Kieler StraßenlexikonElendsredder

Stadtteil: Wik

Benennung seit 1904 nach einem alten Feldweg. Eine zweifelhafte Deutung zur Herkunft des Namens ist, dass das Wort Elend früher Ausland bedeutete. Ins Ausland, in die Fremde zu fahren hieß in alten Zeiten oft, niemals wieder heim zu kommen. Darum bedeutete das Ausland Trauer und Sehnsucht: Elend eben. Wahrscheinlicher ist laut Stadtarchiv, dass der Name sich von dem juristischen Professor und Justizrat in Kiel Gottfried Heinrich Elend herleitet, der später als "von Ellendsheim" geadelt wurde. Er wurde der erste Amtmann des neu geschaffenen Amtes Kronshagen, zu dem auch Wik gehörte. Ihm gehörte zeitweilig der Hof Hammer. Und es ist nicht ausgeschlossen, daß er auch in der Wik Besitz hatte. Einem Legate seiner Tochter Henriette vom Jahr 1808 verdankt das Stadtkloster sein Entstehen. (StK) Die Anwohner der Straße "Elendsredder" stellten mehrere Anträge auf Änderung des Straßennamens, weil sie der Meinung waren, dass der Name ein Gebiet für Umherziehende und Verwahrloste bezeichnen würde. Den Änderungswünschen wurde jedoch seitens der Stadt nicht stattgegeben. (Sba. I/13)

Verlauf

  • 1885 | von der Holtenauer Landstraße an
  • 1901 | von der Prinz-Heinrich-Straße an
  • 1907 | Prinz-Heinrich-Straße - Irenestraße
  • 1923 | Prinz-Heinrich-Straße - Projensdorfer Straße
  • 1947 | Holtenauer Straße - Projensdorfer Straße

Geschichte

  • 1789 |
    Bereits auf der "Topographisch Militärischen Charte des Herzogtums Holstein (1789 - 1796)" Nr. 11 von Maj. Gustav Adolf v. Varendorf eingezeichnet. (ohne Straßennamen)
  • 1885 |
    Ein "Elendsweg"ist auch auf der Karte vom Gemeindebezirk Wik aus dem Jahr 1885 zw. Holtnauer- und Knooper Landstraße eingezeichnet. (Feldweg)
  • 1905 | erstmals aufgeführt
    Kieler Adreßbuch Kiel 1905 /S. 42

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