilbücherei Neumühlen-Dietrichsdorf e.V. Dieser entstand aus einer Initiative von Kieler*innen, die sich gegen die damals drohende Schließung der Stadtteilbücherei Dietrichsdorf wehrten. Seitdem engagieren sich im Verein rund zwei Dutzend Ehrenamtliche für die Bücherei Dietrichsdorf. Vorsitzender des Vereins ist Peter Schühmann.
Warum engagieren Sie sich?
Zeit meines Lebens habe ich mich immer für gesellschaftlich relevante Themen engagiert, die mir wichtig waren. Das hält auch wach und weitet den Horizont. Und ich denke, dass man den wirklichen Sinn des Lebens nicht erfasst, ohne sich für die Gesellschaft und andere eingesetzt zu haben. Ehrenamt ist für mich selten eine Belastung, aber fast immer eine tolle Bereicherung. Kraft gibt mir die Erkenntnis, dass ich sooooo viel bewegen kann, wenn ich mit Schwung und Elan sowie einer gewissen Portion Fröhlichkeit und Optimismus an die Sachen rangehe.
Was macht Ihr Engagement mit Ihnen? Welche besonderen Erlebnisse gab es?
Irgendwann konnte ich mich der Faszination von Ehrenämtern nicht entziehen - es ist manchmal wie eine Droge. Der Tag wird dabei nie langweilig. Es bleibt natürlich die Gefahr, dass man sich selbst - und andere - manchmal überfordert. Aber das ist kein Grund zum Jammern, weil das Ehrenamt freiwillig ist und mir wesentlich mehr gibt, als ich investiere. Ich freue mich vor allem, dass wir die Bücherei am Leben erhalten konnten und jetzt auch einen attraktiven Standort am Langen Rehm gefunden wurde. Mit den maritim gestalteten Sitzgelegenheiten vor der Bücherei auf dem „Parklet“ konnten wir der Einkaufsstraße einen angenehmen Aufenthaltscharakter verpassen nach dem Motto „Lieber Plaudern statt Parken“.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Kieler*innen?
Mir fällt dabei so wahnsinnig viel ein, was den Rahmen aber deutlich sprengen würde. Nur so viel:
- Augen auf, optimistisch sein und tüchtig anpacken - nicht nörgeln; geht nicht, gibt’s nicht.
- Nur kreative Beharrlichkeit führt zum Erfolg; manchmal muss man auch sagen „Lass es uns einfach mal machen!“
- Engagement als Auftrag für uns alle sehen und die Dinge mit Freude angehen; dabei eine klare Brille aufsetzen.
- Nie nachlassen, neue Ideen zu entwickeln. Ich widerspreche Altkanzler Helmut Schmidt energisch, der meinte „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Denn ohne eine Stück weit Spinnereien, Fantasien und Träume ändert sich die Umgebung und im Ergebnis auch die Gesellschaft nicht wirklich.
- Dabei immer lösungsorientiert denken, nicht problemorientiert, denn der Hang zur Sonne sollte beflügeln, nicht der zum Schatten.
- Immer auch bereit sein, Hilfe als Selbsthilfe und als Hilfe für andere zu geben.