1. Bildungskonferenz JUGEND
Lernen in der Zukunft

Einleitung und Sprunglinks zu Abschnitten

Wie soll Lernen zukünftig aussehen?

Bürgermeisterin und Bildungsdezernentin Renate Treutel hat zum Tag der Bildung am 8. Dezember 2022 Kieler Schüler*innen ab der 9 Jahrgangstufe zur Bildungskonferenz JUGEND in das Kieler Rathaus eingeladen.

Insgesamt haben rund 70 Schüler*innen mit ihren Lehrkräften an der Bildungskonferenz teilgenommen. 

In einem Interview gaben Renate Treutel und der Vorsitzende des Jungen Rates, Lasse Jarno Strauß, einen Einblick: Welche Entscheidungen kann eine Bürgermeisterin treffen? Welche Vorschläge kann der Junge Rat in welche Gremien einbringen? Und wo haben die beiden in ihrer Vergangenheit am besten und am meisten gelernt?

Die Schüler*innen einer 9. Klasse des Hans-Geiger-Gymnasiums und der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule sowie aus zwei 10. Klassen der Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule haben ihre Wünsche und Vorschläge für das Lernen in der Zukunft präsentiert.

Sie diskutierten mit Bürgermeisterin Renate Treutel, den bildungspolitischen Sprecher*innen Quinn Hase (Die Politker*innen) und Marvin Stephan Schmidt (SSW) der kommunalen Selbstverwaltung, Lasse Jarno Strauß vom Jungen Rat Kiel sowie der Schulrätin Bettina Becker und der gymnasialen Schulaufsicht Alexander Bethke ihre Forderungen und Fragen rund ums Lernen von Morgen.


 

Impressionen
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Die Bundesinitiative Tag der Bildung wurde 2015 gegründet. Ziel ist es, Aufmerksamkeit für das Thema Bildung zu schaffen, Bildungsakteur*innen miteinander zu vernetzen, politische Impulse zu setzen und bisherige Erfolge sichtbar zu machen.

Vielen Dank, liebe Schüler*innen, dass Ihr da wart und Euch so sehr für die Zukunft der Bildung eingesetzt habt!


 


Kontakt

Landeshauptstadt Kiel
Dezernat für Bildung, Jugend, Kultur und Kreative Stadt
Referat Bildungsmanagement
Fleethörn 9, 24103 Kiel

 

Franziska Berger 
Leitung & Bildungsmanagerin
0431 901-3188 


Beste Lernorte der Schüler*innen

 

Wir haben die Schüler*innen zu Beginn gefragt, wo oder wobei sie besonders gut lernen.

Hier sind ihre Antworten.

Balkendiagramm - siehe Antworten unten.

Antworten mit den meisten Stimmen

  1. zu Hause
  2. in der Schule
  3. mit Musik
  4. mit Freund*innen
  5. in der Bücherei 
  6. im Bett
  7. mit Ruhe
  8. im Jugendtreff
  9. beim Fußball
  10. Youtube
  11. Lernvideos
  12. Draußen
  13. beim Zocken
  14. Mit Haustier
  15. Nachhilfe


Ergebnisse des Tages Lernen in der Zukunft

Die Schüler*innen benannten sehr konkret, was aus ihrer Sicht für das Lernen in der Zukunft wichtig ist. Insgesamt wurden 121 Anliegen, Wünsche und Ideen dokumentiert. Diese wurden in einer übersichtlichen Abbildung mit der Anzahl der Nennungen zusammengefasst. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen wurden zudem ausgewertet und verschiedenen Themenbereichen zugeordnet.

Für die an die Arbeitsgruppen anschließende Fishbowl-Diskussion wurden von den Schüler*innen in den Arbeitsgruppen die untenstehenden Forderungen und Fragen aus den gesammelten Ergebnissen abgeleitet und gemeinsam mit der Bürgermeisterin, den Schulaufsichten, den bildungspolitischen Sprecher*innen und dem Jungen Rat diskutiert.

Das Abschaffen der Noten, weniger Leistungsdruck (u.a. durch weniger Klassenarbeiten und Tests in einer Woche sowie den Verzicht auf Überraschungstests), die Vergabe von Schulabschlüssen unabhängig von Noten sowie die Freiwilligkeit bei Hausaufgaben waren wichtige Grundsatzfragen, die die Schüler*innen in den Arbeitsgruppen bewegt haben.

Der digitale Unterricht bzw. die digitale Unterrichtsgestaltung wurde eingehend diskutiert und konkrete Vorschläge erarbeitet:

  • das vollständige Ersetzen der Printarbeitsblätter durch digitale über die Lernplattformen der Schulen,
  • eine Ausweitung der Nutzung digitaler Endgeräte wie PCs, Tabletts und Smartphones sowie
  • insgesamt mehr Online-Unterricht.

Diskutiert wurde auch eine Anpassung der Lehrpläne. Die Vorschläge reichten von der Ermöglichung von mehr Kreativität über eine stärkere Spezialisierung auf einzelne Fächer ab der 8. Klasse bis zur Abschaffung der Fächervorgabe.

Hervorzuheben ist der Wunsch auf Seiten der Schüler*innen, mehr zukunftsorientierte und lebenspraktische Fächer in die Fachanforderungen aufzunehmen. Sie wünschten sich, mehr für das eigene Leben zu lernen und im Zusammenspiel mit Anwendungsübungen praktisches Alltagswissen vermittelt zu bekommen. Die Aufklärung über spätere Berufs- und Studienmög-lichkeiten muss aus Sicht der Schüler*innen durch eine Ausweitung der Berufsvorbereitung und Schulungen für die Berufsorientierung sichergestellt werden.

Die Schüler*innen wünschten sich kürzere Schultage und Unterrichtseinheiten sowie einen späteren Unterrichtsbeginn. In Bezug auf die Pausen wurden sehr unterschiedliche Wünsche geäußert. Einige Schüler*innen hätten gerne längere, andere kürzere Pausen. Vorgeschlagen wurde zudem eine Verkürzung der Schulwoche auf vier Tage.

Auch die Handynutzung, sowohl in der Schule insgesamt als auch im Unterricht, wurde thematisiert. Es bestand auf Seiten der Teilnehmer*innen insgesamt der Wunsch, ihre Smartphones im Schulalltag nutzen zu dürfen. Die Schüler*innen tauschten sich über die unterschiedlichen, derzeit bestehenden Regularien aus: Einige Jugendliche berichteten, dass ihnen die Nutzung von Handys auf dem Schulgelände und im Unterricht erlaubt sei. Andere erzählten, dass Mo-biltelefone ausgeschaltet sein müssten.

Fortführend war die Ausweitung der Mitbestimmung durch die Schüler*innen ein zentrales Thema. Sie möchten bei der Lehrkräfteauswahl, den Regeln an ihrer Schule, der Auswahl von Fächern, der Unterrichtsgestaltung sowie der Mensaverpflegung einbezogen werden.

Ein wichtiges Thema in den Arbeitsgruppen war die Aufenthaltsqualität an den Schulen. Die Schüler*innen wünschten sich eine attraktive und altersgerechte Gestaltung der Pausenräume und Außenflächen. Darüber hinaus wurde eine Verbesserung des Mobiliars in den Schulen diskutiert.

Bei dem Mensaangebot wünschten die Schüler*innen sich mehr Auswahl, warmes Essen und weniger Abfall.

Die Ausstattung aller Schüler*innen mit Tablets sowie die Installation bestimmter App-Dienste, die aufgrund der Vorgaben aktuell nicht genutzt werden dürfen, wurden als wünschenswert benannt und festgehalten.

Auch die kostenlose Schüler*innenbeförderung wurde gefordert.

Forderungen... 

  • Wir wollen mehr Vorbereitung auf das spätere Leben (praktisches Wissen wie Finanzen).
  • Wir wollen mehr Spezialisierung auf bestimmte Fächer.
  • Sport sollte genauso wenig wie Schwimmunterricht bewertet werden.
  • Es gibt zu viele unnötige Fächer, die einem den Notendurchschnitt verschlechtern. Wenn man sie weglässt, könnte auch besser der Stoff nachgeholt werden, der in Corona verpasst wurde.
  • Wir wünschen uns Mitspracherecht bei der Auswahl der Fächer und der Inhalte und Themen (z. B. Steuererklärung, Verträge).
  • Wir wollen mehr Berufsvorbereitung (Übungen, Schulungen).
  • Wir wünschen uns einen Lernraum für freies Lernen mit unserer Lehrkraft (ähnlich wie betreute Grundschule).
  • Alternativen Lernraum (Freistunden, Gruppenräume).
  • Wir wollen Lehrer*innen, die mit den Schüler*innen zusammenarbeiten (weniger strenge Regeln, wie z.B. im Unterricht aufs Klo gehen, Kaugummi kauen oder etwas trinken).
  • Mehr I-Pads ab 7./8. Klasse und Schultaschen abschaffen.
  • Digitaler Unterricht: Keine Arbeitsblätter mehr, Tafelbilder digital, Klassenstufen beachten.
  • Wir wollen einen späteren Unterrichtsbeginn, Unterrichtszeiten verkürzen, später los und früher Schluss.
  • Mehr Zeit für Freizeitgestaltung.
  • Wir wollen keine Pflicht rauszugehen.
  • Wir wollen Pausen-Räume, drinnen wie draußen, mit WLAN, Ladestationen und Beschäftigungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen.
  • Wir wollen eine bessere Ausstattung in den Klassenräumen, Sanierung der Toiletten, schönere Pausenhöfe.
  • Mehr Angebote in den Pausen: Pausenräume (drinnen und draußen) für Sport, Chillen, Essen. 
  • Wir wollen ruhigere Aufenthaltsräume für die Pausen.
  • Niedrigere Preise und weniger Müll in der Mensa. 

Fragen...

  • Wird das Schulsystem sich ändern? Und wenn ja, wie und wann?
  • Wer entscheidet, was wir lernen?
  • Ist es möglich mehr Finanz- und Ökonomieunterricht in den Unterricht zu bringen?
  • Wann gibt es keinen Lehrermangel mehr?
  • Kann Handynutzung in der Schule ermöglicht werden? 

 



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